Im November 2020 und im Februar 2021 haben Dr. Juliane Jarke und Irina Zakharova die ersten Ergebnisse aus dem DATAFIED-Forschungsprojekt des ifib vorgestellt. Sie reflektierten zuerst auf dem Kolloquium Sozialforschung der Universität Luzern und dann auf dem Forschungskolloquium des Zentrums für Medien-, Kommunikation- und Informationsforschung (ZeMKI) über die methodologischen Ansätze zur Erforschung von Datenflüssen in Bildungsorganisationen.
Im Zentrum dieser methodologischen Reflektionen steht die Weiterentwicklung des Ansatzes von „data journeys“ – Datenreisen, welcher bereits in der Wissenschaftssoziologie und den Naturwissenschaften verwendet wird (Bates et al., 2016; Leonelli 2014, 2020). So werden Datenreisen beispielsweise verwendet, um die Bewegungen der Klimadaten von einem meteorologischen Sensor bis zu den globalen Finanzmarktinstitutionen nachzuverfolgen (Bates et al., 2016). Das DATAFIED-Forschungsteam untersucht die Daten die innerhalb der Schulen sowie zwischen Schulen und Bildungsministerien bewegt werden. Im Fokus stehen Schulverwaltungssysteme. Dabei stellt das Konzept einer Datenreise dar, wie sich die Daten auf diesem Weg verändern, wie sich während der Reise die Wege der Daten öffnen und schließen, und durch welche sozialen und organisatorischen Bedingungen die Bewegungen der Daten vorangetrieben werden.
In beiden Vorträgen wurde der Ansatz der Datenreisen mit seinen Vorteilen und Herausforderungen für Bildungsforschung erprobt. Die Präsentationsfolien beider Vorträge können unter Publikationen abgerufen werden. In den kommenden Monaten wird das DATAFIED-Team des ifib gemeinsam mit den Verbundpartnern weiter an den Datenreisen arbeiten. Es soll am Beispiel der erforschten Bundesländer gezeigt werden, wie Schuldaten, die z.B. in einem Schulbüroraum entstehen sich bis hin zu den Bildungsstatistiken der Bundesländer weiterbewegen und weiterentwickeln.
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Gemeinsam mit Hendrik Heuer habe ich am Mittwoch einen Einführungsvortrag in Data Science und Maschinlles Lernen (ML) im Rahmen der von der Universität Bremen veranstalteten Ringvorlesung "Data Train – Training in Research Data Management and Data Science" gehalten. Neben einer technischen Einführung haben wir den Schwerpunkt auf verschiedene Anwendungsbeispiele und -kontexte gelegt. Dabei ging es uns vor allem um die ethische und soziale Dimension ML-basierter Systeme. Die Ringvorlesung richtet sich an Promovierende und Studierende der Universität und bringt Expertise aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. In jeder Sitzung gibt es einen 30-minütigen Einführungsvortrag sowie einen 30-minütigen Vortrag von Studierenden. Anschließend stehen noch 30 Minuten für Diskussionen zur Verfügung. Die Studierenden, die zu unserer Sitzung vorgetragen haben, haben sich besonders viel Mühe gegeben und eine interaktive Webseite erstellt auf der man einen konkreten Anwendungsfall für ein auf Maschinellem Lernen basierendem System erkunden kann. Hierbei handelt es sich um das in den USA im Justizbereich eingesetzte System COMPAS, dass die Rückfallwahrscheinlichkeit für Straftaten hervorsagen soll, für Menschen die in Untersuchungshaft sitzen.
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Vom 10. bis 14. November veranstalten die Landeszentralen für politische Bildung wieder die Aktionstage Netzpolitik und Demokratie. Eine Übersicht der Veranstaltungen findet sich hier. Für die Bremer Landeszentrale werde ich einen Vortrag zu Digitaler Diskriminierung im Alltag halten. Die Veranstaltung findet am 12. November, 19 Uhr im Kukoon statt. Die Teilnehmer*innenzahl ist Corona-bedingt begrenzt. Mehr Infos zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden sich hier.
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Gemeinsam mit unserem DATAFIED-Projektpartner Vito Dabisch habe ich gestern (22.09.2020) erste Ergebnisse unserer beiden Teilprojekte beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie vorgestellt. Unser Vortrag war der erste von vier Beiträgen einer Ad-hoc Gruppe zur Digitalisierung der Bildung. Vito Dabisch nahm in seinem Vortragsteil die zunehmende Datenproduktion und -nutzung zu Schulsteuerung durch Schulaufsicht in den Fokus. Er stellte fest, dass es zu einer zunehmenden Expansion und Verdichtung von Daten und Datenpraktiken kommt. Hierbei sei die gleichzeitige Datenkritik und Datenorientierung der interviewten Akteure auffällig: Schulrät*innen sind teilweise (sehr) skeptisch, wie hilfreich datenbasierte Steuerung ist, andererseits werden mehr und mehr Daten in institutionalisierten Gesprächen genutzt. Schulen sind aufgefordert sich durch "ihre" Daten "zu sehen" und mit diesen Daten zu arbeiten. In unserem Vortragsteil ging es vor allem darum, wie sich Schule als Organisation durch Digitalisierung und Datafizierung verändert und wie diese Veränderung erforscht werden kann. Ich habe verschiedene Forschungsartefakte aus unserem Teilprojekt vorgestellt, die erlauben zu analysieren und zu zeigen, wie sich Schulen (neu) zu ihrer Umwelt positionieren und Grenzen ihrer Organisation, Aufgaben oder Mitglieder neu verhandelt werden. Die Folien zum Vortrag finden sich unter den Publikationen.
Weitere Beiträge zum Thema: Datifizierung • Digitalisierung • DATAFIED Zuordnung: Projekte • Vorträge Adressaten: Öffentliche Verwaltung • Schulen und Schulträger
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Die "European Conference on Technology Enhanced Learning" hat den Langbeitrag mit dem Titel "We Know What You Did Last Semester: Learners’ Perspectives on Screen Recordings as a Long-Term Data Source for Learning Analytics" angenommen und in den Lecture Notes in "Computer Science" veröffentlicht. Der Beitrag von Philipp Krieter, Michael Viertel und Andreas Breiter beschäftigt sich mit der Perspektive von Lernenden auf dauerhaftes Screen Recording als Datenquelle für Learning Analytics und ist im Projekt musicalytics entstanden. Der Beitrag wird nächste Woche auf der Konferenz online vorgestellt. Über Springer Link kann das Paper heruntergeladen werden.
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