Am vergangenen Wochenende fand der Workshop "Open Innovation in Logistics" statt, in dem Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen zentrale Herausforderungen klein- und mittelständisicher Logistikunternehmen im Zuge der Digitalisierung kennenlernen durften. In Teams haben sie, je in Mentorenschaft von einem Logistikunternehmen, eine unternehmensindividuelle Fragestellung untersucht und Lösungsstrategie erarbeitet. Am Sonntag fand die Präsentation der Ergebnisse statt. Als Jurorin durfte ich mit vier weiteren Juroren ein Gewinnerteam küren.
li: Die LogistikLotsen-Crew des Innovation Workshops, re: Die Expertenjury der LL Awards 2016.
Bildnachweise © Alexander Fanslau
Alle Studierenden zeigten sich stark engargiert und haben beeindruckende Konzepte entwickelt, diese souverän präsentiert. Die Themen waren so divers wie Konzepte, stets jedoch waren digitale Medien Bestandteil der Arbeitsprozesse (Smart Glasses, autonomes Fahren) oder Instrument (z.B. einer Marketingstrategie, zur Transparenz in der Dienstleistungskette). Das Gewinnerteam hat eine Aufgabenstellung der BLG Logistics Group bearbeitet. Herzlichen Glückwunsch zum LL Award 2016. Anderen Themen kamen von dbh IT AG, JadeWeserPort, PTS Logistics Group, Hansa Meyer Global, BOCS und Mund + Bruns.
Alle Teams hatten inhaltliche Bezüge bzw. Kooperationspotenziale zu den Themen der anderen Teams herzustellen bzw. zu benennen. Für mich besonders interessant: Alle Teams nannten das Thema E-Learning. Neben einem Resümée kann dies durchaus auch als Appell verstanden werden. Betriebliches Lernen und Qualifikation anhand und über (die im Unternehmen eingesetzten/einzuführenden) Technologien gekoppelt mit einer schlüssigen Chancemanagementstrategie ist eine Voraussetzung und gleichzeitig zentrale Herausforderung in der nachhaltigen Etablierung digitalisierter Prozesse und Kommunikation. Dies zeigen auch die Forschungsaktivitäten am ifib im Bereich der betrieblichen Bildung, welche sich durch ihre komplexen Rahmenbedingungen auszeichnen und die Notwendigkeit einer bedarfsorientierten, praxisnahen Kompetenzvermittlung in Digitalisierungsprozessen zeigt, die alle Beteiligten einschließt, aufzeigt. Die Auflösung obiger Gleichung scheint so zumindest nachhaltig möglich.
Die gelungene Veranstaltung wurde von den LogistikLotsen für die Metropolregion Nordwest e.V. organisiert. Ebenso auf dem Workshop vertreten war die WFB, die derzeit einen Digitalisierungs-Beraterpool aufbaut und so klein- und mittelständische Unternehmen in Planung und Umsetzung ihrer Digitalisierungstrategie unterstützt. Die ifib consult kooperiert mit ProLog Innovation und bietet Logistikunternehmen hier eine individuelle Standortbestimmung an, zeigt beratend Lösungsstrategien auf, kann im Prozess begleiten.
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Letzte Woche fand in der Bremer Zentralbibliothek eine Veranstaltung mit dem Thema "Wieviel 'Apphängigkeit' verträgt unsere Privatsphäre?" statt, die aus einem Vortrag von Prof. Dr. Isabel Zorn und einer anschließenden Podiumsdiskussion bestand. An der Diskussion nahmen neben meiner Person Rainer Ballnus (Landesinstitut für Schule), Imke Sommer (Datenschutzbeauftragte des Landes Bremen) und Daniel Tepe (Leiter Digitale Dienste der Stadtbibliothek) teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Bremischen Landesmedienanstalt koordinierten Medienkompetenz-Netzwerk in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur Deutschland e.V. (GMK-Landesgruppe Bremen) und der Stadtbibliothek Bremen.
In dem einleitenden Vortrag von Isabel Zorn referierte diese zunächst über mögliche Gefahren und Konsequenzen, die sich aus der intensiven Nutzung von Apps und mobilen Endgeräten ergeben. Dabei ging sie vor allem auf die Nutzung der anfallenden Daten durch die Unternehmen ein und die mangelnde Transparenz für die Nutzerinnen und Nutzer. Zudem sei nicht klar, was in Zukunft mit bereits vorhandenen Daten passieren werde. Die im Hintergrund liegenden Verfahren und Algorithmen blieben im Dunkeln. Um auf die individuellen und gesellschaftlichen Folgen aufmerksam zu machen, sah Isabel Zorn auch die Bildungsinstitutionen in der Pflicht, Heranwachsende auf diese Problematiken aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.
Im Anschluss gab es unter Beteiligung des zahlreich erschienenen Publikums eine intensive Diskussion. Imke Sommer stimmte den meisten Argumenten von Isabel Zorn zu und verwies darauf, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vieler US-amerikanischer Firmen nicht den deutschen Anforderungen hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit genügen. Zudem sei die mangelnde Transparenz ein großes Problem für die Nutzerinnen und Nutzer sowie die entsprechenden Behörden. Rainer Ballnus verwies darauf, dass Bremen im vergangenen Jahr die Lernplattform "its learning" (http://www.itslearning.de/bremen) eingeführt habe. Diese würde den Bremer Lehrerinnen und Lehrern bzw. Schülerinnen und Schülern einen gesicherten Raum bieten, wo sicher Daten ausgetauscht werden und mit entsprechenden Apps auch gesichert kommuniziert werden könne. Daniel Tepe berichtete, dass die Stadtbibliothek den Nutzerinnen und Nutzern auch Empfehlungen à la Amazon bietet, ohne dafür den Datenschutz zu verletzen, da sich viele Techniken auch mit anonymisierten Daten durchführen lassen.
So wichtig die angesprochenen Themen wie Datenschutz und Transparenz auch sind, habe ich versucht, der pauschalen Verteufelung dieser Verfahren, die auch häufig unter dem Begriff Big Data (Analytics) zusammengefasst werden, zu widersprechen. Denn gerade, wenn Bildung gefordert ist, Problematiken dieser Verfahren aufzuzeigen und kritisch zu beleuchten, reicht es in meinen Augen nicht aus, mit Kritik und Verboten zu reagieren. Es bedarf vielmehr eines reflektierten Umgangs mit den neuen Möglichkeiten, der neben Kritikpunkten wie dem mangelnden Datenschutz und der fehlenden Transparenz auch positive Eigenschaften wie objektive Entscheidungshilfen durch die Analyse großer Datenmengen herausstellt. Wobei gerade die Institution Schule in Zeiten von Inklusion, Flüchtlingskrise und heterogenen Lernständen von den Möglichkeiten der "learning analytics" profitieren kann - auch unter Einhaltung geltender Gesetze und Datenschutzverordnungen.
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Apps sind wunderbar! Sie weisen uns den Weg, erklären unsere Umgebung, übersetzen Sprachen, zeigen Zugabfahrtzeiten und lassen uns mit unseren Liebsten kommunizieren. Im Hintergrund jedoch sammeln digitale Medien Informationen über unsere Handlungen und Recherchen, verarbeiten diese Daten und erstellen damit neue Informationen. Prof. Dr. Isabel Zorn von der TH Köln referiert über Medienbildung im Zeitalter von Big Data Analytics. Welche Konsequenzen hat dies für Lehrende und Lernende in öffentlichen Bildungseinrichtungen? In der von mir moderierten Veranstaltung wird es um das Thema Big Data und die Implikationen der Entwicklung für Bildung und Erziehung gehen.
Am Mittwoch (19.10.2016) lädt das von der Bremischen Landesmedienanstalt koordinierte Medienkompetenz‐Netzwerk, an dem auch das ifb beteiligt ist, gemeinsam mit der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur Deutschland e.V. und der Stadtbibliothek Bremen um 16.00 Uhr (bis ca 17:30) in die Zentralbibliothek ein. Neben der Vortragenden sind Expertinnen und Experten eingeladen, darunter auch Dr. Arne Hendrik Ruhe vom ifib, die mit Bremer Bürgerinnen und Bürgern über die Zukunft der Bildung unter digitalen Vorzeichen diskutieren werden.
Weiter Informationen und die Möglichkeit zur Teilnahme finden Sie hier!
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