Welche Chancen bietet die Digitalisierung für das Gelingen inklusiver Bildung und Gesellschaft? Was sind die zentralen Herausforderungen und wie können diese gemeistert werden? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt der Podiumsrunde, die am Samstag den 17.11.2018 auf dem GMK-Forum „Medienbildung für alle. Digitalisierung.Teilhabe.Vielfalt“ im großen Hörsaal der Universität Bremen stattfand.
Das von Sabine Eder (GMK-Vorsitzende, von links beginnend) und mir gemeinsam moderierte Panel nahm unterschiedliche Perspektiven auf das Thema "Digitale Teilhabe und Bildung" in den Blick. Teilnehmende waren Isabell Rausch-Jarolimek (BMFSFJ, Berlin), Wolfram Hilpert (bpb, Bonn), Dr. Claudia Bogedan (Senatorin für Kinder und Bildung, Bremen) und Judyta Smykowski (Leidmedien.de, Berlin).
Zum Auftakt nahm Dr. Claudia Bogedan Bezug auf das andauernde Engagement Bremens in der digitalen Bildung einerseits und der schulischen Inklusion andererseits: Bremen verfügt über eine landesweite Bildungsplattform und ein Schulsystem im Umbau für mehr Inklusion. Wolfram Hilpert von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) stellte digitale Materialien für die politische Bildung vor und verwies auf die zielgruppenspezifischen Angebote der bpb, wie z.B. das Programm "Einfach Internet". Isabell Rausch-Jarolimek beschrieb als Vertreterin des BMFSFJ, welchen Beitrag die Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien“ mit medienpädagogischer Fortbildung und Netzwerkförderung für die digitale Inklusion leistet. Dass es wichtig ist, nicht nur digitale Materialien für unterschiedliche Zielgruppen bereit zu stellen, sondern gleichzeitig auch die Präsenz von Menschen mit Behinderungen in den Medienangeboten selbst gesteigert werden muss, machte Judyta Smykowski (Leidmedien.de) bereits in ihrem vorangegangenen Vortrag zum „Disability Mainstreaming“ zum Thema.
Deutlich wurde über die Verschiedenheit der Bereiche hinweg, dass der Weg zu mehr Inklusion in der Bildung zu einem wesentlichen Teil über digitale Medien führt, sowohl als Informationsquelle als auch als Werkzeug in Form von barrierefrei gestalteten Apps und zielgruppenspezifischen Anwendungen. In Anbetracht von bevorstehenden Investitionen in lernförderliche IT-Infrastrukturen im Rahmen des Digitalpaktes bietet sich die große Chance für mehr digitale Inklusion in der Bildung.
Insbesondere für die schulische Inklusion heißt das, die beiden Großbaustellen der Schulentwicklung, Inklusion und Medienbildung, zusammen anzugehen! Das Fazit lautet daher: Keine Inklusion ohne inklusive Medienbildung!
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Aus ganz Schleswig-Holstein kamen am Samstag, den 10. November, Lehrpersonen, Erzieher*innen und medienpädagogisch Tätige und Interessierte an die Förde in das Regionale Bildungszentrum Technik in Kiel. Mit über 500 Teilnehmer*innen übernahm die Medienpädagogik für einen Tag das RBZ Technik. Die Organisation teilten sich auch in diesem Jahr das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren, Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein, der Offene Kanal Schleswig-Holstein und der Landesbeauftragte für politische Bildung. In neun Themenbörsen und 24 Workshops an 40 Messeständen konnte jede und jeder ein passendes Angebot finden. Eröffnet wurde der Thementag von Dr. Heiner Garg (Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein).
Es folgte ein sehr kurzweiliger Vortrag von Julius van de Laar. Mit dem Titel „Der Kampf um Aufmerksamkeit und Vertrauen“ über den Wahlkampf und politische Kommunikation in Zeiten von Big Data. Mit seinem Vortrag sprach er nicht nur davon wie es mit Erzeugung von Aufmerksamkeit und Vertrauen funktioniert, sondern wendete in seinem hochprofessionellen Auftritt selbst die Zutaten perfekter Inszenierung an. Das Publikum war absolut begeistert von der eloquent dargebotenen Show zur politischen Kommunikation der Gegenwart.
Die beiden Fachvorträge in der Mittagszeit waren ebenfalls gut besucht, auch wenn die Themen Datenschutz und Medienbildung nicht ganz so viel Glamour für sich verbuchen konnten. Parallel zum Vortrag der Datenschutzbeauftragten Marit Hansen (Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz), hielt ich den Vortrag zur „Medienbildung in beruflichen Schulen – zwischen Industrie 4.0 und Schulalltag“. Mein Beitrag fokussierte auf die Medienbildung in beruflichen Schulen und stellte diese in den Kontext der KMK-Strategie. Vor dem Hintergrund aktueller Projekte im ifib (Berufsschule digital) wurden Gelingensbedingungen der Medienintegration aufgezeigt und diskutiert. Einige Zuhörer traf ich im Messebereich der Ausstellung wieder, wo die ein oder andere Frage weiter erörtert wurde. Ein Fazit war, dass betriebliches Ausbildungspersonal und Lehrpersonen ihre Aktivitäten stärker aufeinander beziehen sollten!
Der Ausstellungsbereich war von Anbieterseite bunt gemischt, sowohl Verlage und Firmen rund um die Schul-IT waren vertreten als auch der Offene Kanal SH mit einem attraktiven Mitmachangebot. Neben einem Tischtennisspiel mit VR-Brillen, einem Videostream aus dem Führerstand einer Modellbahn, wurde auch ein „analoges“ Brettspiel angeboten, mit teils kniffligen Fragen zur komptenten Mediennutzung. Zu spielen ist „Medien deluxe“ in Teams (Kinder ab 8 Jahren) und ergänzt wird es durch Aufgaben, die man sich über QR-Codes und das eigene Smartphone einspielen lassen kann. Ziel des Spiels: "Obermedienchecker*in" werden... Vielleicht das nächste Pflichtspiel für die medienpädagogische Aus- und Fortbildung? Ein umfänglicher Spieletest im eigenen Team steht indes noch aus...
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Ziel des Dieter Baacke Preises ist es, herausragende medienpädagogische Projekte und Methoden aktiver Medienarbeit zu würdigen und bekannt zu machen, die Kindern, Jugendlichen und Familien einen kreativen, kritischen Umgang mit Medien vermitteln und die Ausgestaltung von Medienkompetenz fördern.
Der Dieter Baacke Preis 2018 wird in sechs Kategorien vergeben, die jeweils mit 2.000,- € dotiert sind:
Für den Sonderpreis „Kinderrechte in der digitalen Welt“ können vielfältige Projekte der kreativen, kritikfördernden Medienpädagogik eingereicht werden: z.B. dazu, Kindern einen Zugang sowie einen risikoarmen Umgang mit altersgerechten sozialen Netzwerken zu ermöglichen.
Mit dem Dieter Baacke Preis zeichnen die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit beispielhafte Projekte der Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit in Deutschland aus. Bewerben können sich Institutionen, Initiativen oder Einzelpersonen mit innovativen, originellen oder mutigen Projekten zur Förderung einer pädagogisch orientierten Medienkompetenz. Der Wettbewerb richtet sich an Projekte außerschulischer Träger (z.B. Jugendzentren, Kindergärten, Träger der Jugendhilfe oder Familienbildung, Medienzentren und Medieninitiativen) und Kooperationsprojekte zwischen schulischen und außerschulischen Trägern. Die Projekte sollten im Vorjahr entstanden sein oder im laufenden Jahr bis zur Bewerbungsfrist beendet sein.
Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2018 (Poststempel/Eingang der Online-Anmeldung).
Anmeldung: www.dieter-baacke-preis.de
Wir freuen uns sehr, dass die die diesjährige Preisverleihung des Dieter Baacke Preises im Rahmen des Forums Kommunikationskultur "Medienbildung für alle. Digitalisierung. Teilhabe. Viefalt" am 17. November 2018 in Bremen stattfinden wird. Das ifib, die Universität Bremen sowie weitere Förderer unterstützen die Durchführung der Tagung in Bremen.
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Im Rahmen des Projekts „Herbsthelfer – Bremer Verbund für Seniorendienste“ startet nach dem „Lotsenprojekt“ nun auch das “Bibliotheksprojekt“. In der Machbarkeitsstudie des ifib war bei der Befragung der Bewohnerinnen und Bewohner von Einrichtungen der Bremer Heimstiftung neben der Lieferung von Bargeld und Formularen der Verwaltung auch ein Interesse an der Lieferung von digitalen und analogen Medien aus der Bremer Stadtteilbibliothek geäußert worden. Diese können online bestellt und teilweise auch online zugänglich gemacht werden. Das gilt insbesondere für E-Books, die bei abnehmender Sehkraft mit E-Book-Readern besser gelesen werden können als gedruckte Bücher. DVDs und Hörbücher können online bestellt werden, müssen aber noch zugestellt werden.
Mit Hilfe einer Spende der Sparkasse Bremen können demnächst die Bewohnerinnen und Bewohner von 14 Einrichtungen der Bremer Heimstiftung E-Book-Reader und Tablet PC, ausprobieren und Medien bestellen, die ihnen Herbsthelfer einmal pro Woche liefern. Sie unterstützen auch bei der Bedienung der Geräte. So soll der Nutzen sowohl der Geräte als auch des Angebots der Stadtbibliothek bekannt und erfahrbar gemacht werden und die digitale Kompetenz gefördert werden.
Am 18. und am 25. April wurden in den Sparkassen-Filialen in Schwachhausen und der Neustadt je ein E-Book-Reader und ein Tablet PC an Vertreterinnen und Vertreter der benachbarten Einrichtungen der Heimstiftung im Rahmen einer Vortragsveranstaltung übergeben. Dabei war auch schon der erste Herbsthelfer, der die Einrichtungen demnächst regelmäßig aufsuchen wird.
Drei weitere Herbsthelfer werden zurzeit noch gesucht. Interessierte können sich erkundigen bei lucia.werder@stadtbibliothek.bremen.de.
Bremen-Schwachhausen, 18. April 2018: Start der Kooperation der Sparkasse Bremen und der Stadtbibliothek Bremen mit der Bremer Heimstiftung. Zweiter von links der erste Herbsthelfer, der die Einrichtungen ab Ende Mai regelmäßig aufsucht.
Bremen-Neustadt, 25. April 2018: Zweiter Stadtteil, gleiches Projekt, von links nach rechts: Vertreter der Sparkasse Bremen, der Stadtbibliothek Bremen und von zwei Einrichtungen der Bremer Heimstiftung.
Die Sparkasse Bremen hat ebenfalls in einem Blog-Beitrag die Auftaktveranstaltung in Schwachhausen gewürdigt.
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Bremen hat mit seinen 17 Dienstleistungszentren in den Stadtteilen ein bundesweit einmaliges Unterstützungsangebot für ältere Menschen. Sie beraten in allen Fragen älterer Menschen, vermitteln Dienstleister und speziell qualifizierte Nachbarschaftshelferinnen und -helfer. Sie werden von vier Wohlfahrtsverbänden betrieben und von der Stadt finanziell gefördert. Doch dieses Angebot ist wenig bekannt. Je nach Stadtteil erreichen sie zwischen drei und sechs Prozent der älteren Bevölkerung.
Sehr viel mehr ist bisher auch nicht möglich, weil etwa bei der Nachbarschaftshilfe jetzt schon die Nachfrage größer ist als das Angebot. Bevor die geplante Informationskampagne über dieses Angebot im Rahmen des Herbsthelfer-Projekts im Sommer startet, wurde daher eine Kampagne vorgeschaltet, in der die Zustellerinnen und Zusteller der Post weitere Ehrenamtliche werben. In enger Kooperation zwischen den vier Trägern, der Post, der Senatorin für Finanzen und dem ifib wurden Informationskarten entwickelt, die ab dem 23. April von den Zustellerinnen und Zustellern nicht einfach in den Briefkasten geworfen, sondern mit ein paar freundlichen Worten persönlich übergeben werden. Davon versprechen wir uns eine deutlich bessere Resonanz. Das ifib wird diesen Prozess begleiten. Durch einen Vergleich mit anderen Stadtteilen, in denen diese Kampagne nicht stattfindet und einem, in dem Karten nur eingeworfen werden, können wir nach drei Monaten feststellen, ob sich unsere Annahme bestätigt hat.
Pressekonferenz im Ortsamt Horn
Die Teams in Walle und Horn
Nach einer Vorstellung des Projekts in einem Ausschuss des Ortsbeirats Mitte hat der Stadtteilkurier Mitte das Projekt ausführlich gewürdigt.
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