Vom 23. Bis 25. März 2021 fand die internationale Konferenz „New Materialist Informatics“ an der Universität Kassel virtuell statt. Trotz des virtuellen Formats haben die Organisator*innen unterschiedliche Räume für formellen und informellen Austausch für die Teilnehmenden geschaffen. Beispielsweise wurde neben den gewöhnlichen Videokonferenzräumen ein ganzer digitaler Veranstaltungsort mit Empfang, mehreren Konferenzsälen, einer Bibliothek und vielen weiteren Räumlichkeiten über die Plattform gather.town geschaffen. Dadurch konnten alle Teilnehmenden über große Entfernungen und verschiedene Kontinente hinweg den spontanen Austausch genießen und produktive Diskussionen miteinander führen.
Mitglieder des DATAFIED-Projekts Dr. Juliane Jarke und Irina Zakharova nahmen an der Konferenz teil. Ihr Beitrag mit dem Titel „Bildungstechnologien als ein Anliegen des Sorgetragens“ („Educational technologies as matters of care“) beleuchtete die Rolle von Bildungstechnologien in Schulen aus der Perspektive feministischer Ethiken des Sorgetragens („feminist ethics of care“). Solche Ethiken haben bereits eine längere Tradition in der Bildungsforschung. Dabei werden jedoch die Bildungstechnologien, -Daten und weitere nicht-menschliche Akteure wenig problematisiert. Der Beitrag von Irina Zakharova und Dr. Juliane Jarke sollte diese Lücke schließen.
Die Diskussion im Anschluss an den Vortrag zeigte, dass die nicht-menschlichen Akteure öfter in der Forschung unter dem Gesichtspunkt des Sorgetragens problematisiert werden sollen. Dies könnte helfen, in Zukunft die Bildungstechnologien anders zu gestalten, damit die Sorge um Schüler*innen, Lehrpersonen, Schule und Bildung zu einem innewohnenden Bestandteil derer werden kann.
Weitere Beiträge zum Thema: Datifizierung • Digitalisierung • DATAFIED Zuordnung: Vorträge Adressaten: Schulen und Schulträger • Hochschulen
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Der Jahrbuch der Wissenssoziologie (Sociology of the Sciences Yearbook) steht dieses Jahr unter dem Titel "Community and Identity in Contemporary Technosciences". Der Open Access-Sammelband, der von Karen Kastenhofer (Universität Wien) und Susan Molyneux-Hodgson (University of Exeter) herausgegeben wurde, umfasst insgesamt 14 Beiträge, die in unterschiedlichen Feldern untersuchen, wie sich Community und Identität in einer zunehmen digitalen Gesellschaft und Wissenschaft verändern. Mein Beitrag behandelt zwei europäische Projekte, die jeweils europäische eGovernment Communities initieren wollen. In meinem Beitrag untersuche ich, wie das Konzept der "Communities of Practice" (Lave & Wenger 1991) nicht als Analysewerkzeug, sondern als Ziel der Aktivitäten um das "community building" verstanden wird. Ganz konkret analysiere ich die Gestaltung und Nutzung von Templates (also Vordrucken oder Vorlagen) zur Beschreibung gemeinsamer Arbeitspraktiken als ein wesentliches Werkzeug für Community Building und Wissenstransfer.
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Seit Juli 2020 darf ich den Bereich "Wissenschaft und Forschung" im ZDF-Fernsehrat vertreten. Ganz im Sinne von "Open Science" werde ich im ifib-Blog über die aus meiner Sicht wichtigen und berichtenswerten Themen schreiben. Für eine ausführlichere Berichterstattung verweise ich sehr gerne auf den Blog meines Kollegen Prof. Dr. Leonhard Dobusch von der Universität Innsbruck.
Am 19.3.2021 tagte der Fernsehrat zum zweiten Mal hybrid in Mainz vor Ort (Intendanz, Vorsitzende, Gremienbüros) und per Videokonferenz. Die Sitzung wurde zudem per Livestream übertragen. Der Blick auf die Tagesordnung zeigte neben den Standardelementen und dem Austausch über aktuelle medienpolitische Fragen auch zahlreiche Programmbeschwerden und die Berichte über ZDF.neo und 3SAT. Eine Zusammenfassung der Vorlagen findet sich ebenfalls auf den Seiten des ZDF.
Besonders spannend war die Diskussion über den Bericht FR 5/21: "Das ZDF in der digitalen Welt. Hier: Personalisierung und Empfehlungssysteme". Dieser wurde bereits ausführlich im Ausschuss für Telemedien besprochen. Erkennbar sind die Änderungen für alle, die sich ein eigenes Profil anlegen. Wie bei anderen Anbietern üblich, erscheinen dann - neben den journalistisch kuratierten Inhalten - auch automatisch generierte Empfehlungen für weitere Sendungen. Auffallend ist der Versuch, dass diese explizit nicht in die Blase oder das "rabbit hole" zu führen, sondern die Pluralität des Gesamtangebots hervorheben. Die bisherigen Erfahrungen sind nach Aussage der "Data Science" Expert:innen des ZDF sehr gut. Die Vielfalt abzubilden wäre "händisch" kaum möglich.
Daher ein großes Lob: Das ZDF setzt hier Maßstäbe für die Transparenz von Algorithmen. Die Aktivitäten zu einer datenschutz- und zugleich nutzer:innenfreundlichen Personalisierung sind positiv zu bewerten. Im Gegensatz zu anderen Anbietern wird alles "im Haus" entwickelt und bereitgestellt. Die Programm-Bibliotheken sind Open Source und die Erläuterungen auf den Webseiten des ZDF sind schon gut verständlich. Ich habe empfohlen, dass diese weiter ausgebaut und die Erklärungen für die unterschiedlichen Zielgruppen noch einmal angepasst werden. Dieses Thema ist von herausragender gesellschaftlicher Relevanz und wird nicht nur das ZDF weiter intensiv beschäftigen.
Weitere Beiträge zum Thema: Datifizierung • Digitalisierung • Medienkompetenz Zuordnung: Veranstaltungen Adressaten: Öffentliche Verwaltung • Schulen und Schulträger • Hochschulen • Unternehmen • Vereine und Verbände
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In den vergangenen Wochen haben wir auf der Projekthomepage des Forschungsprojektes "All is data" unter dem Motto "Was ist eigentlich...?" die verschiedenen methodischen Ansätze vorgestellt, mit denen wir in den kommenden Wochen und Monaten unsere Forschung zusammen mit den Teilvorhaben an der Technischen Universität Kaiserslautern und der FernUniversität in Hagen auf den Weg bringen wollen. In drei kurzen Beiträgen gehen wir auf die verschiedenen Vorhaben und die Wege ein, wie sie im Forschungsprojekt umgesetzt werden sollen.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen.
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Am 11. und 12. März ist das ifib mit seinen drei Organisationseinheiten zusammengekommen, um sich zur diesjährigen Klausurtagung zu treffen. In anderthalb Tagen haben wir uns intern ausgetauscht, Workshops veranstaltet, Vorträge organisiert und von außerhalb Input ins ifib geholt. Unter dem Motto "ifib.digital - Forschung, Beratung, Lehre und Organisation in Corona-Zeiten und darüber hinaus" haben wir uns mit den Herausforderungen der Covid-19-Pandemie beschäftigt und den Fragen danach, was die Pandemie konkret für uns als Konzern bedeutet. Neben Workshops in den jeweiligen Organisationseinheiten haben wir einen internen Wissenstransfer in Form themenbezogener Workshops vorgenommen. Dabei ging es u.a. um Spieltheorien und Experimente sowie Data Journeys. Daneben haben wir uns einen externen Input zum Thema „Corporate Philosophy“ von Dominik Schönherr eingeholt, um unter anderem Reflexionen zum wertebasierten Arbeiten anzustoßen. Aus den beiden Tagen sind zahlreiche Arbeitspakete hervorgegangen, die wir in den kommenden zwölf Monaten verfolgen wollen, um das ifib als Unternehmen Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.
Als digitale Plattform haben wir im Übrigen auf Gather.town zurückgegriffen, um dort nicht nur inhaltlich arbeiten zu können, sondern auch dem sozialen Miteinander Raum geben zu können. So konnten wir am ersten Abend auch zusammenkommen, um gemeinsam Abend zu essen oder auch das ein oder andere Spiel im digitalen Raum auszuprobieren. Darüber hinaus haben wir als Orga-Team der Klausurtagung alle Teilnehmenden vorab mit kleinen Goodie-Bags versorgt, um auch ein "analoges" bzw. haptisches Erlebnis zu schaffen. In den kommenden Wochen werden wir die Ergebnisse der Klausurtagung auswerten, um von dort aus Arbeitsschritte anzugehen, die wir nach und nach hier auf dem Blog präsentieren werden.
Zuordnung: Veranstaltungen
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