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Bildung in der digital geprägten Welt aus verschiedenen Perspektiven

So lautete der Titel meines Vortrages heute auf der Tagung des LISUM zusammen mit den Direktorinnen und Direktoren der Landesinstitute aus den verschiedenen Bundesländern. Die verschiedenen Perspektiven auf das Thema wurden sehr schnell deutlich - je nach Erfahrungskontext, Aufgabenzuschnitt oder auch Erwartungen an den Vortrag.

Ich habe versucht, die Gestaltungslinien der Medienintegration in Beziehung zur KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ zu setzen und dabei auf die ineinander verschränkten Handlungsfelder Curriculumentwicklung, Lehrerbildung, Content-Entwicklung und -Bereitstellung, lernförderliche Infrastrukturen sowie Begleitung der Schulentwicklungsprozesse hingewiesen. Die Landesinstitute stehen vor der großen Herausforderung, die von der Politik an sie gestellten Erwartungen hinsichtlich einer schnellen Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zu erfüllen. Durch den angekündigten DigitalPakt Schule stehen sie zugleich in den Startlöchern, um jeweils vom großen Kuchen des Bundes etwas abzubekommen und dies dann - unter dem Primat der Pädagogik - für das Lernen mit und über Medien zugänglich zu machen.

Somit hatte die folgende Diskussion auch sehr deutlich gemacht, wo die Handlungsschwerpunkte für die Landesinstitute liegen könnten. Neben dem ganzheitlichen Verständnis der Aufgabe war auch noch erkennbar, dass die Ländern noch zu wenig miteinander kooperieren und konkrete Umsetzungen gemeinsam gestalten. Auch hier wurde wieder so manches Rad neu erfunden, frei nach dem Motto „not invented here“. Dabei eignet sich weder die Medienbildung noch die didaktische Gestaltung von Lern- und Lehrprozesse mit Hilfe digitaler Medien oder die Förderung von algorithmischen Kompetenz dafür, diese länderspezifisch ausrichten.

Der vermeintliche Digitalpakt Schule hat eine Dynamik in das System gebracht, die notwendig war. Jetzt bleibt abzuwarten, wie gemeinsam oder landesspezifisch die Umsetzungen erfolgen. Eine "digitale Spaltung“ wird auch hier zu erwarten sein, denn die Bundesländer verfügen über sehr unterschiedliche Startvoraussetzungen für die Entwicklung und Umsetzung ihrer „Digitalstrategie“.



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