Seit Juli 2020 darf ich den Bereich "Wissenschaft und Forschung" im ZDF-Fernsehrat vertreten. Ganz im Sinne von "Open Science" werde ich im ifib-Blog über die aus meiner Sicht wichtigen und berichtenswerten Themen schreiben. Dies ist der allererste Eintrag - weitere werden folgen. Für eine ausführlichere Berichterstattung verweise ich sehr gerne auf den Blog meines Kollegen Prof. Dr. Leonhard Dobusch von der Universität Innsbruck.
Am 11.12.2020 tagte der Fernsehrat erstmals hybrid vor Ort in Mainz (Intendanz, Vorsitzende, Gremienbüros) und per Videokonferenz. Dies wurde aufgrund einer Änderung der Geschäftsordnung möglich. Als Softwaresystem wurde Microsoft Teams eingesetzt. Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass die Server ausschließlich in der EU standen und keine Verbindungen in die USA möglich waren. Die Sitzung wurde zudem per Livestream übertragen.
Die Tagesordnung war lang und die ersten Berichte und Mitteilungen des Intendanten waren durch die aktuelle medienpolitische Lage geprägt. Dabei stellte sich der Fernsehrat ausdrücklich hinter die Klage des ZDF (und anderer Anstalten des ÖRR) vor dem Bundesverfassungsgericht. In verschiedenen Redebeiträgen wurden die jeweiligen politischen Bewertungen in Bezug auf die Entwicklung in Sachsen-Anhalt ausgetauscht.
Der Intendant berichtete zudem über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Programmarbeit des ZDF (TOP 4). Der Fernsehrat sprach ausdrücklich ein großes Lob an die Mitarbeiter*innen für ihre Leistungen unter den erschwerten Pandemie-Bedingungen aus.
Für mich war der Bericht der Jugendschutzbeauftragten (TOP 9) und hier insbesondere ihre Ausführungen zum präventiven Jugendschutz inhaltlich besonders spannend. Hier hat sich das ZDF durch eine schnelle Reaktion hervorgetan und Materialien für Schulen zur Verfügung gestellt (z.B. das Virtuelle Klassenzimmer). Ich würde mir allerdings wünschen, dass dies noch bekannter wird und eine engere Zusammenarbeit mit den Medienzentren der Länder bzw. pädagogischen Landesinstituten oder auch den Landesmedienanstalten organisiert wird. Die medienpädagogische Kompetenz von Lehrkräften ist ein Schlüssel für die Bildung in der digitalen Welt. Und es ist noch ein weiter Weg, wie wir aus unseren ifib-Forschungsprojekten in Kita, Schule und beruflicher Bildung wissen.
In Verbindung damit war ich auch gespannt auf den Bericht zu Stand und Entwicklung von funk (TOP 14). Das Jugendangebot von ARD und ZDF hat einen sehr positiven Verlauf genommen (inklusive wachsender Zahlen der Verbreitung über Drittplattformen) und diese Einschätzung wird mittlerweile von einer großen Mehrheit im Fernsehrat geteilt (das war wohl nicht immer so). Der Bericht wird im Anschluss veröffentlicht (hier findet sich der letzte Bericht aus dem Jahr 2018).
Weitere Beiträge zum Thema: Digitalisierung • Mediatisierung • Medienkompetenz Zuordnung: Nachrichten • Veranstaltungen Adressaten: Öffentliche Verwaltung • Schulen und Schulträger • Hochschulen • Unternehmen • Vereine und Verbände
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Der Prozess immer wiederkehrender Erneuerung macht auch vor dem ifib und der ifib consult nicht Halt. Die bisherigen Logos und weitere Elemente der Corporate Identity beider Organisationen stammen jeweils aus den Anfangsjahren und waren damit leicht in die Jahre gekommen. Daher haben wir uns für ein Redesign entschieden. In einem längeren Prozess, der auch mehrfach die Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen umfasste, wurden die neuen Logos Inhouse entworfen. Die Neugestaltung wird im Frühjahr 2021 auch die Webseiten ifib.de und ifib-consult.de in frischem, zeitgemäßem Glanz erscheinen lassen.
Ganz im Stile einer modernen Sachlichkeit wurden beide Logos hauptsächlich auf die präsente Wirkung des schwarzen Schriftzugs in Minuskeln reduziert. Aus dem Entwurf des ehemaligen ifib-Logos wurden die prägnanten farbigen Punkte in Blau und Rot ob ihres Wiedererkennungswertes übernommen und anstelle der i-Punkte eingesetzt. Dabei alterniert die farbliche Reihenfolge zwischen den neuen Logos.
Bereits bei den vorhergehenden Logos wurden durch gemeinsame Farb- und Formelemente der enge Zusammenhang und die Interdisziplinarität beider Organisationen betont, wobei die Gestaltungen deutlich voneinander abwichen. Bei den neuen Logos wurde Wert daraufgelegt, die Zusammengehörigkeit weiter zu unterstreichen. Sie zeichnen sich daher durch den gemeinsamen Schriftzug "ifib" aus, ergänzt um eine schwarze Linie darunter, die den Logos Ruhe und Stabilität verleiht. Die jeweilige Tätigkeitsbezeichnungen ("research" und "consult") finden sich zur Unterscheidung beider Logos rechts bündig darunter. Für diese Schriftzüge wurde ebenfalls die jeweils dominierende Farbe gewählt (Blau für ifib consult, Rot für ifib). Der Gestaltung der Logos lagen zudem Aspekte der Barrierefreiheit zugrunde.
Die Logos werden seit Anfang November 2020 für alle Schriftstücke und digitalen Formate genutzt.
Weitere Beiträge zum Thema: Barrierefreiheit und Usability Zuordnung: Veröffentlichungen Adressaten: Öffentliche Verwaltung • Schulen und Schulträger • Hochschulen • Unternehmen • Vereine und Verbände • Gesundheitseinrichtungen
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Im Blogbeitrag „Wie wird ein virtueller Workshop zu einem guten Erlebnis?“ Ende Juni ist nachzulesen, wie die vom ifib organisierten Workshops mit Lehrkräften im Rahmen der Medienentwicklungsplanung angesichts der Corona-Situation erfolgreich den Weg in ein virtuelles Format genommen haben. Entscheidend war dabei die komplexen Interaktionsmöglichkeiten eines solchen Workshops auf einfache und leicht verständliche Hilfsmittel herunterzubrechen.
Recht früh kristallisierte sich die Idee einer zweistufigen Umsetzung heraus. Diese sollte einerseits durch die Erhebung von Anforderungen der Lehrkräfte mithilfe einer webbasierten Plattform stattfinden. Um andererseits den wichtigen gemeinsamen Austausch mit und unter den Lehrkräften nicht zu kurz kommen zu lassen, wurde die Erhebung von mehreren themenbezogenen Videokonferenzen begleitet. Sowohl die webbasierte Plattform als auch die virtuellen Gespräche wurden daher für den Diskurs der Themen ausgerichtet.
Für die Erhebung der Anforderungen rückte das im ifib programmierte „Stateboard“ in den Fokus, das sich bereits bei Projekten mit ähnlichen Beteiligungsverfahren bewähren konnte. Einige Anpassungen waren im Vorfeld jedoch notwendig. So wurden die Darstellung und die Benutzerführung durch klare Farben und übersichtliche Menüanordnungen für eine möglichst einfache Nutzung durch die Lehrkräfte optimiert. Neben dem Eintragen neuer Anforderungen bietet das Stateboard die Möglichkeit, Kommentare hinzuzufügen und Anforderungen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die eigene Schule bzw. die Tätigkeit als Lehrkraft mit „wichtig“, „unentschieden“ oder „unwichtig“ zu bewerten. Dies bot zum einen den Lehrkräften zusätzliche Möglichkeiten zum virtuellen Austausch und zum anderen dem ifib differenzierte Erkenntnisse über die Bedarfe der Schulen.
Screenshot des Stateboards zur Anforderungserhebung im Rahmen der Workshops zur Medienentwicklungsplanung
Dieses zweistufige Workshopkonzept konnte in zwei Projekten zur Medienentwicklungsplanung erfolgreich umgesetzt werden. Unterstützt wurde die Arbeit mit dem Stateboard durch eigens gedrehte Einführungs- bzw. Lernvideos und bebilderte Anleitungen, die eine rege Beteiligung der Lehrkräfte förderten, was sich durch jeweils über 100 Anforderungen sowie über 1.000 Kommentare bzw. Bewertungen zeigt. Die zwischenzeitlich beigetragenen Anforderungen zu den Themenbereichen dienten als wichtiger Input für den Diskurs mit den Lehrkräften in den Videokonferenzen. Die aus den Gesprächen gewonnenen Erkenntnisse wurden im Anschluss wiederum im Stateboard ergänzt. Somit ergab sich aus der Nutzung einer interaktiven Beteiligung der Lehrkräfte auch ein für das Projekt wichtiger dokumentarischer Aspekt.
Wir freuen uns vor allem über die rege Beteiligung und die positive Rückmeldung der Lehrkräfte im Stateboard und in den Workshops.
Weitere Beiträge zum Thema: Digitalisierung • IT-Management • Mediatisierung • Medienkompetenz • Neue Medien und Schulentwicklung Zuordnung: Projekte Adressaten: Öffentliche Verwaltung • Schulen und Schulträger • Hochschulen
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On October 21st, I took part in an international panel discussion on the future of digital education. It was organized by the German Embassy in Washington, the German Consulate General in San Francisco and the German Center for Research and Innovation and Innovation (DWIH) New York. I had the pleasure to discuss current developments in both countries as well as chances and risks with four other experts: Barbara Holzapfel (VP Microsoft Education), Maureen McLaughlin (Senior Advisor to the Secretary and Director of International Affairs, U.S. Department of Education)
Prof. Dr. Christoph Meinel (CEO and Scientific Director, Hasso Plattner Institute for Digital Engineering (HPI)).
My main statement was my déja-vu. 20 years ago, I collected data for my PhD research project in U.S. states (CA, MA, IL) and districts as well as in schools. This was compared to the German school system. The first result was the different speed of ICT and media integration in classroom practices and school management, as well as in educational policies (Breiter 2000). The "connector" between school development, district decisions and state policy making was the then called "Technology Plan". It was mainly pedagogical and defined the requirements for ICT infrastructure. In the U.S., a Technology Plan was required from each school, each corresponding school district, and the Department of Education of each State. Even on the federal level (as powerless as in Germany), there was and is a Federal Technology Plan (currently open for revision in an online consulation process: https://tech.ed.gov/netp/). In Germany, the necessity of planning for education ICT infrastructure was neglected for quite a long time. As late as of 2018, the new DigitalPakt Schule made it a prerequisite for schools (and Schultraeger, ie. school districts) to receive funding.
The second result was the necessity of federal engagement. Already in 1996, the U.S government launched an infrastructure support program under the Telecommunications Act: the e-Rate. Until now it supports especially poorer districts (and schools) to improve their ICT infrastructure and it is worth more than $2.5 billion (per year, approx. 100,000 public schools). Germany started two years ago in 2019 with a 5-year program (DigitalPakt Schule) with overall 5 billion Euros (approx. 40,000 schools). Better later than never!
But this is only the tip of the iceberg when we look at the digital transformation of schooling. ICT infrastructure and mobile devices are relatively easy to purchase and to roll-out (just a question of money and political will - and professional ICT support structures). But substantial changes in curriculum and classroom practice require a long breath and are part of a school development process. At the bottom of the iceberg, we have to consider teacher's values and beliefs (check Welling et al. 2015). This requires intelligent teacher training and teacher education. And in this respect, the two countries face similar challenges. Hence, it is worth exchanging good practices and working policies between the countries. In fact, the school systems are more similar than one might think.
The discussion was recorded and will be available soon.
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Im Sammelband "Studierende – Medien – Universität. Einblicke in studentische Medienwelten" der Herausgeberinnen Sandra Hofhues, Mandy Schiefner-Rohs, Sandra Aßmann und Taiga Brahm ist das ifib mit einem Artikel vertreten. Der Beitrag mit den Titel "Digitale Spuren von Studierenden in virtuellen Lernumgebungen" von Philipp Krieter und Andreas Breiter ist im Rahmen des Projekts You(r)Study entstanden. Es werden die Ergebnisse und der Prozess der Logfile-Analyse im Projekt You(r)Study beschrieben, die zum Ziel hat, die qualitativen Daten des Projekts mit den quantitativen Logdaten eines Learning Management Systems zu verbinden. Mittels deskriptiver Methoden und Clusterbildung werden die Logdaten in Hinblick auf die Fragestellungen des Projekts betrachtet. Außerdem wird kritisch diskutiert, welche Grenzen eine Logfile-Analyse im Bezug zur Zielsetzung hat.
Der komplette Artikel ist bei Researchgate zu finden und kann dort gelesen werden.
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