Im MAL-Projekt hat die abschließende Evaluationsphase begonnen. Das ifib ist im Verbund für begleitende Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen soziotechnischer Lehr- / Lernsysteme zuständig. 2019 begann die letzte Phase der Projektlaufzeit, in der das ifib gemeinsam mit der AG Mathematikdidaktik der Universität Bremen die Demonstratoren des MAL-Systems evaluiert. Im Rahmen der ersten Evaluation haben sich die Expertinnen im Bereich Usability und Barrierefreiheit mit der Frage beschäftigt, wie die Bildungstechnologien für Mathematikunterricht möglichst gebrauchstauglich und barrierearm gestaltet werden können. Die Expertinnen haben die mobile Version vom MAL-System auf einem Tablet und auf einem interaktiven Tisch getestet, die vom Verbundpartner Digital Media Lab der Universität Bremen entwickelt wurden. Zum Abschluss konnte in einem Interview festgestellt werden, welche Designfeatures für inklusive und heterogene Lernumgebungen besonders wertvoll sind und wie diese weiterentwickelt werden können.
Beim Testversuch mit Expertinnen kam das neue Mobile Usability Lab des ifib zum Einsatz, was speziell im Rahmen des MAL-Projektes, gefördert vom BMBF, eingerichtet wurde. Nun steht uns die Auswertung des gesammelten Datenmaterials vor. Abschließend werden für das MAL-Projekt Leitlinien zur Gestaltung eines möglichst barrierefreies Algebra-Lernsystems entwickelt.
Die begleitende Forschung des ifib unterstützt unsere Verbundpartner bei der iterativen Entwicklung des MAL-Systems nach dem „ELSI by Design“-Ansatz. Analog zum Prinzip „Privacy by Design“ – Datenschutz durch Technikgestaltung“ – sollen neben den (daten)rechtlichen und -Sicherheitsaspekten auch weitere soziale und ethische Implikationen für Gender, Diversität, Inklusion und digitale Spaltung bereits in den frühen Phasen der Systementwicklung berücksichtigt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen das MAL-System den Anforderungen von Lehrenden und Lernenden gerecht machen.