Am Donnerstag dem 20 November fand im Festo-Lernzentrum in Saarbrücken der Kick-off für das Projekt „Digitale Lernszenarien für die arbeitsplatz-integrierte Wissens- und Handlungsunterstützung in der industriellen Produktion (DigiLernPro)“ statt. Mit DigiLernPro werden neue Wege beschritten, berufliche Bildungsprozesse in der industriellen Produktion durch Einsatz digitaler Medien zukünftig besser in die Arbeitsprozesse zu integrieren.
Im Zentrum des Projektes stehen semi-automatisch generierte Lernszenarien, die neue Formen des Lernens am Arbeitsplatz ermöglichen sollen. Die Lernszenarien werden von Fachkräften erstellt, die die nötigten Kompetenzen besitzen, eine aktuell auftretende Maßnahme (z. B. einen erforderlichen Werkzeugwechsel) durchzuführen. Später können andere Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter bei einer auftretenden Problemstellung auf die aufgezeichneten Szenarien zurückgreifen, die automatisch an die Benutzerin oder den Benutzer angepasst werden, um den Erwerb der jeweils erforderlichen Kompetenzen optimal zu unterstützen. Diese Lernprozesse erfolgen mit Hilfe mobiler Endgeräte am Arbeitsplatz. So wird Weiterbildung mit der Berufstätigkeit verknüpft und die erworbenen Kompetenzen können unmittelbar in den betrieblichen Prozessen effektiv angewendet werden.
Im Rahmen des Projektes kooperiert das Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH (ifib) mit dem Center for Learning Technology im Deutschen Forschungsinstitut für künstliche Intelligenz (DFKI), dem Lehrstuhl für Produktionssysteme an der Ruhr-Universität Bochum, dem Festo-Lernzentrum sowie dem Unternehmen Brabant & Lehnert.
Das ifib verantwortet im Projekt insbesondere die Evaluation der Erprobung und Weiterentwicklung der Lernmaterialien sowie der damit verbundene Erstellungs- und Bereitstellungswerkzeuge. DigLernPro ist für das ifib ein weiterer wichtiger Schritt seine Expertise im Bereich beruflicher Bildung zu erweitern und das Feld der beruflichen Bildung als einen Schwerpunkt unserer Arbeit weiter auszubauen.
Das Projekt wird aus dem Programm "Digitale Medien in der beruflichen Bildung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (bmbf) gefördert
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Wie steht es um das strategische IT-Management an Hochschulen war die zentrale Frage meines Vortrages auf der diesjährigen Campus Innovation in Hamburg. Unter dem Titel „Strategische Prozesse der IT Governance in Hochschulen“ habe ich versucht, die bisherigen Aktivitäten zur Steuerung der IT und der Verbindung von IT und Hochschulstrategie aufzubereiten. Mit dem Verweis auf das Rahmenwerk COBIT konnte ich die zentralen Governance-Prozesse herausstellen und sie beispielhaft auf die Hochschulen übertragen. Dabei ist schon in der Vorbereitung deutlich geworden, dass es sehr unterschiedliche Reifegrade gibt, die auch in dem anschließenden Vortrag zu den Ergebnisse der CIO-Studie für die Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung (ZKI e.V.) deutlich geworden sind. Mit Hilfe der Resultate unseres Forschungsprojektes mit der Landeshauptstadt München, bei dem wir die bisherigen IT-Strategieprozesse auf das COBIT-Rahmenwerk abgebildet haben und dem neuen Process Assessment Model (PAM) konnten spannende Parallelen zwischen verwaltungs- und Hochschul-IT gezogen werden. Die Resonanz war entsprechend positiv und es gab den Wunsch, dieses Thema auch in einer Runde mit Hochschulleitungen noch einmal zu vertiefen. Vielleicht ergibt sich hierzu demnächst eine Gelegenheit.
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Obwohl die technische Ausstattung der Schulen in den vergangenen Jahren verbessert wurde, fehlen immer noch einheitliche Konzepte für die Medienbildung an Schulen. Sowohl in den Lehrplänen als auch in der der Aus- und Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer mangele es bundesweit an der Verankerung von Medienbildung. So lauten einige Erkenntnisse aus der Studie "Medienbildung an deutschen Schulen 2014“, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. So ganz neu seien diese Erkenntnisse nicht, sagt Andreas Breiter, der vom Bremer "Weser-Kurier" für die heutige Ausgabe interviewt wurde, es mangele jedoch an der nachhaltigen Umsetzung neuer Konzepte und einheitlicher Standards.
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Zettel, Mails und Schulinformationssysteme – Digitale Medien verändern die Organisation der Schule
Der Einsatz von Medien in der Schule ist Gegenstand umfänglicher Forschung. Wie sich die Schule als Organisation im Kontext des andauernden Medienwandels verändert, wurde dagegen bislang weder theoretisch adäquat gefasst noch empirisch in angemessener Weise untersucht. Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass das Alltagsgeschäft von Organisationen ohne Kommunikation undenkbar ist.
Stefan Welling, Andreas Breiter und Arne Hendrik Schulz haben mit „Mediatisierte Organisationswelten in Schulen“ eine Untersuchung vorgelegt, mit der sie eine Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu schließen. Anhand von Forschung an zwei großen deutschen Schulen gehen sie der Frage nach, wie der Medienwandel die Schule als Organisation verändert. Dazu haben sie den Alltag an den Schulen beobachtet, Interviews und Gruppendiskussionen mit Lehrkräften und Schulleitungsmitgliedern geführt sowie die Logfiles der in beiden Schulen eingesetzten Schulinformationssystemen analysiert. Sie konzentrieren sich dabei auf die Kommunikation zwischen den Lehrkräften im Alltag des Organisierens. Das Geschehen im Unterricht ist daher nicht Thema dieses Buches.
Herausgekommen ist ein facettenreiches Bild, das zeigt, dass die meisten Lehrkräfte digitale Medien auch für ihre Kommunikation des Organisierens nutzen. Gleichwohl tun sie das primär mit ihren privaten Medien. In den Schulen gibt es nach wie vor kaum Computerarbeitsplätze, die den Lehrkräften außerhalb des Unterrichts für ihre Arbeit zur Verfügung stehen. Das ist nur ein Grund dafür, dass die Schule momentan noch in erster Linie „mit Zetteln regiert wird“, d. h. Papier als Informationsträger ist bis auf weiteres für die Organisation des Schulbetriebs unverzichtbar. Bisweilen erweist es sich aber auch als deutlich effektiver für die schulische Kommunikation. Über die traditionellen Lehrerpostfächer lässt sich nach wie vor schnell und zuverlässig kommunizieren und eine einfache Kladde im Lehrerzimmer kann ohne weiteres ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation zwischen den Lehrkräften sein.
Im Zentrum der mediatisierten Kommunikation in der Schule steht E-Mail. Die meisten Lehrkräfte an den beiden untersuchten Schulen nutzen sie für unterschiedliche Zwecke, vor allem aber zur Weitergabe von Informationen. Anhand dieses Mediums zeigen sich auch die der mediatisierten Kommunikation zu eigenen Ambivalenzen. Beispielswiese eröffnen zum einen Effektivität und Effizienz des Mediums erhebliche Rationalisierungsvorteile für die Kommunikation. Zum anderen ergeben sich aus der Praxis aber auch erhebliche Herausforderungen hinsichtlich der individuellen Kontrolle und Abgrenzung der eigenen Privatsphäre gegenüber er Arbeitssphäre.
Das sind nur einige Ergebnisse der Studie, die im VS Verlag erschienen ist und im Rahmen des DFG Schwerpunktprogramms „Mediatisierte Welten“ durchgeführt wurde.
Welling, Stefan/Breiter, Andreas/Schulz, Arne-Hendrik (2015): Mediatisierte Organisationswelten in Schulen. Wie der Medienwandel die Kommunikation in den Schulen verändert. Wiesbaden: Springer VS, 336 Seiten, 49,99 Euro.
Weitere Informationen unter www.springer.com.
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Mit Maschinen sind im vorliegenden Fall digitale Medien gemeint. Die Feststellung, dass ihnen keine Magie innewohnt stammt von Alan C. K. Cheung und Robert E. Slavin und steht am Ende ihrer Metaanalyse von über 80 Studien zu den Auswirkungen des Einsatzes digitaler Medien im Rahmen der Leseförderung. Die Ergebnisse sind, kurz zusammengefasst, recht ernüchternd. Im Vergleich dazu sind die Ergebnisse der allermeisten Studien zu den Effekten des Lernens mit mobilen Endgeräten – und hier insbesondere Tablets – geradezu euphorisch bezüglich der positiven Auswirkungen, die mit der Einbettung dieser Geräte in den Kontext schulischer Lernkontexte einhergehen. Allerdings reicht die methodische Qualität dieser Untersuchungen in der Regel nicht aus, um daraus verallgemeinerbare Forderungen hinsichtlich einer breiten Ausstattung von Schülerinnen und Schüler mit mobilen digitalen Endgeräten abzuleiten.
Das ist eine der Schlussfolgerungen aus meinem Vortrag zum Lernen mit mobilen Endgeräten, den ich am 17. November im Rahmen Jahrestagung der Arbeitskreisleiterinnen und Arbeitskreisleiter Multimedia und Netze am Regierungspräsidium Stuttgart gehalten habe. Das heißt aber nicht, dass der Einsatz mobiler digitaler Endgeräte in der Schule zurückzuweisen ist. Es erscheint mir aber notwendig, sich hier nicht von den Versprechungen unterschiedlicher Protagonisten leiten zu lassen, die hier nicht nur, aber auch, in erster Linie ein gutes Geschäft sehen, was den Absatz der erforderlichen Hardware betrifft.
Vielmehr ist die schulische Integration dieser Medien systematisch zu erproben und in geeigneter Weise zu evaluieren, um daraus die geeigneten Schlüsse zu ziehen. Wie immer geht es dabei nicht nur um die Frage, ob und wie sich Lernprozesse und deren Ergebnisse durch solche Interventionen verändern sondern auch darum, welche technisch-organisatorischen Anforderungen daraus erwachsen und wie diese sich erfolgreich bewältigen lassen.
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