Letzte Woche fand vom 20.-22.5. zum zehnten Mal die eLearning Africa statt. Diesmal in Addis Ababa, Äthiopien. Ich durfte daran auf Einladung von UNESCO-Unevoc teilnehmen, die international zahlreichen Zentren unterstützen, um den Austausch über Technical and Vocational Education and Training (TVET) zu fördern. Unevoc hat in den letzten Jahren die Bedeutung von ICT, sowohl als Lernwerkzeug als auch als Gegenstand der Berufsbildung entdeckt. Zum einen war ich Teilnehmer an einem Workshop zum Erfahrungsaustausch, zusammen mit Vertreter/innen von 8 Unevoc-Center aus Afrika: Zambia, Kenya, Moçambique, Côte d’Ivoire, Cameroun, Madagascar, Nigeria und Botswana. Spannenderweise sind es die Gemeinsamkeiten, die besonderes auffallen: wie lassen sich Lehrkräfte und Ausbilder/innen motivieren, ICT für die Ausbildung einzusetzen und wie können sie entsprechend qualifiziert werden? Er erhebliches Problem ist und bleibt in den afrikanischen Ländern allerdings der Zugang zu Ressourcen, insbesondere Strom und Internet. Die groß angelegten Förderprogramme, die zahlreiche Endgeräte in die Bildungseinrichtungen gebracht haben, erweisen sich als wenig nachhaltig. Die Herausforderungen sind an allen Orten ähnlich: angemessene Lerninhalte (möglichst frei zugänglich, OER), Einbettung in Curricula und organisationale Strukturen und Prozesse, sowie die Qualifizierung von Lehrkräften und Ausbilder/innen. Am Freitag habe ich dann in meinem Vortrag die Ergebnisse aus dem Workshop zusammengetragen und im großen Plenum präsentiert. Ich war beeindruckt, von der Teilnehmerzahl (der Saal war brechend voll) und von der Diskussionskultur. Die vorgestellten Praxisbeispiele zeigen auch, dass von den Unevoc-Center sehr viel Innovation ausgeht, die noch besser genutzt werden könnte. Auch die Diskussion um Digitale Medien in der beruflichen Bildung in Deutschland könnte davon profitieren, wenn es dann Wege zum Austausch gäbe.
Die Konferenz war ein Highlight der internationalen Kooperation, sie war top organisiert, die Menschen waren sehr gastfreundlich und der Kaffee ist legendär. Die nächste eLearning Africa wird 2016 in Cairo stattfinden. Addis Ababa hat eine hohe Latte aufgelegt.
Weitere Beiträge zum Thema: Berufliche Bildung • Medienkompetenz • Neue Medien und Schulentwicklung Zuordnung: Veranstaltungen • Vorträge Adressaten: Schulen und Schulträger • Hochschulen
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Die Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien in der beruflichen Bildung sind umfassend und vielfältig. Das ifib ist mit unterschiedlichen Projekten an der Entwicklung und Evaluation von Konzepten und digitalen Werkzeugen im Bereich der beruflichen Bildung beteiligt. Jüngst ist zu den bestehenden Aktivitäten im Bereich der beruflichen Bildung (DigiLernPro, KOMMIT) ein weiteres Projekt hinzugekommen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Technik und Bildung (ITB) sowie im Auftrag (und in Kooperation) mit dem Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB) erforschen wir die die Nutzung digitaler Medien in der betrieblichen Ausbildungspraxis und erarbeiten Konzepte und Materialen für ausbildendes Personal. Im Mittelpunkt stehen dabei die Ausbildenden und die Erforschung ihrer mediatisierten Alltagspraxis, sowie die daraus folgenden Konsequenzen für die Gestaltung von Bildungsprozessen.
Zentrale Fragen des Forschungs- und Entwicklungsprojektes sind: Wie wählt betriebliches Ausbildungspersonal digitale Medien für die alltägliche Aus- und Weiterbildungspraxis aus? Wie werden digitale Medien in die Aus- und Weiterbildungsprozesse eingebunden? Welcher Unterstützungsbedarf besteht für betriebliches Ausbildungspersonal, um digitale Medien optimal in die Aus- und Weiterbildung integrieren zu können? Untersucht werden die zentralen Fragestellungen in einem domänübergreifenden Setting und unter Rückgriff auf ein Modell medienpädagogischer Kompetenz aus der Lehrerbildung, welches für den Bereich der betrieblichen Ausbildung adaptiert und modifiziert wird. Vor dem Hintergrund bestehender Standards in der Ausbildung von Ausbilder/innen wird die Ausbildungspraxis in den Bereichen Mechatronik, Kaufmännische Berufe sowie in der (Alten-)Pflege in den Blick genommen. Ziel ist es letztlich betriebliches Ausbildungspersonal in der Aneignung medienpädagogischer Kompetenzen zu unterstützen und diese Zielgruppe anzuregen digitale Medien umfassend und gewinnbringend für Aus- und Weiterbildungsprozesse einzusetzen.
Der offizielle Auftakt für das Projekt „Digitale Medien in der betrieblichen Berufsausbildung – Medienaneignung und Mediennutzung in der Alltagspraxis von betrieblichen Ausbildungspersonal“ (Dimba) mit den beteiligten Partnern (ITB, BIBB, ifib) findet am 29. Mai in Bremen statt.
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Von März bis Dezember 2014 hat das ifib zusammen mit der Open Knowledge Foundation (OKF) und mit finanzieller Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung daran gearbeitet, einen möglichst vollständigen Überblick über die Open Data Angebote deutscher Kommunen und Bundesländer zu schaffen. Mit vier verschiedenen Methoden wurden diese Angebote identifiziert, nach Themengebiet, Lizenz und Format gekennzeichnet, auf einer Deutschlandkarte optisch dargestellt und in einer Datenbank durchsuchbar gemacht. Mitte Dezember 2014 wurden so für die Open Data Map 9.348 Datensätze von 179 Gebietskörperschaften zusammengetragen.
Die Beschreibung und Beurteilung der Methoden und die Ergebnisse für die kommunale und die Landesebene sind in einem knapp 60-seitigen Bericht zusammengefasst. Wir hatten gehofft, diese Daten den betreffenden Landesportalen und dem gemeinsamen Portal von Bund, Ländern und Gemeinden govdata.de übergeben zu können, damit diese die weitgehend fehlende kommunale Ebene ergänzen können. Doch niemand will diese Daten haben. Ich habe dies in den vergangenen Wochen in einem Beitrag im Behördenspiegel und einem zweiteiligen Beitrag in Kommune 21 im April und Mai beklagt. Der Hauptgrund für diese Ablehnung ist der Pflegeaufwand. Teilweise werden auch rechtliche Bedenken geltend gemacht, dass ein übergeordnetes Portal Datensätze von Kommunen nicht ohne deren Einverständnis registrieren und auffindbar machen darf. Ich habe das auf dem Kongress Effizienter Staat näher ausgeführt und kommentiert.
Um es kurz zusammenzufassen: Ich bin dafür, dass in einem Container das drin ist, was drauf steht. Wenn auf govdata.de draufsteht "Das gemeinsame Portal von Bund, Ländern und Kommunen" und dort nur Datensätze von 30 von 11.000 Kommunen zu finden sind, ist das nicht in Ordnung. Angeblich ist noch nicht einmal Geld vorhanden, um auch auf govdata.de eine Kartendarstellung der kommunalen Angebote zu realisieren. Wenn man aber noch nicht einmal herausfinden kann, welche Kommunen Daten anbieten, darf man sich nicht wundern, dass nicht mehr Kommunen ihre Open Data Angebote auch dort registrieren.
Die Open Knowledge Foundation hat den Datenbestand inzwischen in den CKAN Katalog beta.offenedaten.de überführt und aktualisiert ihn in begrenztem Umfang. Dort wird das Gesamtangebot nach Themen, Organisationen (Anbietern), Lizenzen und Formaten transparent gemacht. Interessierte Kommunen ohne eigenes Portal können dort einen mandantenfähigen CKAN Datenkatalog anlegen.
Weitere Informationen unter www.ifib.de/Projekte.
Weitere Beiträge zum Thema: Open Data Zuordnung: Projekte Adressaten: Öffentliche Verwaltung
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Das vom BMBF geförderte Projekt DigiLernPro ist dieses Jahr durch einen vom Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI), dem Lehrstuhl für Produktionssysteme (LPS) an der Ruhr-Uni Bochum und dem ifib gemeinsam durchgeführten Workshop auf der DeLFI 2015 in München vertreten.
Der Workshop hat den Titel „Assistenz- und Lerndienste für den technischen Arbeitsplatz“. Er befasst sich mit den neuen Möglichkeiten zur Aufnahme, Verarbeitung und Weitergabe von Arbeitsprozesswissen, die sich durch den Einsatz neuartiger digitaler Assistenzsysteme und Lernumgebungen am Arbeitsplatz ergeben. Der Workshop bietet die Möglichkeit, sich über Herausforderungen, Gemeinsamkeiten und etwaige zukünftige Entwicklungen auszutauschen. Bis zum 12.06.15 besteht die Möglichkeit, sich mit Einreichungen an dem Workshop zu beteiligen.
Folgende Fragen stehen im Zentrum des Workshops:
Der Workshop richtet sich an Akteure aus laufenden und abgeschlossenen Projekten. Er soll in erster Linie ein interessantes Forum bieten, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Weitere Beiträge zum Thema: Berufliche Bildung • DigiLernPro Zuordnung: Projekte • Veranstaltungen
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Am 28. April fand in Hamburg zum 7. Mal die Dataport Hausmesse statt. Über 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den norddeutschen Verwaltungen und aus Sachsen-Anhalt folgten der Einladung ihres Dienstleisters Dataport und dessen Partnerfirmen, um sich über deren innovative Angebote zu informieren, sich untereinander auszutauschen und an dem interessanten Vortragsprogramm teilzunehmen.
Mit der ifib consult waren wir in diesem Jahr gemeinsam mit Dataport auf einem Stand zum Thema Bildungs-IT vertreten, auf dem wir als Schwerpunkt unsere Leistungen und Lösungen im Bereich der kommunalen Medienentwicklungsplanung präsentiert haben.
Insgesamt war es ein erfolgreicher Messeauftritt mit vielen interessanten alten und neuen Kontakten.
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