Im Blogbeitrag „Wie wird ein virtueller Workshop zu einem guten Erlebnis?“ Ende Juni ist nachzulesen, wie die vom ifib organisierten Workshops mit Lehrkräften im Rahmen der Medienentwicklungsplanung angesichts der Corona-Situation erfolgreich den Weg in ein virtuelles Format genommen haben. Entscheidend war dabei die komplexen Interaktionsmöglichkeiten eines solchen Workshops auf einfache und leicht verständliche Hilfsmittel herunterzubrechen.
Recht früh kristallisierte sich die Idee einer zweistufigen Umsetzung heraus. Diese sollte einerseits durch die Erhebung von Anforderungen der Lehrkräfte mithilfe einer webbasierten Plattform stattfinden. Um andererseits den wichtigen gemeinsamen Austausch mit und unter den Lehrkräften nicht zu kurz kommen zu lassen, wurde die Erhebung von mehreren themenbezogenen Videokonferenzen begleitet. Sowohl die webbasierte Plattform als auch die virtuellen Gespräche wurden daher für den Diskurs der Themen ausgerichtet.
Für die Erhebung der Anforderungen rückte das im ifib programmierte „Stateboard“ in den Fokus, das sich bereits bei Projekten mit ähnlichen Beteiligungsverfahren bewähren konnte. Einige Anpassungen waren im Vorfeld jedoch notwendig. So wurden die Darstellung und die Benutzerführung durch klare Farben und übersichtliche Menüanordnungen für eine möglichst einfache Nutzung durch die Lehrkräfte optimiert. Neben dem Eintragen neuer Anforderungen bietet das Stateboard die Möglichkeit, Kommentare hinzuzufügen und Anforderungen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die eigene Schule bzw. die Tätigkeit als Lehrkraft mit „wichtig“, „unentschieden“ oder „unwichtig“ zu bewerten. Dies bot zum einen den Lehrkräften zusätzliche Möglichkeiten zum virtuellen Austausch und zum anderen dem ifib differenzierte Erkenntnisse über die Bedarfe der Schulen.
Screenshot des Stateboards zur Anforderungserhebung im Rahmen der Workshops zur Medienentwicklungsplanung
Dieses zweistufige Workshopkonzept konnte in zwei Projekten zur Medienentwicklungsplanung erfolgreich umgesetzt werden. Unterstützt wurde die Arbeit mit dem Stateboard durch eigens gedrehte Einführungs- bzw. Lernvideos und bebilderte Anleitungen, die eine rege Beteiligung der Lehrkräfte förderten, was sich durch jeweils über 100 Anforderungen sowie über 1.000 Kommentare bzw. Bewertungen zeigt. Die zwischenzeitlich beigetragenen Anforderungen zu den Themenbereichen dienten als wichtiger Input für den Diskurs mit den Lehrkräften in den Videokonferenzen. Die aus den Gesprächen gewonnenen Erkenntnisse wurden im Anschluss wiederum im Stateboard ergänzt. Somit ergab sich aus der Nutzung einer interaktiven Beteiligung der Lehrkräfte auch ein für das Projekt wichtiger dokumentarischer Aspekt.
Wir freuen uns vor allem über die rege Beteiligung und die positive Rückmeldung der Lehrkräfte im Stateboard und in den Workshops.
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On October 21st, I took part in an international panel discussion on the future of digital education. It was organized by the German Embassy in Washington, the German Consulate General in San Francisco and the German Center for Research and Innovation and Innovation (DWIH) New York. I had the pleasure to discuss current developments in both countries as well as chances and risks with four other experts: Barbara Holzapfel (VP Microsoft Education), Maureen McLaughlin (Senior Advisor to the Secretary and Director of International Affairs, U.S. Department of Education)
Prof. Dr. Christoph Meinel (CEO and Scientific Director, Hasso Plattner Institute for Digital Engineering (HPI)).
My main statement was my déja-vu. 20 years ago, I collected data for my PhD research project in U.S. states (CA, MA, IL) and districts as well as in schools. This was compared to the German school system. The first result was the different speed of ICT and media integration in classroom practices and school management, as well as in educational policies (Breiter 2000). The "connector" between school development, district decisions and state policy making was the then called "Technology Plan". It was mainly pedagogical and defined the requirements for ICT infrastructure. In the U.S., a Technology Plan was required from each school, each corresponding school district, and the Department of Education of each State. Even on the federal level (as powerless as in Germany), there was and is a Federal Technology Plan (currently open for revision in an online consulation process: https://tech.ed.gov/netp/). In Germany, the necessity of planning for education ICT infrastructure was neglected for quite a long time. As late as of 2018, the new DigitalPakt Schule made it a prerequisite for schools (and Schultraeger, ie. school districts) to receive funding.
The second result was the necessity of federal engagement. Already in 1996, the U.S government launched an infrastructure support program under the Telecommunications Act: the e-Rate. Until now it supports especially poorer districts (and schools) to improve their ICT infrastructure and it is worth more than $2.5 billion (per year, approx. 100,000 public schools). Germany started two years ago in 2019 with a 5-year program (DigitalPakt Schule) with overall 5 billion Euros (approx. 40,000 schools). Better later than never!
But this is only the tip of the iceberg when we look at the digital transformation of schooling. ICT infrastructure and mobile devices are relatively easy to purchase and to roll-out (just a question of money and political will - and professional ICT support structures). But substantial changes in curriculum and classroom practice require a long breath and are part of a school development process. At the bottom of the iceberg, we have to consider teacher's values and beliefs (check Welling et al. 2015). This requires intelligent teacher training and teacher education. And in this respect, the two countries face similar challenges. Hence, it is worth exchanging good practices and working policies between the countries. In fact, the school systems are more similar than one might think.
The discussion was recorded and will be available soon.
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Trotz der sich aktuell bundesweit verschlechternden COVID-19-Situation konnten für das Verbundforschungsprojekt DATAFIED - "Data For And In Education" wieder wichtige Interviews mit Akteuren aus Schulen durchgeführt werden. Dies war durch vorausschauende Planung und Nutzung digitaler Infrastrukturen unkompliziert möglich. Durch die Videointerviews können sowohl die Sicherheit der Kolleg*innen des Teilprojekts als auch der Mitarbeitenden an Schulen gewährleistet werden. Zusätzlich entfallen lange Anfahrtswege und die Terminkoordination ist deutlich vereinfacht, da wir flexibel auf Terminpräferenzen der Interviewpartner*innen reagieren können.
Auch wenn physische Interviews weiterhin die erste Wahl bleiben, ermöglichen digitale Medien in diesen Zeiten das produktive Weiterarbeiten ohne das Ansteckungsrisiko für alle Beteiligten zu erhöhen. Neben den schon vor der coronabedingten Schulschließung im Frühjahr gesammelten Informationen, können nun auch aktuelle Entwicklungen und Reaktionen zeitnah aus erster Hand erfragt werden. Somit kann auch die Forschung im Projekt DATAFIED weitergehen.
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Im vergangenen Jahr war das ifib Mitveranstalterin der dritten Data Power-Konferenz in Bremen. Jetzt haben die Veranstalter*innen eine Website publiziert, auf der Videos von Vorträgen und aus Vorträgen resultierende Publikationen gesammelt sind. Wer sich also für Fragen rund um die Macht von Daten interessiert, kann auf der Seite fündig werden. Ein Video von einem Vortrag des ifib wurde auch veröffentlicht; Hendrik Heuers und Juliane Jarkes Präsentation: "The Public Availability of Machine Learning and its Harmful Secondary Effects".
Außerdem haben die Organisator*innen vom ifib und ZeMKI in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen ein Video über die Konfernz erstellt, das kurz erklärt, warum es eigentlich einer Konferenz zur "Macht von Daten" bedarf, was die Konferenz so einzigartig macht und welche (unterschiedlichen) Fragen zu Datafizierung global eine Rolle spielen. Wer genau aufpasst, kann das Team unseres Datafied-Projekts in ihrem Panel entdecken.
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Gemeinsam mit unserem DATAFIED-Projektpartner Vito Dabisch habe ich gestern (22.09.2020) erste Ergebnisse unserer beiden Teilprojekte beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vorgestellt. Unser Vortrag war der erste von vier Beiträgen einer Ad-hoc Gruppe zur Digitalisierung der Bildung. Vito Dabisch nahm in seinem Vortragsteil die zunehmende Datenproduktion und -nutzung zu Schulsteuerung durch Schulaufsicht in den Fokus. Er stellte fest, dass es zu einer zunehmenden Expansion und Verdichtung von Daten und Datenpraktiken kommt. Hierbei sei die gleichzeitige Datenkritik und Datenorientierung der interviewten Akteure auffällig: Schulrät*innen sind teilweise (sehr) skeptisch, wie hilfreich datenbasierte Steuerung ist, andererseits werden mehr und mehr Daten in institutionalisierten Gesprächen genutzt. Schulen sind aufgefordert sich durch "ihre" Daten "zu sehen" und mit diesen Daten zu arbeiten. In unserem Vortragsteil ging es vor allem darum, wie sich Schule als Organisation durch Digitalisierung und Datafizierung verändert und wie diese Veränderung erforscht werden kann. Ich habe verschiedene Forschungsartefakte aus unserem Teilprojekt vorgestellt, die erlauben zu analysieren und zu zeigen, wie sich Schulen (neu) zu ihrer Umwelt positionieren und Grenzen ihrer Organisation, Aufgaben oder Mitglieder neu verhandelt werden. Die Folien zum Vortrag finden sich unter den Publikationen.
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