Im neuen Forschungsbericht des Zentrums für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) erschien ein Beitrag über das Projekt "Multimodal Algebra Lernen" - kurz MAL, das im Lab "Informationsmanagement und Medientechnologie" des ZeMKI angesiedelt ist. In ihrem Beitrag beschreiben Prof. Dr. Andreas Breiter und Irina Zakahrova ihre Forschung zu ethischen, sozialen und rechtlichen Implikationen (ELSI) der Technologieentwicklung in Zeiten tiefgreifender Mediatisierung und Datafizierung. Sie stellen Forschungsfragen aus dem Projekt vor, die sich mit der digitalen Spaltung, Gebrauchtauglichkeit (Usability), Inklusion und Barreirefreiheit sowie den rechtlichen Aspekten wie der Datensicherheit beschäftigen. Anschließend beschreiben sie ihren Forschungsansatz ELSI by Design (ELSI durch Technikgestaltung). Dieser Ansatz ermöglicht es, analog zu dem Prinzip von Privacy-by-Design (Datenschutz durch Technikgestaltung), Anforderungen der Nutzer*innen und ihre Erwartungen an ethisch und sozial vertretbare sowie -akzeptable Technologieentwicklung bereits in frühen Entwicklungsphasen zu berücksichtigen. Das Ergbnis nach drei Jahren der Projektlaufzeit ist ein Lehr-/Lernsystem für den Mathematikunterricht, das Schüler*innen beim Erlernen der Algebra durch verkörperlichte Verständnis algebraischer Gleichungen unterstützt und die Lehrer*innen im differenzierten Unterricht entlastet. Dabei spiegelt es Werte und Einstellungen diverser künftiger Nutzer*innen wider und berücksichtigt ethische und rechtliche Herausforderungen für den Systemeinsatz in Schulen.
Weitere Beiträge zum Thema: Datifizierung • Neue Medien und Schulentwicklung • Multimodal Algebra Lernen (MAL) Zuordnung: Projekte • Veröffentlichungen
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Am 25. April 2019 fand in Bremen im Haus der Wissenschaft der ELSA-Workshop im Rahmen der BMBF-Bekanntmachung „Erfahrbares Lernen“ statt. Organisiert wurde der Workshop von Irina Zakharova und Andreas Breiter, die sich im Verbundprojekt "Multimodal Algebra Lernen (MAL)" mit den ELSI beschäftigen. ELS-Aspekte fassen die ethischen (E), rechtlichen (L für Engl. „legal“) und die sozialen (S) Implikationen soziotechnischer Forschung zusammen und sind ein Bestandteil der Bekanntmachung „Erfahrbares Lernen“.
Zum Abschluss der Förderphase haben sich Vertreterinnen und Vertreter von sechs Verbundprojekten (AKOLEP, ARSUL, ILehLe, LISA, MAL und TABULA) getroffen, um die Ergebnisse ihrer Forschung zu präsentieren und ihre Erfahrungen auszutauschen. Zum Auftakt des Workshops hat Prof. Dr. Dr. Matthias Rath (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) die „Big Data Ethics and Attitudes – normative Aspekte digitaler Medienbildung im Unterricht“ in seinem Keynote-Vortrag beleuchtet. In den darauffolgenden Kurzvorträgen der Forschungsprojekte wurden Bereiche wie Datensicherheit und -Management, Barrierefreiheit, Forschungsethik, Diversität und Gender und ihre Rolle für die innovative Technologien präsentiert und diskutiert. Ein übergreifendes Thema stellte außerdem die methodische Integration von ELS-Aspekten in die Technologieentwicklung und -Innovation dar. Anschließend fand ein aktiver und produktiver Austausch über die Erfahrungen aus den vergangenen zwei bis drei Jahren der interdisziplinären Projektarbeit statt.
Als Ergebnis aus der regen Diskussion hielten wir fest, dass die ELS-Aspekte hoch kontextabhängig sind und im Laufe des jeweiligen Projekts iterativ definiert werden sollten. Die technischen Innovationen sind aus der Gesellschaft nicht wegzudenken, können jedoch nur im Zusammenhang mit den künftigen Anwendungssituationen und -Kontexten, Nutzern und Nutzerinnen, ihren Anforderungen sowie Werten definiert und entwickelt werden.
Weitere Beiträge zum Thema: Datifizierung • Neue Medien und Schulentwicklung • Multimodal Algebra Lernen (MAL) Zuordnung: Projekte • Veranstaltungen
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Im MAL-Projekt hat die abschließende Evaluationsphase begonnen. Das ifib ist im Verbund für begleitende Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen soziotechnischer Lehr- / Lernsysteme zuständig. 2019 begann die letzte Phase der Projektlaufzeit, in der das ifib gemeinsam mit der AG Mathematikdidaktik der Universität Bremen die Demonstratoren des MAL-Systems evaluiert. Im Rahmen der ersten Evaluation haben sich die Expertinnen im Bereich Usability und Barrierefreiheit mit der Frage beschäftigt, wie die Bildungstechnologien für Mathematikunterricht möglichst gebrauchstauglich und barrierearm gestaltet werden können. Die Expertinnen haben die mobile Version vom MAL-System auf einem Tablet und auf einem interaktiven Tisch getestet, die vom Verbundpartner Digital Media Lab der Universität Bremen entwickelt wurden. Zum Abschluss konnte in einem Interview festgestellt werden, welche Designfeatures für inklusive und heterogene Lernumgebungen besonders wertvoll sind und wie diese weiterentwickelt werden können.
Beim Testversuch mit Expertinnen kam das neue Mobile Usability Lab des ifib zum Einsatz, was speziell im Rahmen des MAL-Projektes, gefördert vom BMBF, eingerichtet wurde. Nun steht uns die Auswertung des gesammelten Datenmaterials vor. Abschließend werden für das MAL-Projekt Leitlinien zur Gestaltung eines möglichst barrierefreies Algebra-Lernsystems entwickelt.
Die begleitende Forschung des ifib unterstützt unsere Verbundpartner bei der iterativen Entwicklung des MAL-Systems nach dem „ELSI by Design“-Ansatz. Analog zum Prinzip „Privacy by Design“ – Datenschutz durch Technikgestaltung“ – sollen neben den (daten)rechtlichen und -Sicherheitsaspekten auch weitere soziale und ethische Implikationen für Gender, Diversität, Inklusion und digitale Spaltung bereits in den frühen Phasen der Systementwicklung berücksichtigt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen das MAL-System den Anforderungen von Lehrenden und Lernenden gerecht machen.
Weitere Beiträge zum Thema: Barrierefreiheit und Usability • Datifizierung • Digitalisierung • Neue Medien und Schulentwicklung • Multimodal Algebra Lernen (MAL) Zuordnung: Projekte Adressaten: Schulen und Schulträger
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In einem internen Seminar hat die Expertinnengruppe des ifib im Bereich Usability & Barrierefreiheit unter der Leitung von Julia Finken das neue Mobile Usability Lab getestet. Das Lab wurde im Rahmen vom Projekt "MAL – Multimodal Algebra Lernen", gefördert vom BMBF, eingerichtet und wird für die Barrierefreiheit, Usability und User Experience-Tests in der Abschlussphase des Projekts verwendet. Im Seminar haben wir einen binokularen Eyetracker, eine Dokumentenkamera und ein mobiles Usability-Set in verschiedenen Anwendungssituationen ausprobiert und uns mit deren Funktionalitäten vertraut gemacht.
Mit dem wachsenden Markt mobiler Software für diverse Nutzer*innen entwickeln sich auch die Technologien für Tests. Das Mobile Usability Lab, wie es der Name verrät, eignet sich vor allem für Laborstudien und Feldversuche mit mobilen Endgeräten wie Handys und Tablets. Das Lab besteht aus drei Gerätschaften, die unterschiedlichen Umfang der Video- und Audioaufzeichnungen von Usability-Tests erlauben.
Mit dem Mobile Usability Set (s. oben rechts auf dem Foto) können Studien in natürlichen Situationen durchgeführt werden, in denen die Testperson ihr mobiles Gerät in der gewöhnten Position, z.B. zurückgelehnt in einem Stuhl, halten kann. Eine leichte Kamera mit der Halterung gibt viel Bewegungsfreiheit bei der Nutzung von Handys oder Tablets.
Zusätzlich dazu können auch große Oberflächen, wie z.B. MS Surface, oder Situationen, in den Bewegung erforderlich ist, mit einer Eye-Tracking-Brille erfasst werden (s. unten rechts auf dem Foto). Eine leichte Brille mit zwei Augenkameras bietet dabei viele Möglichkeiten für Auswertung. Beispielsweise sind Heatmap oder Bewegungspfaden der Augen damit nicht lediglich für Webanwendungen an PC-Bildschirmen, sondern auch für unterschiedliche mobile oder großflächige Anwendungen verfügbar.
Mittels einer Dokumentenkamera (s. mitten rechts auf dem Foto) können klassische Labortests mit mobilen Geräten durchgeführt werden.
Alle Geräte des Mobile Usability Labs bieten umfangreiche Auswertung der Videodaten live während der Studie und im Nachhinein mit den Aufzeichnungen an. Eine zeitgleiche Audioaufzeichnung erlaubt es zudem, Usability Tests mit weiteren Methoden wie Lautes Denken oder Interview zu triangulieren. Somit können empirisch belastbare Ergebnisse erzielt werden, die eine vielseitige Barrierefreiheit- und Usability-Evaluation mobiler Anwendungen unterstützen.
Weitere Beiträge zum Thema: Barrierefreiheit und Usability • Multimodal Algebra Lernen (MAL) Zuordnung: Nachrichten Adressaten: Öffentliche Verwaltung • Schulen und Schulträger • Hochschulen • Unternehmen
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Am 6. November fand im Hudson Eventloft die Podiumsdiskussion zu 'Wirksamkeit digitaler Medien in der Schule' im Rahmen von der Informationstour „Erfahrbares Lernen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung statt. Moderiert von Andreas Breiter, dem wissenschaftlichen Direktor des ifib, diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Universität Bremen und Praktiker aus dem Bildungsbereich über den Einsatz und die Chancen erfahrbarer digitaler Medien in verschiedenen Schulformen von Grundschulen bis zu berufsbildenden Schulen.
Kompetenzen der Lehrkräfte im Umgang mit neuen Technologien im Klassenzimmer bildete einen der Schwerpunkte im Vortrag von Prof. Angelika Bikner-Asbachs, Arbeitsgruppe Didaktik der Mathematik der Universität Bremen. Prof. Karsten Wolf - aus dem Bereich Medienpädagogik / Didaktik multimedialer Lernumgebungen - zeigte anhand praktischer Beispiele aus seinen Projekten, dass sich die Arbeit von Lehrenden und die digitalen Angebote für den Unterricht gegenseitig wirksam ergänzen können. Der Leiter der Europaschule SZ Utbremen, Tobias Weigelt, berichtete aus der Praxis darüber, wie Berufsausbildung den Anforderungen moderner Arbeitswelt gerecht werden kann. Prof. Lydia Murmann aus dem Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften und André Sebastiani, Grundschullehrer der Schule in der Vahr, reflektierten gemeinsam über die Zielsetzungen in Bezug auf digitale Medien im Klassenzimmer. Anhand einer praktischen Übung mit allen Diskutanten stellten sie ihre Ansätze bildlich vor. Der Leiter des Zentrums für Medien des Bremer Landesinstituts für Schule, Dr. Rainer Ballnus, erläuterte abschließend die aktuellen Entwicklungen in der Digitalisierung von Schulen im Land Bremen. Im Anschluss an die kurzen Impulsvorträge fand eine rege Diskussion zwischen Referentinnen und Referenten statt. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum griffen die Perspektiven von Lehrenden, Eltern und Erziehungsberechtigten sowie der Wissenschaft in Bezug auf die Wirksamkeit digitaler Medien in Schule auf.
Vor und nach der Podiumsdiskussion konnten alle Besucherinnen und Besucher die Forschungsergebnisse der vom BMBF geförderten Projekte für sich erfahrbar machen und die technischen Demonstratoren selbst ausprobieren. Das Projekt MAL, an welchem das ifib mit der Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten beteiligt ist, war von allen Verbundpartnern mit mehreren Demonstratoren vertreten. Die anwesenden Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrenden konnten alle Varianten des MAL-Systems ausprobieren und ihre Meinungen und Ideen mit dem Projektteam austauschen. Die Informationstour „Erfahrbares Lernen“ am Standort Bremen wurde mit einer Abendveranstaltung für Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft abgeschlossen.
Weitere Beiträge zum Thema: Berufliche Bildung • Digitalisierung • Mediatisierung • Medienkompetenz • Neue Medien und Schulentwicklung • Multimodal Algebra Lernen (MAL) Zuordnung: Veranstaltungen
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