Mitte April erhielten zehn Berufsschulen den Zuschlag, sich für einen Zeitraum von knapp zwei Jahren intensiv mit Konzepten und Lösungen zur Digitalisierung der beruflichen Bildung (insbesondere im Kontext der Unterrichts- und Schulentwicklung) zu befassen. Ziel des von der Deutschen Telekom Stiftung ins Leben gerufenen Netzwerks „Berufsschule digital“ ist es, im Austausch der Schulen Beispiele guter Praxis zu finden, weiter zu entwickeln und über das Netzwerk hinaus zur Verfügung zu stellen. Die teilnehmenden Werkstattschulen erhalten dabei eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung durch das ifib und das Institut für Technik und Bildung (ITB) an der Universität Bremen. Wir unterstützen im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung die Schulen in ihrem Werkstattprozess.
Eingebettet ist das Projekt in übergreifende Fragen der Bildung und Digitalisierung im beruflichen Kontext. Mit der beständig voranschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt stellt sich für die Berufsbildung die Frage, wie die bestehenden dualen Ausbildungsgänge den Herausforderungen begegnen. Insbesondere die Rolle der beruflichen Schulen im Prozess der Digitalisierung der Arbeitswelt ist zentral, denn sie erreicht die Auszubildenden ganz unterschiedlicher Ausbildungsgänge gleichermaßen. Dabei geht es auch darum zu klären, wie berufliche Schulen junge Menschen auf das Leben und Arbeiten in der digitalisierten Welt vorbereiten. Wie kann eine umfassende Medienbildung in der beruflichen Schule gelingen und was bedeutet dies in Hinblick auf die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte? Mit dem KMK Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“ (KMK 2016) sind auch die beruflichen Schulen adressiert, denn sie haben die Aufgabe neben der Förderung berufsbezogener Kompetenzen auch die Aneignung von allgemeiner Medienkompetenz zu ermöglichen.
Die für das Netzwerk ausgewählten zehn beruflichen Schulen (siehe Projekte) sind bereits in unterschiedlichen Bereichen der Bildung und Digitalisierung erfolgreich. Diese Expertise soll im Netzwerk zur Geltung gebracht werden. Bis Ende 2019 haben die Werkstattschulen Zeit für die Weiterentwicklung ihrer Arbeit. Die Ermittlung von allgemeinen Gelingensbedingungen aus dem Werkstattprozesses zählt zu den wichtigen Aufgaben der wissenschaftlichen Begleitung. Der Transfer der Ergebnisse auch über den Rahmen der Netzwerkschulen hinaus ist dabei eine zentrale Projektaufgabe. Das erste Arbeitstreffen der Werkstattschulen wird am 4. und 5. Juni in Bonn stattfinden.
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Gestern hat Adrian Roeske beim 10. Bremer Science Slam das Projekt „Tinder die Stadt“ präsentiert. Vor ausverkauftem Lagerhaus stellten Adrian und seine Mitstreiter*innen auf anschauliche und sehr vergnügliche Art und Weise ihre jeweiligen Forschungsthemen vor. Thematisch ging es von Erdbeeren im Winter über die sprachgeschichtliche Bedeutung der Liebe im dunklen Mittelalter bis hin zu Satelliten, Klimaforschung und der Frage warum Geologie wichtig ist. Gleich zwei der Slammer widmeten sich dem Thema Dating; Ein junger Meeresbiologe berichtete von seinen faszinierenden Rendezvous mit Bakterien und Adrian von den rosigen Zukunftsszenarien junger hipper Leute auf dem urbanen Festland – ermöglicht durch die geplante „TinderdieStadt“-App. Mit einer gesunden Portion Selbstironie zeichnete Adrian das Bild des einsamen, weil ahnungslosen Youngsters Robert, dem die neue experimentelle (!) App in Zukunft durch auf ihn zugeschnittene Lokalnachrichten und Infos zu neuen Vergemeinschaftungs-Gelegenheiten verhilft. In Zukunft wird Robert dann mit Hilfe der neuen experimentellen (!) App endlich über die Dinge in seiner Stadt informiert, die für ihn wirklich wichtig sind; Hipstersonnenbrillen für Anfänger, Lässiges Gucken auf gestellten Fotos für Fortgeschrittene“ und „Die 10 schlimmsten Fehler beim ersten Date. Nummer 9 wird ihn überraschen.“ Zum Sieg hat es dann doch nicht ganz gereicht. Den holte die junge, energische Geowissenschaftlerin, die das Publikum eindringlich und mit viel Witz von der lebenswichtigen Bedeutung ihres Fachs überzeugte.
Organisiert wird der Science Slam von Julia Gantenberg und Isabell Harder gemeinsam mit dem Team von Slam Bremen. In den nächsten Tagen wird eine Videoaufnahme des Auftritts von Adrian verfügbar sein, zudem finden sich bereits erste Bilder auf der Facebook-Seite des Science Slams.
Foto: Kulturzentrum Lagerhaus
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26.04.2018 Heute haben wir unseren Girl´s Day im ifib verbracht. Zuerst haben wir eine Einführung von Juliane Jarke bekommen. Durch die haben wir einen guten Überblick gewonnen. Im Anschluss haben wir das Abschlussarbeitenkolloquium besucht, wo die Studenten ihre Zwischenergebnisse präsentiert haben. Dies wurde von Emese Stauke geleitet. Das war sehr interessant und die Studenten haben es gut verständlich erklärt. Danach hat uns Kathrin Stuhldreher ermöglicht diesen Blogeintrag zu schreiben. Das hat uns viel Spaß gemacht. Anschließend sind wir in die Mensa zum Mittagessen gegangen. Nach dem Mittagessen haben wir einen Kurs zum Thema Partizipative Softwareentwicklung besucht, für den wir zuvor einen Zeitungsartikel über den Gebrauch von Fitnessarmbändern gelesen haben. Geleitet wurde der Kurs von Juliane Jarke und Irina Zakharova.
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Bremen hat mit seinen 17 Dienstleistungszentren in den Stadtteilen ein bundesweit einmaliges Unterstützungsangebot für ältere Menschen. Sie beraten in allen Fragen älterer Menschen, vermitteln Dienstleister und speziell qualifizierte Nachbarschaftshelferinnen und -helfer. Sie werden von vier Wohlfahrtsverbänden betrieben und von der Stadt finanziell gefördert. Doch dieses Angebot ist wenig bekannt. Je nach Stadtteil erreichen sie zwischen drei und sechs Prozent der älteren Bevölkerung.
Sehr viel mehr ist bisher auch nicht möglich, weil etwa bei der Nachbarschaftshilfe jetzt schon die Nachfrage größer ist als das Angebot. Bevor die geplante Informationskampagne über dieses Angebot im Rahmen des Herbsthelfer-Projekts im Sommer startet, wurde daher eine Kampagne vorgeschaltet, in der die Zustellerinnen und Zusteller der Post weitere Ehrenamtliche werben. In enger Kooperation zwischen den vier Trägern, der Post, der Senatorin für Finanzen und dem ifib wurden Informationskarten entwickelt, die ab dem 23. April von den Zustellerinnen und Zustellern nicht einfach in den Briefkasten geworfen, sondern mit ein paar freundlichen Worten persönlich übergeben werden. Davon versprechen wir uns eine deutlich bessere Resonanz. Das ifib wird diesen Prozess begleiten. Durch einen Vergleich mit anderen Stadtteilen, in denen diese Kampagne nicht stattfindet und einem, in dem Karten nur eingeworfen werden, können wir nach drei Monaten feststellen, ob sich unsere Annahme bestätigt hat.
Pressekonferenz im Ortsamt Horn
Die Teams in Walle und Horn
Nach einer Vorstellung des Projekts in einem Ausschuss des Ortsbeirats Mitte hat der Stadtteilkurier Mitte das Projekt ausführlich gewürdigt.
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Gestern erschien ein von Prof. Raoni Rajão (UFMG, Brasilien) und mir verfasster Artikel zur Rolle von (offenen) Daten für Umweltschutzorganisationen im Amazonas Brasiliens. Der Artikel erschien im Journal for Social Movement Studies und untersucht den Zusammenhang zwischen "Datentransparenz" und Umweltaktivismus. Zu diesem Zweck analysieren wir die Geschichte von PRODES und DETER, zwei vom brasilianischen Institut für Weltraumforschung (INPE) entwickelte, satellitengestützte Erdüberwachungssysteme. Wir analysieren ihre Rolle für Umweltschutzorganisationen und die Formulierung von Umweltschutzgesetzen für den Amazonas in den letzten drei Jahrzehnten. Basierend auf dieser Analyse argumentieren wir, dass die Aggregationsebene (z.B. regionale Zahlen vs. Einzelereignisse) und die Zeitlichkeit (z.B. jährliche Konsolidierungen vs. zeitnahe Veröffentlichungen) von offenen Daten Umweltschutzorganisationen verschiedene Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Aggregierte Zahlen haben aufgrund ihrer Einfachheit und ihres Umfangs tendenziell eine größere politische Bedeutung, lassen aber nur sehr wenig Raum für Neuinterpretationen und Beiträge von Umweltaktivisten. Disaggregierte Daten erlauben zwar mehr (unerwartete) Neuinterpretationen und Ergänzungen durch die Verschränkung verschiedener Datensätze, erfordern aber auch das Eingreifen von Umweltaktivisten und anderen Informationsvermittlern, um Bedeutung für die breite Öffentlichkeit zu erlangen. Auch wenn konsolidierte Datensätze den Vorteil haben, dass sie mehr Zeit für die Erstellung von Daten höherer Qualität lassen, werden sie oft an einem Punkt im politischen Entscheidungsprozess veröffentlicht, an dem die negativen Auswirkungen der derzeitigen Entscheidungen unumkehrbar sind. Gleichzeitig können häufigere Datenfreigaben zu schnelleren Richtlinien führen. Wir schließen den Artikel mit dem Argument, dass (offene) Monitoringdaten also nicht nur einfach Regenwaldabholzung beobachtbar machen , sondern dass die Konfiguration der Daten (d.h. räumliche und zeitliche Aggregationsebenen) soziale Wirklichkeit verändert, indem sie unterschiedliche Objekte (z.B. ein bedrohter Amazonas, eine erfolgreiche Politik) und Subjekte (z.B. sachkundige Umweltaktivisten, eine nicht reagierende Regierung) hervorbringt.
Den gesamten Artikel finden sie hier.
Die Forschungskooperation wurde u.a. durch Unterstützung der Universität Bremen und des Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) ermöglicht.
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