Vor kurzem fand in Berlin der vierte „Praxistag Wissensmanagement“ des Bundesverwaltungsamts statt. Gemeinsam mit Ulrich Zuber, dem Organisator der Veranstaltung, habe ich dort einen Workshop zum Thema „Wissen ist Macht? Wissensmanagement wird in den Köpfen entschieden“ gestaltet. Meine Präsentation, in der ich zum Einstieg in die Diskussion u.a. auf die Bedeutung formeller und informeller Organisationsstrukturen und die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen aufmerksam gemacht habe, ist hier zu finden.
Der Tag begann mit einem eindrucksvollen Statement zur Bedeutung des Wissensmanagements durch den BVA-Präsidenten Christoph Verenkotte. Stephan Schillerwein von der Infocentric Research AG aus der Schweiz referierte anschließend seine Erfahrungen zum Intranet Management – schon hier wurde deutlich, dass in Unternehmen und Behörden in Sachen Wissensmanagement vielerorts noch viel zu tun ist.
In unserem Workshop wurde u.a. danach gefragt, wie realistisch die Vorstellungen zum Wissensmanagement angesichts fehlender personeller und zeitlicher Ressourcen eigentlich seien. Auch Fragen zur Gewährleistung der Datenqualität und Grenzen der IT-Unterstützung wurden erörtert.
Wie weit Anspruch und Realität noch auseinander klaffen, zeigte sich anschließend im zweiten Workshop des Tages, den Stephan Schillerwein zum Thema Intranet Governance organisiert hatte. Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten über Vorbehalte und Hindernisse, selbst bei der internen Nutzung von Social Media-Funktionalitäten. So scheint es keine Seltenheit zu sein, dass Datenschützer schon die Möglichkeit, bei internen Diskussionsforen dem Nutzerkonto ein persönliches Foto hinzuzufügen, kritisieren. Dem Hinweis auf die Freiwilligkeit werde mit dem Argument begegnet, dass implizit ein gewisser Druck auf den einzelnen erzeugt werde, sein Foto zu hinterlegen, wenn die Funktion angeboten und von vielen auch genutzt werde.
Der Weg zum effektiven Wissensmanagement ist vielerorts also noch sehr weit. Umso erfreulicher ist das Engagement von Ulrich Zuber und seinem Team beim Bundesverwaltungsamt. In zwei Jahren steht der fünfte „Praxistag Wissensmanagement“ an – hoffentlich ist das Thema bis dahin in noch mehr Köpfen angekommen.
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