Die erste Auflage des Handbuch Digitalisierung in Staat und Verwaltung, herausgegeben von Tanja Klenk, Frank Nullmeier und Göttrik Wewer, ist nun in gedruckter Version erschienen. Der Band umfasst insgesamt 55 Beiträge u.a. in den Themenbereichen: Demokratisches Regieren; Akteure und Institutionen; Politikfelder und Instrumente; Personal, Organisation und Prozesse. Autor*innen aus dem ifib haben insgesamt sechs Beiträge beigesteuert:
Das digitale Handbuch wird als "Living Document" regelmäßig überarbeitet und angepasst. Es kann hier abgerufen werden.
Weitere Beiträge zum Thema: Barrierefreiheit und Usability • Digitalisierung • E-Government • IT-Management • Open Data • Partizipation und Teilhabe Adressaten: Öffentliche Verwaltung • Schulen und Schulträger
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Unter dem Titel "Digitale Angebote gegen Ausgrenzung und Einsamkeit" waren Andrea Grahl vom ZeMKI und Adrian Roeske vom ifib für das Projekt "Tinder die Stadt" am 25. November 2020 bei einer digitalen Veranstaltung des Diakonischen Werkes Bremen dabei. Gemeinsam mit Vertreter*innen anderer Angebote, die den Themenbereichen Teilhabe und Gemeinschaft zugeordnet werden können, haben wir unter anderem darüber gesprochen, ob digitale Angebote dabei helfen können, z.B. Wege aus sozialer Isolation heraus zu finden - was unter Corona-Bedingungen umso zentraler ist. Dabei zeigte sich, dass digitale Angebote einen Baustein darstellen können, um Menschen Teilhabe an Gesellschaft zu ermöglichen und verschiedene Angebote verschiedene Bedürfnisse abdecken.
Aus dem "Tinder die Projekt"-Projekt ist in dem Zusammenhang die App molo.news vorgestellt worden, die dazu beitragen soll, dass Menschen über ihre hyperlokale Umgebung informiert sind und das Hyperlokale grundsätzlich wieder stärker angesprochen wird. Nach einer Einleitung der Veranstaltung durch Jürgen Stein, der die Projekte eingeladen hatte, sind die Plattformen "nebenan.de", der Online-Chat als Teil des Selbsthilfeangebotes der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe sowie die Smartphone-Sprechstunde im Begegnungszentrum Buntentor vorgestellt worden. Zum Abschluss erfolgte ein Gespräch zu sogenannten Innovationsinseln für digitale Hilfen gegen Einsamkeit und Ausgrenzung. Wir danken für die Einladung und freuen uns auf weitergehenden Austausch mit den Projekten!
Weitere Beiträge zum Thema: Digitalisierung • Partizipation und Teilhabe • Tinder die Stadt Zuordnung: Projekte Adressaten: Vereine und Verbände
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Vom 10. bis 14. November veranstalten die Landeszentralen für politische Bildung wieder die Aktionstage Netzpolitik und Demokratie. Eine Übersicht der Veranstaltungen findet sich hier. Für die Bremer Landeszentrale werde ich einen Vortrag zu Digitaler Diskriminierung im Alltag halten. Die Veranstaltung findet am 12. November, 19 Uhr im Kukoon statt. Die Teilnehmer*innenzahl ist Corona-bedingt begrenzt. Mehr Infos zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden sich hier.
Weitere Beiträge zum Thema: Datifizierung • Digitalisierung • Partizipation und Teilhabe Zuordnung: Vorträge
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Diese Woche ist mein Buch: "Co-creating Digital Public Services for an Ageing Society: Evidence for User-centric Design" bei Springer in der Reihe: "Information Technology and Public Administration" erschienen. Das Buch basiert auf den Erfahrungen unseres MobileAge-Projektes, in dem gemeinsam mit älteren Menschen digitale öffentliche Dienstleistungen entwickelt wurden. Es richtet sich an Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen, die Interesse an der partizipativen und nutzerzentrierten Entwicklung von digitalen Diensten haben. Das eBook ist als Open Access Buch frei verfügbar. Ausdrücklich möchte ich mich an dieser Stelle bei Herbert Kubicek, Ulrike Gerhard und Andreas Breiter für ihre Unterstützung an diesem Buch bedanken. Ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen!
Hier folgt eine kurze Zusammenfassung:
Einleitung: Es besteht ein erhöhter Bedarf, ältere Bürgerinnen und Bürger in die Gestaltung digitaler Dienste einzubinden, aber es fehlt an Belegen für erfolgreiche Beteiligungsansätze. Dieses Buch schließt diese Lücke, indem es von drei Co-Creation-Projekten mit älteren Menschen im Rahmen des EU-Projekts MobileAge berichtet.
Das 2. Kapitel gibt einen Überblick über vorherrschende Diskurse einer alternden Gesellschaft und technologischer Innovation. Viele Designprojekte rahmen Alter(n) als ein Problem das technisch gelöst werden kann und muss. Dabei werden Alter(n)sbilder reproduziert, die von einer Defizitperspektive ausgehen. Das Kapitel argument, dass die Einbeziehung älterer Menschen in Designprozesse verändert wie und welche Vorstellungen von Alter und "erfolgreichem Altern" in Technologien geschrieben werden.
Das 3. Kapitel gibt einen Überblick über wichtige Literatur und Konzepte für die partizipative Entwicklung digitaler öffentlicher Dienste: (1) Co-Produktion von öffentlichen Diensten, (2) Co-Design und (3) zivile Open Data Nutzung. Das Kapitel legt weiterhin dar, welche Arten von digitalen Diensten sich für Co-creation eignen.
Das 4. Kapitel stellt das Mobile Age Projekt vor, auf dem das Buch basiert. Es präsentiert die Methodik des Projekts entlang von sieben Aktivitäten. Ein adaptierter Business Model Canvas beschreibt die Co-creation-Prozesse und -ergebnisse (z.B. in Hinblick auf Nachhaltigkeit & Wartung).
Das 5. Kapitel berichtet über ein Projekt im Stadtteil Bremen Osterholz, bei dem eine Gruppe von 11 älteren Bewohner*innen einen digitalen Stadtteilführer mitgestaltet hat. Das Kapitel beschreibt Methoden wie Cultural Probes oder Datentabellen.
Das 6. Kapitel berichtet über ein Projekt im Stadtteil Bremen Hemelingen. Teilnehmer*innen definierten Gestaltungsanforderungen und erstellten Inhalte für einen digitalen Wanderführer durch die Nachbarschaft. Das Kapitel beschreibt verschiedene Arten von "Spazier-Workshops", wie z.B. Ideation Walking, Data Walking und User Test Walking.
Das 7. Kapitel berichtet über ein Projekt in Zaragoza, das von der dortigen Stadtverwaltung durchgeführt wurde. Der Schwerpunkt lag auf der Verbesserung einer altersfreundlichen, städtischen Infrastruktur. Das Ergebnis des Co-creation Prozesses ist ein verbesserter Kartendienst, der es (älteren) Bürger*innen ermöglicht, Strassenprobleme zu melden und/oder Verbesserungen vorzuschlagen.
Im 8. Kapitel werden neun Lernpunkte aus den drei Co-creation-Projekten vorgestellt. Das Kapitel geht der Frage nach, inwieweit sich die Offenheit eines Co-creation Prozesses auf die Nachhaltigkeit seiner Ergebnisse auswirkt und auf welche Weise Co-creation zur gemeinsamen soziotechnischen Zukunftsgestaltung beiträgt.
Das letzte Kapitel kommt zu dem Schluss, dass Co-creation-Prozesse in hohem Maße kontingent und von mehreren Faktoren abhängig sind. Die identifizierten Lernpunkte liefern Anhaltspunkte dafür, wie bessere, nutzerzentrierte öffentliche Dienste mit und für ältere Erwachsene gestaltet werden können.
Weitere Beiträge zum Thema: E-Government • Open Data • Partizipation und Teilhabe • MobileAge Zuordnung: Veröffentlichungen Adressaten: Öffentliche Verwaltung
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Die Gesellschaft für Informatik ist mit ca. 20.000 Mitgliedern die wichtigste deutsche Fachgesellschaft im Bereich Informatik. Sie unterteilt sich in verschiedene Fachbereiche, u.a. Mensch-Computer-Interaktion, in dem auch das ifib aktiv ist. So stellen wir fast jedes Jahr Forschungsergebnisse auf der "Mensch und Computer"-Konferenz vor. Gestern wurde eine neue Fachgruppe für "Partizipation" ins Leben gerufen, in der ich Gründungsmitglied und Mitglied im Leitungsgremium bin. In die Fachgruppe können wir als ifib unsere langjährige Expertise in der Beteiligung unterschiedlicher Nutzer*innengruppen an Innovationsprojekten einbringen und das Thema Partizipation insgesamt stärken. Der Gründungstext der Fachgruppe hebt die Wichtigkeit von Partizipation für verschiedenste Bereiche der Informatik und für Gesellschaft hervor:
"Das zentrale Anliegen der Fachgruppe ist es, die Beteiligung von Menschen, die durch eine Technologie direkt oder indirekt berührt werden, zum festen Bestandteil technischer Forschungs- und Entwicklungsprozesse in der Mensch-Computer-Interaktion zu machen. Dies basiert auf dem grundlegenden Bekenntnis zur hervorgehobenen Position der Mensch-Computer-Interaktion als Schnittstelle von Gesellschaft, Mensch und Technik und der daraus resultierenden sozialen Verantwortung von Forscher*innen und Technikgestalter*innen für direkte und indirekte Effekte dieser Technologien.
Die Fachgruppe gründet auf der Notwendigkeit, dass diejenigen, die von einer Zukunftstechnologie betroffen sein werden, bei ihrer Entwicklung ein aktives Mitspracherecht haben sollen. Die Fachgruppe beschäftigt sich mit Gestaltungs- und Entwicklungsprozessen für unterschiedlichste Anwendungsbereiche, sie thematisiert Partizipation in Theorie und Praxis und lädt Forscher*innen und Entwickler*innen ein, sich mit Fragen und Diskussionen zur partizipativen Technikentwicklung auseinanderzusetzen."
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Gründer*innen sowie weiteren Forscher*innen und Entwickler*innen. Erste Ergebnisse dieser gemeinsamen Arbeit sind u.a. die jährlichen Workshops zu Partizipation sowie ein 2018 erschienes Themenheft zu "Probes als partizipative Designmethode".
Weitere Beiträge zum Thema: Digitalisierung • Partizipation und Teilhabe • MobileAge • Tinder die Stadt Zuordnung: Nachrichten
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