Strategische Planung in Zeiten des rasanten Medienwandels
Auf der höchst spannenden medienpädagogischen Tagung des Pädagogischen Instituts München hatte ich die Chance, Politik, Lehrkräfte, Erzieher/innen und Interessierte mit meinen Ideen zum Verhältnis von Planungsnotwendigkeit und Medienwandel in und für Bildungseinrichtungen zu konfrontieren.
Hier mein Abstract:
Schnelle technologische Innovationszyklen bestimmen das Bild der digitalen Medien. Immer das Neueste muss gekauft, ausprobiert und ggf. wieder verworfen werden. So erscheint das auch häufig in unseren Bildungssystemen: waren die Mikrocomputer der 1980er Jahre die Lösung für pädagogische Probleme, sind es heute Tablets und die Cloud. Es geht immer um das neueste Medium - sowohl auf Seiten der Befürworter als auch der Kritiker. Aber bereits in den Unternehmen wurde seit den 1970er Jahren deutlich, das Technik geplant, organisiert und gesteuert werden muss. Gerade weil die Technologie sich ständig ändert, müssen langfristig Weichen gestellt werden und die organisatorische Einbettung entlang der jeweiligen Organisationsziele und Kernprozesse erfolgen. In den Bildungseinrichtungen und hierbei insbesondere den Schulen haben sich Medienentwicklungspläne (MEP) hierzu etabliert. Ausgehend von den pädagogischen Zielvorstellungen werden technische, personelle und organisatorische Bedarfe formuliert und zur Basis der Umsetzung gemacht. Sie reichen von Landes-MEP über kommunale MEP bis zu MEP der Einzelschule mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Aber kein Plan ist in Stein gemeißelt - Pläne leben davon, angepasst und verändert zu werden - der Entwicklungsprozess selbst ist bereits Teil des Programms. So stehen wir vor einer neuen Generation von MEP in den Schulen und insbesondere für Kindertageseinrichtungen, ausgelöst durch veränderte Lehrpläne, Bildungserwartungen, einer steigenden Bedeutung von digitalen Medien in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen sowie technologischen Entwicklungen bei den mobilen Endgeräten und zentralen IT-Diensten. Der Vortrag spannt das Thema auf von der Entstehungsgeschichte der MEP bis zu aktuellen Fragen von Bring-your-own-device im Kontext von Heterogenität.
Und hier geht es zur Präsentation.
Insbesondere mein Hinweis, dass in München zwar der amtierende CL-Sieger zu Hause ist und 1999 (!) auch eine Führungsposition in der Medienpädagogischen Entwicklungsplanung innehatte, aber 2014 andere Städte und Landkreise mit innovativen Konzepten für ihre Schulen locker vorbeigezogen sind, hat für Diskussionsstoff in der Pause gesorgt. Nach der Pause haben die Kolleg/innen aus Schweden gezeigt, was so alles mit Medientechnologien im Unterricht möglich ist. Tablets, Whiteboards, Laptops, Software, Plattformen usw. - alles ist selbstverständlich im Klassenzimmer und sie können sich endlich auf pädagogische Dinge konzentrieren. Die sich anschließenden Workshops waren sehr gut nachgefragt und ich denke, die Teilnehmenden waren hochzufrieden. Ich bin gespannt, wie sich München weiter entwickelt. Wir werden es verfolgen!
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