MobileAge hat nun das erste Projektjahr abgeschlossen. Am ifib haben wir aktiv die Co-Creation Aktivitäten in Bremen Osterholz unterstützt. Gemeinsam mit älteren Osterholzern und anderen lokalen Akteuren haben wir in den vergangenen Monate eine mobile, kartenbasierte Anwendung für ältere Menschen im Stadtteil entwickelt. In den nächsten zwei Monaten stehen noch Usability Tests und eine Evaluation an, dann soll der Prototyp online gehen.
Eine erste Studie zu den Co-Creation Aktivitäten in Bremen und den Aktivitäten des englischen Partners der Universität Lancaster wurde jetzt unter Federführung des ifibs veröffentlicht. Die Studie finden sie hier.
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In der letzten Woche erschien der von der Deutschen Telekom Stiftung beauftragte Länderindikator 2016. Die Studie, die bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde, liefert länderbezogene Informationen zur aktuellen Situation der schulischen Medienintegration in Deutschland. Auf Einladung des Dortmunder Instituts für Schulforschung hin, das den Länderindikator durchführt, habe ich mich an der Weiterentwicklung des eingesetzten Fragebogens beteiligt und den Ergebnisband mit herausgegeben.
Die auf einer repräsentativen Befragung von 1210 Lehrkräften der Sekundarstufe I basierende Untersuchung zeigt, dass sich die Medienintegration an den Schulen weiter verbessert hat. Es bestehen aber teilweise recht große Unterschiede zwischen den Bundesländern und nach wie vor erheblicher Handlungsbedarf, um die Medienintegration an den Schulen weiter zu entwickeln. Insgesamt ist die Nutzung digitaler Medien weiter zunehmend. Knapp 40 Prozent der Lehrkräfte deutschlandweit nutzen diese Medien mindestens wöchentlich, aber nicht jeden Tag. Am anderen Ende stehen aber immer noch etwas über 20 Prozent, die digitalen Medien seltener als einmal pro Monat nutzen und darunter fünf Prozent, die sie nie nutzen.
Wo die digitalen Medien im Sinne der Förderung von durch die ICIL-Studie abgefragten Kompetenzen genutzt werden, fördern die meisten Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler in den höchsten Kompetenzstufen IV und V der internationalen Schulleistungsstudie im Umgang mit Computern: 66,7 Prozent der Befragten fördern Stufe IV (Ermitteln, Organisieren und selbstständiges Erzeugen von Informationen), 72 Prozent Stufe V (Sicheres Bewerten und anspruchsvolles Produzieren von Informationen). Bei der Medienerziehung besteht dagegen deutlich mehr „Luft nach oben“. Vier von sieben Lehrkräften (55,4 Prozent) fokussieren medienerzieherische Aufgaben und fördern die Fähigkeiten ihrer Schüler für den verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien. Die Lehrkräfte schätzen ihre eigenen Kompetenzen überwiegend positiv ein und 75,9 Prozent der Befragten halten sich z. B. für kompetent, ihren Unterricht so zu gestalten, dass sie die Inhalte, die eingesetzten digitalen Medien und die angewandten Lehrmethoden angemessen kombinieren können. Dabei scheinen die Lehrkräfte aber nach wie vor in erster Linie Einzelkämpferinnen bzw. -kämpfer zu sein, Kooperation spielt im Kontext der Medienintegration insgesamt eine vernachlässigbare Rolle.
Bei der Ausstattung der Schulen hat sich gegenüber 2015 nur wenig getan und nur gut die Hälfte der befragten Lehrkräfte ist mit der IT-Ausstattung ihrer Schule zufrieden. Deutlicher Handlungsbedarf besteht nach wie vor bei der WLAN-Ausstattung der Schulen und nur 34,2 Prozent – und damit sogar etwas weniger als 2015 – geben überhaupt an, dass in ihren Klassenräumen WLAN verfügbar ist. Immerhin gut die Hälfte der Befragten ist mit dem technischen Support an ihrer Schule zufrieden, ob gleich auch hier noch deutlich Luft nach oben besteht. Mit 41,6 Prozent sind dagegen rund fünf Prozent mehr Lehrerinnen und Lehrer mit dem pädagogischen Support an ihrer Schule zufrieden.
Ob hier z. B. zumindest in Nordrhein-Westfalen das vor kurzem von der Landesregierung verabschiedete Programm „Gute Schule 2020“, das auch Mittel für den Ausbau der IT-Infrastrukturen der dortigen Schulen zur Verfügung stellt, etwas verändern wird. Ob und wann dagegen der von der Bundesbildungsminsterin vor kurzem vorgeschlagene „DigitalPakt“ Ressourcen zur Verbesserung der schulischen Medienintegration bereitstellen wird, bleibt abzuwarten, vor der nächsten Bundestagswahl aber wahrscheinlich sicherlich nicht mehr. Insofern wird man sich weiter in Geduld üben und auch kleine Fortschritte bei der schulischen Medienintegration müssen. Rasche Fortschritte sind hier bis auf weiteres nicht zu erwarten und das liegt nicht nur an der Infrastruktur!
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Unsere bisherigen Arbeiten zur Förderung von Medienkompetenz an Grundschulen zeigen, dass zwischen den einzelnen Schulen große Unterschiede bestehen und zwar nicht allein bezogen auf die Ausstattung, sondern auch auf den Einsatz von und die Auseinandersetzung mit Medien im Unterricht. In dem gerade erschienenen Sammelband „Neue Medien in der Grundschule 2.0. Grundlagen – Konzepte – Perspektiven“ beleuchten Andreas Breiter und ich die Erfolgsfaktoren der Medienintegration in Grundschulen aus der Perspektive der Organisationsentwicklung.
Basierend auf unserer Studie zur Medienintegration in Grundschulen und der Evaluation des Medienpasses NRW diskutieren wir die Rolle der Verfügbarkeit von lernförderlichen Infrastrukturen und der fehlenden Verbindlichkeit der Förderung der medienpädagogischen Kompetenz in der Lehrerbildung. Auch im Zusammenhang mit den Kerncurricula ist Verbindlichkeit ein häufig genanntes Schlagwort, denn Ansätze zur Förderung von und Anforderungen an die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler lassen sich hier bislang allenfalls punktuell finden. An dieser Stelle setzt der Medienpass NRW an, in dem u.a. Kompetenzanforderungen an die Schülerinnen und Schüler formuliert werden und den Lehrkräften somit Orientierung für den Einsatz von Medien im Unterricht bietet. Auch in anderen Bundesländern wird diesem Bedarf begegnet (z.B. Medienführerschein Bayern). Schließlich setzen wir uns in unserem Beitrag mit Medienkonzepten auseinander, die im Rahmen der Medienentwicklungsplanung ein geeignetes Koordinationsinstrument der schulischen Medienbildung darstellen. Hier kann der Einsatz von Medien in Lehr- und Lernprozessen festgehalten und somit der Fortbildungs- und Ausstattungsbedarf ermittelt werden.
Der Sammelband, herausgegeben von Markus Peschel und Thomas Irion in der Reihe „Beiträge zur Reform der Grundschule“ des Grundschulverbands, beinhaltet neben theoretischen und empirischen Arbeiten auch didaktische Konzepte zum Einsatz von Medien im Unterricht. Der Sammelband kann hier auf der Seite des Grundschulverbands bestellt werden.
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Im Forschungsprojekt „PosyMus – Potenziale von Feedbacksystemen im Musikunterricht“ konzipiert und entwickelt das ifib zusammen mit Musikpädagogen der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) ein elektronisches Rückmeldesystem zur Abbildung von musikalischen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Dabei soll insbesondere erforscht werden, wie die Ergebnisse aufbereitet werden müssen, um Lehrkräften eine möglichst aussagekräftige und für die Unterrichtskonzeption gewinnbringende Bestandsaufnahme der Individual- und Klassenkompetenz an die Hand zu geben.
Um das System möglichst praxisnah gestalten zu können, führen wir eine Umfrage zur Erforschung der Kenntnisse und Einstellungen von Lehrkräften in Bezug auf den Einsatz von digitalen Medien im Musikunterricht durch. Die Befragung erfolgt anonymisiert, sodass keine Rückschlüsse auf Personen oder Institutionen möglich sind. Die Beantwortung der Fragen dauert ca. 15-20 Minuten. Über eine Teilnahme an unserer Umfrage würden wir uns sehr freuen! Bei Interesse finden Sie diese hier.
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Am 16. Dezember hat die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) offiziell die Ergebnisse der Evaluation der Nutzung des Medienpasses NRW an den dortigen Grundschulen veröffentlicht. Im Rahmen der Untersuchung konnten wir zeigen, dass Lehrkräfte, die den Medienpass NRW bereits nutzen, ihn als gut und hilfreich für die Vermittlung von Medienkompetenz erachten. Er bietet demnach eine gute Orientierung, um Medien im Unterricht einzusetzen und mit den Schülerinnen und Schülern Medienthemen zu besprechen.
Die Initiative Medienpass NRW zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche für das Thema Medienkompetenz zu begeistern und gleichzeitig Lehrkräfte bei der Vermittlung zu unterstützen. Dazu dienen drei Bausteine: Ein Kompetenzrahmen, der Erziehenden und Lehrkräften Orientierung über die angestrebten Medienkompetenzen bietet, ein Lehrplankompass, der Verbindungen zu den Lehrplänen aufzeigt und praktische Hinweise und Anregungen für die Umsetzung gibt und der eigentliche Medienpass, in dem das Kompetenzniveau der Schülerinnen und Schüler dokumentiert wird.
Unsere Evaluation zeigt aber auch, dass der Medienpass noch deutlich „Luft nach oben“ besitzt, da ihn viele Schulen bisher noch nicht einsetzen. Die Gründe dafür sind vor allem struktureller Natur. Die Integration von Medien hängt von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren auf lokaler, kommunaler und Landesebene ab. Dabei handelt es sich um einem langfristigen Organisationsentwicklungsprozess, der von Schulleitungen zusammen mit ihren Kollegien initiiert, gesteuert und begleitet und durch externe Angebote flankiert werden muss.
Wenn Sie sich Ihr eigenes Bild über die Ergebnisse unserer Evaluation machen möchten, können Sie die komplette Untersuchung auf den Seiten der LfM unentgeltlich herunterladen oder ganz klassisch bestellen.
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