Lernen im digitalen Wandel lautete der Titel einer groß angelegten Veranstaltung in Neuss am 11.3.2016. Anwesend waren viele Kabinettsmitglieder der Landesregierung, um die Themen vom Kindergarten über die Schulen bis zu den Hochschulen und das selbstbestimmte Leben zu behandeln.
Ich war als Diskutant im Workshop zu Schule und Weiterbildung eingeladen und hatte das Vergnügen mit der Kultusministerin Frau Löhrmann, Herrn Vaupel (Medienberatung NRW) und dem Kollegen Richard Heinen von der Universität Duisburg-Essen die unterschiedlichen Perspektiven auszutauschen. Auffällig war das Selbstbewusstsein, mit dem NRW als Bundesland über alle Felder auftritt. Als größtes Bundesland verständlich, in der Sache nicht immer zutreffend.
Ich hoffe, ich habe deutlich machen können, dass der digitale Wandel mit veränderten Governance-Strukturen einhergeht, da das Zusammenspiel zwischen Bund, Länder und Kommunen sowie den Bildungseinrichtungen in der bisherigen Weise nicht mehr funktioniert - nicht nur finanziell, sondern insbesondere organisatorisch. Rechtliche Grundprinzipien wie die Lernmittelfreiheit, das Konnexitätsprinzip oder das Kooperationsverbot werden ein Hindernis bleiben.
Die beruflichen Schulen wurden in unserem Workshop nicht adressiert. Warum eigentlich? Weil sie schon so weit sind oder weil niemand so genau weiß, wie Medienkompetenzförderung im beruflichen Bereich aussehen könnte? Unser Projekt DiMBA wird in Bezug auf das Ausbildungspersonal dort hoffentlich bald Antworten geben können.
Insgesamt war dies eine politisch aufgeladene Veranstaltung - schon die Zusammensetzung hat das deutlich gemacht. Das ist gut, um eine Bewegung in Gang zu bringen, das ist schwierig, weil die Tiefe der Diskussion doch manchmal zu wünschen übrig ließ. Aber das Engagement ist deutlich erkennbar und so bewegt sich vielleicht doch noch was.