Letzte Woche hat die DFG mitgeteilt, dass der Sonderforschungsbereich EASE-Everyday Activities Science and Engineering an der Universität Bremen im Technologiezentrum Informatik für vier Jahre gefördert wird. Sprecher ist Prof. Michael Beetz. Das ifib ist indirekt über Prof. Andreas Breiter beteiligt, der gemeinsam mit Dr. Hagen Langer das Teilprojekt „Informationsinfrastruktur“ leitet. Dort geht es um die Sammlung, Erschließung und Bereitstellung der Daten von Robotern und über die menschlichen Alltagsaktivitäten für die Scientific Community. OpenEASE ist eine offene Plattform, die über einen Browser und eine Visualisierung-Schnittstelle genutzt, sowie von Robotern weltweit über eine WebSocket API angesprochen werden kann. Um dies nachhaltig und nutzergerecht zu bewerkstelligen, sind zahlreiche Forschungsfragen zu beantworten, die in den nächsten Jahren bearbeitet werden. OpenEASE ist damit auch ein Vorzeigeprojekt für das Forschungsdatenmanagement der Universität Bremen.
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Am Freitag hatte ich das Vergnügen, auf der Konferenz „Bildung in der Cloud – Wie geht es weiter?“ einen kleinen Vortrag vor etwa 50 Vertreterinnen und Vertretern aus Bund, Ländern, Medienzentren, Bildungsanbietern und weiteren Unternehmen zu halten. Organisiert hat die Veranstaltung das Bündnis für Bildung zusammen mit der Kultusministerkonferenz, dem Bildungsministerium Schleswig-Holstein und dem Forum Bildung Digitalisierung in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins in Berlin.
Die Frage, die alle beschäftigt hat, war die Bedeutung von Cloud-Anwendungen zur Unterstützung der schulischen Bildung. In meinem Vortrag habe ich drei unterschiedliche Dimensionen von Clouds skizziert, die jeweils aus Sicht verschiedener Nutzergruppen betrachtet werden müssen und dadurch Konsequenzen für Informationssicherheit, Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und damit auch Betriebskosten nach sich ziehen. Insbesondere Fragen der Datensouveränität im Zuge der Datafizierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche habe ich angerissen. Der Vortrag sollte ein Anstoß für die weitere Diskussion geben, die dann zunächst in Form der Vorstellung verschiedener „Cloud-Ansätze“ und dann in der Kaffeepause fortgesetzt wurde.
Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion bei der die Bildung der der digitalen Welt im Allgemeinen sowie die Interoperabilität im Besonderen diskutiert wurde. Mein Hinweis, dass es für letzteres bereits eine Blaupause aus der öffentlichen Verwaltung in Deutschland gäbe, wurde wenig kompetent aufgenommen - scheinbar kennt niemand aus der Bildungsadministration die Koordinierungsstelle für IT Standards (KoSIT). Sie sitzen (zufällig) in Bremen und organisieren die Abstimmungsprozesse über Datenstandards zwischen Bund und den Länder sowie Herstellern. Eigentlich ein gutes Beispiel, das vielleicht im Zuge der Diskussion um Standards beim DigitalPakt wieder hervorgeholt wird. Im schlechtesten Fall erfindet die Bildungsadministration das neu.
Weitere Beiträge zum Thema: Berufliche Bildung • Datifizierung • Interoperabilität • IT-Management • Mediatisierung • Medienkompetenz • Neue Medien und Schulentwicklung • Regionale Kooperationen Zuordnung: Veranstaltungen • Vorträge Adressaten: Öffentliche Verwaltung • Schulen und Schulträger • Vereine und Verbände
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Die Landschaft der Schulverwaltungssysteme in Deutschland ist in Bewegung. Erst im Juli berichteten wir an dieser Stelle von der Kooperation zwischen Hamburg und Brandenburg. Nun folgt schon die nächste Meldung: Berlin übernimmt die „LUSD“ aus Hessen.
Im Rahmen des Projektes „egovernment@school“ hatte Berlin sich eigentlich für die Einführung der Software „Magellan“ unter Einsatz von dezentralen Servern in den einzelnen Schulen entschieden. Wie die Berliner Zeitung berichtete erfolgte im Herbst 2013 auf Grund von technischen und organisatorischen Schwierigkeiten jedoch eine Neuorientierung des Projektes. Die ifib consult führte in diesem Zusammenhang einen Projektreview durch. Nach Bericht des Berliner tagesspiegel vom vergangenen Dienstag ist nun die Entscheidung gefallen die "LUSD" zu kaufen und diese mit einer zentralen Architektur an den Berliner Schulen auszurollen. Zielsetzung sei eine Einführung bis Ende 2018. Man habe sich u.a. deshalb gegen die ebenfalls in Erwägung gezogene Brandenburger Eigenentwicklung „ZENSOS weBBschule“ entschieden, da sich das Berufsschulmodul noch in der Entwicklung befände und die Absentismusverfolgung nicht den Anforderungen entspräche. Auf den Seiten des Projektes und der zuständigen Senatsverwaltung erfolgte bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Erklärung oder Meldung.
Wir sind gespannt wie sich die Situation in Deutschland insgesamt weiterentwickelt – einige weitere Bundesländer befinden sich aktuell in Analyse- und Entscheidungsphasen zur Einführung einer landesweit einheitlichen Schulverwaltungssoftware. Wir werden an dieser Stelle darüber berichten.
Mit Interesse verfolgen wir auch die Entwicklungen hinsichtlich der Schnittstellen zwischen verschiedenen Schulverwaltungslösungen und der Stundenplansoftware Untis. Im oben erwähnten Artikel des tagesspiegel wird berichtet, dass dies für die "LUSD" noch optimierungsbedürftig sei. Der Workshop zu Schulverwaltungssoftware im letzten Sommer hat deutlich gezeigt, dass dies nicht nur für die hessische Lösung ein dringendes und noch weitestgehend ungelöstes Thema ist.
Wir wünschen dem Berliner Projektteam auf jeden Fall viel Erfolg!
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Am 02.Juli 2014 fand der bereits angekündigte Workshop zum Thema „Schulverwaltungssoftware - zwischen Schulmanagement und Schulsystemmanagement“ des ifib in Bremen statt. Prof Dr. Andreas Breiter eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Vorstellung des ifib sowie der aktuellen Forschungsthemen als Rahmen für den Workshop. Im Anschluss hatte ich die Gelegenheit, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Übersicht zum Stand der Umsetzung von Schulverwaltungssoftware in Deutschland zu präsentieren. In Vorbereitung des Workshops hatten wir eine Online-Befragung durchgeführt, um mit den ausgewerteten Ergebnissen die aktuelle Situation in den Bundesländern vergleichbar und strukturiert darstellen zu können. Darüber hinaus wurden die Angaben aus der Befragung auf bundeslandspezifischen Postern zusammengefasst und standen, wie auch auf dem Foto zu erkennen ist, in den Räumlichkeiten des Workshops als Diskussionsgrundlage für die gesamte Dauer des Workshops zur Verfügung. Im Rahmen der darauffolgenden Postersession konnte jedes Bundesland dann ausgewählte Aspekte näher erläutern, von Erfahrungen berichten sowie aktuelle Herausforderungen ergänzen. Im Anschluss war Raum für Nachfragen und Diskussionen.
Uns freute besonders, dass wir mit der Wahl des Workshoptitels richtig gelegen haben: Immer wieder ordneten die Präsentierenden Ihre Vorhaben in das Spannungsfeld zwischen Schulmanagement und Schulsystemmanagement ein und erläuterten daraus resultierende Herausforderungen. Die meisten berichteten, dass zunächst die Anforderungen des Kultusministeriums (u. a. Statistiklieferungen) Treiber für den Einsatz von Schulverwaltungssoftware waren. Diese Ansprüche aus dem Schulsystemmanagement werden jedoch i. d. R. durch die Maßgabe ergänzt, die Schulen bei ihren alltäglichen Aufgaben des Schulmanagements zu unterstützen.
In den Diskussionen zum Stand in den einzelnen Bundesländern sowie in den Pausen nahmen insbesondere Fragestellungen zur IT-Infrastruktur viel Raum ein. Spannend war auch der Austausch darüber, inwieweit die Schulen zur Nutzung einer zentralen Schulverwaltungssoftware verpflichtet werden sollten. Außerdem wurde thematisiert, wie dies beispielsweise durch die Änderung der Schulgesetze erreicht werden kann. Bei beiden Themen kamen immer wieder die Schulträger als wichtige Akteure zur Sprache, die je nach Bundesland unterschiedlich stark bei der Bearbeitung des Themas Schulverwaltungssoftware beteiligt und eingebunden sind. Des Weiteren wurde angeregt über die Umsetzbarkeit, datenschutzrechtliche Fragestellungen und die unterschiedlichen politischen Maßgaben hinsichtlich Schülerindividualdaten im Sinne des KMK Kerndatensatzes (KDS) diskutiert.
Insgesamt konnten Bundesländer, die sich gerade auf den Weg zum Einsatz einer landesweiten Schulverwaltungssoftware machen, unserer Meinung nach viele wertvolle Hinweise erhalten, insbesondere auch im Hinblick auf die notwendigen ministeriumsinternen Ressourcen für die Umsetzung eines solchen Projektes. Die Bundesländer, die bereits weiter fortgeschritten sind, kamen unter anderem zu den Themen Schnittstellen sowie Service und Support miteinander ins Gespräch. Das Zusammenspiel mit anderen Softwareprodukten im Schulumfeld wurde während des Workshops immer wieder thematisiert. Insbesondere Schnittstellen zu Stundenplanungsprodukten sind u. a. für die Lieferung von Unterrichtausfallstatistiken essentiell. Es stellte sich heraus, dass viele Bundesländer hierbei auf das Softwareprodukt Untis der Firma Gruber & Petters GmbH aus Österreich setzen bzw. dieses auch in Bundesländern ohne entsprechende Landeslizenzen in den Schulen sehr weit verbreitet ist. Ein Teilnehmer schlug in der abschließenden Feedbackrunde deshalb ein Treffen aller Akteure vor, die aktuell an einer Schnittstelle ihrer Schulverwaltungslösung zu Untis arbeiten, um gegebenenfalls Wünsche gebündelt und mit gemeinsamer Stimme an den Hersteller kommunizieren zu können.
Das Thema Interoperabilität legte auch den Grundstein für den Gastvortrag von Frank Steimke von der Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) mit dem Titel „Standardisierung in der öffentlichen Verwaltung über Landesgrenzen“. Aus seinen Erfahrungen berichtete er insbesondere über kritische Erfolgsfaktoren bei der Kooperation zu und Initiierung von Standards.
Wie man an der oben angerissenen Themenvielfalt sieht, hat der „Arbeitsladen“ insgesamt sehr gut funktioniert. Es war ein Tag mit vielen Eindrücken. Wir sind gespannt wie sich die Landschaft der eingesetzten Schulverwaltungssysteme in Deutschland weiter entwickeln wird und bleiben (auch nach Ende der Fußball-WM) am Ball
Eine Übersicht der aggregierten Befragungsergebnisse sowie weitere Informationen zum Spannungsfeld zwischen Schulmanagement und Schulsystemmanagement finden Sie in unserem Kurzbericht „Schulverwaltungssoftware in den Bundesländern 2014“ auf der ifib-Website.
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Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit hat am Dienstag den ersten Bildungsberichtsband für das Land Bremen und die beiden Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven veröffentlicht. Er hat den Titel „Bildung – Migration – soziale Lage“ und trägt vielfältige Kennzahlen für das Schuljahr 2009/10 zusammen. Wir vom ifib haben die Erstellung des Berichts hinsichtlich Fragen des Informationsmanagements und der Interoperabilität unterstützt. Wir freuen uns über das Ergebnis und danken den Autoren für den interessanten Einblick in die Tiefen des Bremer Bildungssystems, der unter der folgenden Adresse auch Ihnen zur Verfügung steht:
http://www.bildung.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen117.c.8764.de
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