IMKI und ifib erforschen gemeinsam “mediatisierte Welten”.
Dass sich unsere gegenwärtige Kultur und Gesellschaft mit dem aktuellen Medienwandel durch die Digitalisierung nachhaltig wandelt, erleben wir alle täglich. Doch welche Veränderungen sind dies genau? Und wie sind diese zu bewerten? Dies soll im Schwerpunktprogramm “Mediatisierte Welten: Kommunikation im medialen und gesellschaftlichen Wandel” in den kommenden sechs Jahren untersucht werden. Eingerichtet wurde das Programm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auch auf Anregung des IMKI (Institut für Medien, Kommunikation und Information) der Universität Bremen. An der nun beginnenden Forschung des Schwerpunktprogramms ist die Universität Bremen mit zwei Forschungsprojekten im Gesamtumfang von über 450.000 Euro in den kommenden beiden Jahren beteiligt. Erforscht wird die Veränderung des Gemeinschaftslebens von jungen Erwachsenen mit der Verbreitung von Web 2.0 bzw. Handy und der Wandel der Kommunikation mit digitalen Medien in der Schule.
Das von Prof. Dr. Andreas Hepp (IMKI) geleitete Forschungsprojekt “Mediatisierte Alltagswelten translokaler Vergemeinschaftung” befasst sich damit, wie digital natives ortsübergreifend Gemeinschaft erleben. Als digital natives werden Jugendliche und junge Erwachsene bezeichnet, die mit digitalen Medien aufgewachsen sind. Ziel des Projekts ist es, deren alltagsweltliche Vernetzung und Gemeinschaftsbildung durch Medien zu untersuchen. Im Mittelpunkt der Forschung steht folgende Frage: Welche neuen Formen von ortsübergreifender Vergemeinschaftung ermöglichen digitale Medien? Und haben die dabei bestehenden Vergemeinschaftungen wie Autorengruppen von Wikipedia, Fangruppen/Followers in Facebook oder Twitter bzw. ähnliche webbasierte Vergemeinschaftungen wirklich das zivilgesellschaftliche Potenzial, das ihnen immer unterstellt wird?
In dem von Prof. Dr. Andreas Breiter am Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) geleiteten Forschungsprojekt “Mediatisierte Organisationswelten in Schulen” geht es um den möglichen Wandel von Schulen zu Netzwerkorganisationen. Mit der zunehmenden Verbreitung digitaler Medien in der Schule sind große Erwartungen verknüpft, die sich bisher aber nur teilweise erfüllt haben. Ziel des Projektes ist es, die Mediatisierungsprozesse in Schulen zu erforschen. Im Vordergrund stehen dabei Fragen, die sich mit den organisatorischen Rahmenbedingungen in der Schule beschäftigen: Wie verändert sich die Schule, wenn das Kollegium, die Schulverwaltung und die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden zunehmend über digitale Medien organisiert ist? Und welche Chancen und Risiken sind damit verbunden?
Mit den beiden geförderten Projekten wird die seit Jahren erfolgreiche Forschung am Institut für Medien, Kommunikation und Information (IMKI) der Universität Bremen und am Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) zum aktuellen Medien- und Kommunikationswandel fortgeführt. Die Beteiligung an der Einrichtung des Schwerpunktprogramms “Mediatisierte Welten” wie auch die nun erfolgreichen Projekteinwerbungen unterstreichen dabei die Qualität der bisher geleisteten Arbeit.
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Das ifib veranstaltet gemeinsam mit dem IT Service Management Forum Deutschland e.V. (itSMF) im Rahmen des Forum für ITSM in der öffentlichen Verwaltung (FIT-ÖV) am
23. September 2010
im
Haus der Wissenschaft in Bremen
eine eintägige Fachveranstaltung zum Thema IT Service Management für Schulträger und Bildungsorganisationen aus dem öffentlichen Bereich.
In verschiedenen Fachvorträgen wird Ihnen sowohl aus Sicht von Praxis und Forschung durch
die Landeshauptstadt München,
die Senatorin für Bildung und Wissenschaft Bremen,
die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin und
die Universität Bremen (ifib),
als auch aus Sicht von Expert/innen von verschiedenen Hersteller-, Beratungs- und Serviceorganisationen wie
dem Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO),
dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg,
der Univention GmbH und
der ITSM Consulting GmbH,
der Stellenwert und die Herausforderungen des IT Service Managements für Schulträger und Bildungsorganisationen dargestellt und diese Ansätze mit Ihnen diskutiert. Erfolgversprechende Lösungsansätze von Herstellern können Sie neben den Fachvorträgen auch in Gesprächen an den Ständen der begleitenden Fachausstellung vertiefen. Darüber hinaus bietet das Format genügend Raum, um mit Vertreter/innen von anderen Schulträgern und Bildungsorganisationen ins Gespräch zu kommen.
Die Veranstaltung ist für Mitarbeiter/innen aus Einrichtungen der Öffentlichen Verwaltung kostenfrei.
Details zur Veranstaltung, zum Programm und Anmeldung finden Sie unter http://www.fit-oev.de/bremen.html.
Wir würden uns freuen, Sie am 23.09.2010 in Bremen begrüßen zu können.
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Die Integration von digitalen Medien in den Unterricht verläuft schleppend. Zwar kommt es teilweise schon zu einer Veränderung der unterrichtlichen Lernkultur dahingehend, dass Schülerinnen und Schüler stärker eigenaktiv tätig sind, häufiger zusammenarbeiten und die Lehrkräfte verstärkt individuell beraten und unterstützen. Gleichwohl nutzt nur ein relativ geringer Teil der Lehrkräfte die digitalen Medien regelmäßig im Unterricht und dann vor allem, um etablierte Unterrichtsmethoden zu unterstützen.
Neben vielen inhaltlichen und organisatorischen Problemen wie unterschiedliche unterrichtliche Überzeugungen der Lehrkräfte, unzureichende Aus- und Fortbildungsangebote, fehlende didaktische Konzepte, eingeschränkter technischer und pädagogischer Support oder mangelndes Engagement der Schulleitung wird auch immer noch der unzureichende Zugang zu digitalen Medien in den Schulen als Ursache dafür genannt. Die individuelle Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit mobilen Endgeräten kann dabei Abhilfe schaffen.
Untersuchungen von verschiedenen nationalen und internationalen Laptop-Projekten zeigen, dass sich der Einsatz mobiler Endgeräte positiv auf die Motivation und die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler auswirkt. Die Ergebnisse hinsichtlich der Veränderung des Unterrichts sind in den verschiedenen Projekten jedoch uneinheitlich. Unabhängig davon gibt die zunehmende Verbreitung relativ kostengünstiger Netbooks der individuellen Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit mobilen Endgeräten neuen Auftrieb. Somit besteht nach wie vor erheblicher Forschungsbedarf hinsichtlich der Herausforderungen der Medienintegration im Allgemeinen und zum Einsatz mobiler Endgeräte im Unterricht im Besonderen.
Das ifib hat eine Studie über einen Schulversuch zur Einführung von Tablet PCs an einer gymnasialen Oberstufe durchgeführt. Darin wurden die Schülerinnen und Schüler einer Lerngruppe in der 11. Klasse sowie drei ihrer Lehrkräfte, die die Gruppe in den Fächern Mathematik, Biologie und Geografie unterrichten, Anfang 2008 mit jeweils einem Tablet PC ausgestattet. Das Projekt wurde mit dem Ziel durchgeführt, u.a. mehr darüber zu lernen, wie solche Geräte im Unterricht eingesetzt werden, wie sie die Lern- und Lehrpraxis verändern und welche Konsequenzen das für die Handlungspraxis der Lernenden und Lehrenden hat.
Die Ergebnisse zeigen u.a., dass sich der unterrichtliche Einsatz der digitalen Medien in der Lerngruppe im Vergleich zur restlichen Schülerschaft erheblich intensiviert hat. Der Einsatz des Tablet PCs eröffnet den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten der Rationalisierung und Flexibilisierung ihrer Lernpraxen. Die Bedeutung einzelner Medienpraxen bemisst sich für die Schülerinnen und Schüler dabei primär anhand deren Nützlichkeit und den damit einhergehenden Rationalisierungseffekten, die in dem Versuch nur von einer kleinen Gruppe primär männlicher Schülerinnen und Schüler realisiert wurden. In dem Projekt wurden auch Widersprüche zwischen der Medienintegration und bestimmten Rahmenbedingungen bzw. Vorgaben des Unterrichts offenbar. Als einschränkend erweisen sich vor allem Beeinträchtigungen der Medienpraxis, die auf fortwährende Medienbrüche innerhalb der Schule zurückzuführen sind. Der konsequente Einsatz des Tablet PCs würde aus Sicht der meisten Schülerinnen und Schüler eine Reorganisation der Lehr- und Lernpraxis erfordern, der Unterricht bietet aber kaum Experimentierräume dafür. Hoher Bewertungsdruck führt zudem an vielen Stellen zu einer konservativen Praxis der Schülerinnen und Schüler, die auf den etablierten Lernpraxen basiert.
Insgesamt wird damit deutlich, dass die Medienintegration eine Gemeinschaftsaufgabe mit offenem Ausgang ist, an der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte in gleichberechtigter Weise beteiligt werden müssen.
Sie können die Studie als PDF herunterladen
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Der Runde Tisch Digitale Kultur und Schule vereint Akteure aus unterschiedlichen Gruppen und Institutionen, die sich primär mit der Frage befassen, wie insbesondere Schulen, Eltern und Freizeiteinrichtungen, sich vorbereiten, um dem Bildungsauftrag unter den veränderten Bedingungen gerecht werden und Medienkompetenz für Lebens- und Arbeitswelt zu fördern. Ziel ist es, Vorschläge, Empfehlungen und Strategien zu erarbeiten, die den gegenwärtigen und zukünftigen Bildungserfordernissen und den beruflichen Anforderungen gerecht werden. Im Zuge seines Engagements im Bereich schulischer Medienbildung beteiligt sich das ifib auch am Runden Tisch Digitale Kultur und Schule. Mehr Informationen unter: http://dimeb.informatik.uni-bremen.de/rundertisch-digitale_kultur_und_schule/
Foto: David Spender bei flickr unter CC
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Die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) hat das Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH mit der Durchführung des Forschungsprojektes “Medienkompetenz in der Schule” beauftragt.
Ziel des Projektes ist es, den aktuellen Stand des Einsatzes digitaler Medien als Lehr- und Lernmittel sowie der Medienbildung in weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen zu erheben. Dabei werden sowohl eine repräsentative Befragung von Lehrkräften als auch qualitative Fallstudien in ausgewählten Schulen durchgeführt. Kernfrage des Projektes ist es, die fördernden und hindernden Faktoren für die Nutzung digitaler Medien in der Schule zu identifizieren. Die Ergebnisse sollen ermöglichen, die Medienkompetenzförderung in Schulen zu optimieren und besser an den Bedürfnissen der Schulen, Lehrkräfte und Schüler(innen) auszurichten.
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