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Anregungen aus der Wissenschaft für Innovationen in der Verwaltung

Im März des vergangenen Jahres wurden auf dem 22. Europäischen Verwaltungskonkress gleich zwei Projekte aus der Forschungswerkstatt des ifib vorgestellt. In dem gerade erschienen Tagungsband mit dem Titel „Die Bürgerkommune in der Digitalen Transformation“ sind die beiden Beiträge zu diesen Projekten zu finden:

 

Herbert Kubicek beschreibt ein Projekt, in dem die Senatorin für Finanzen Entwicklerinnen und Entwickler eingeladen hat, ausgehend von angebotenen offenen Daten, gemeinsam mit den datenhaltenden Stellen bestimmte Apps zu entwickeln. Diese hatten zuvor in einer vorgeschalteten Onlineumfrage besonders viele Interessenbekundungen erhalten, z.B. „Sicher Radfahren“, „Gezielte Müllentsorgung“ oder “Transparente Beiräte“. In Anlehnung an die Geschichte von den „zehn kleinen dunkelhäutigen Kindern“ beschreibt der Beitrag die Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Entwicklern und der Zusammenarbeit mit den Verwaltungsstellen, insbesondere wenn es um zusätzliche Daten ging, die erst den erhofften Mehrwert ermöglichen.

 

Der zweite Beitrag basiert auf dem von der EU geförderten Projekt „Mobile Age“, das von Juliane Jarke geleitet wird. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern selbst an der Entwicklung von Apps. Konkret geht es um die Entwicklung eines digitalen Stadtteilführers für ältere Menschen am Beispiel Osterholz, der von einer Gruppe von 11 älteren Menschen gemeinsam mit dem Projektteam entwickelt wurde. Diese Anwendung ist online verfügbar unter http://www.bremen.de/osterholz/Senioren Der W.eg dahin war deutlich schwieriger als es die Theorie annimmt.  Vor allem hat sich auch hier gezeigt, dass die von den älteren Menschen als besonders interessant eingeschätzte Daten im Bremer Datenportal nicht oder nicht aktuell verfügbar waren, sondern von ihnen erst erhoben und aufbereitet werden mussten. 

 

Vorgestern haben der Herausgeber des Tagungsbandes, Jürgen Hartwig von der Hochschule Bremen und Henning Lühr, für E-Government und Verwaltungsreform zuständiger Staatsrat bei der Senatorin für Finanzen diesen Tagungsband vorgestellt. Henning Lühr, u.a. Vorsitzender des ifib-Beirats, hat gegenüber beiden anwesenden Presseleuten betont, wie wichtig solche Anstöße aus der Wissenschaft sind

 

In dem gestern erschienen Artikel im Weser Kurier geht der Autor nun näher auf die Befunde des erstgenannten Projektes ein. Das dürfte daran liegen, dass wir zu dem zweiten Projekt einen Kick-Off-Termin für den 9. Februar angekündigt haben, über den gesondert berichtet werden soll und dasselbe Projekt nicht innerhalb weniger Wochen zwei Mal Gegenstand eines Artikels sein soll.

 

 

Dr. Hartwig, Prof. Kuron, Staatsrat Lühr, Dr. Jarke, Prof. Kubicek (v.l.n.r). Foto: Regina Drieling