Das Buch ist von Annekatrin Bock, Andreas Breiter, Sigrid Hartong, Juliane Jarke, Sieglinde Jornitz, Angelina Lange, Felicitas Macgilchrist beim Springer-Verlag herausgegeben worden und frei online unter dem folgenden Link verfügbar: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-38651-1
Der Sammelband „Die datafizierte Schule“ beschäftigt sich mit der Wirkmacht digitaler Daten in diversen Bereichen der Schulbildung. Die einzelnen Beiträge setzen sich mit der Verdatung von der Schulaufsicht, der Schulverwaltung und der Lehr-Lernprozesse sowie mit der Rolle der Technologiehersteller im digitalen Wandel der Bildung auseinander. Verfasst an der Schnittstelle unterschiedlicher Forschungsdisziplinen wie Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Soziologie, Informatik und Kommunikationswissenschaft bringen die Autorinnen und Autoren die neuesten Forschungsperspektiven zusammen, um über die Rolle digitaler Daten in der Gegenwart und der Zukunft der Schule nachzudenken.
Im Zentrum dieser Überlegungen stehen Ambivalenzen schulischer Datafizierung. So betrachtet das Buch die Daten im Kontext Schule erstens im Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Beratung oder Unterstützung diverser schulischen Akteure. Je nach Situation und Kontext können Daten sowohl zu mehr Autonomie der Schule als auch zu stärkeren Hierarchien zwischen Schule und anderen Bildungsinstitutionen verhelfen. Damit beschäftigt sich insbesondere der Beitrag zur datafizierten Schulaufsicht.
Zweitens schaffen die digitalen Daten in Schule auch ein Spannungsverhältnis zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit bestimmter Akteure, Prozesse und Tätigkeiten. Dies wird insbesondere im Beitrag zu Schulorganisation und -verwaltung behandelt, indem darin die Bewegungen der Daten zwischen der Schule und anderen Akteuren (Bildungsministerien und Schüler*innen sowie deren Familien) nachverfolgt und abgebildet werden.
Drittens schaffen die digitalen Daten oft - entgegen der Versprechen der Bildungstechnologiehersteller - nicht nur eine Entlastung für Schulen, sondern können auch zusätzliche Belastungen hervorbringen. Diese ambivalente Perspektive beleuchtet der Beitrag zur Rolle der Software in Schule. Diese Auseinandersetzung mit der Rolle der Software im Schulalltag wird in einem weiteren Beitrag fortgesetzt, in dem das Ringen um Handlungsspielräume und darum, was eine ‚gute‘ datafizierte Schule bedeutet, diskutiert wird.
Des Weiteren reflektiert ein Buchbeitrag ebenfalls die Veränderungen, die die Corona-Pandemie hervorgerufen hat und die Rolle digitaler Technologien darin. Auch die Forschungsprozesse, Methoden und Herausforderungen – die „Hinterbühne“ der Datafizierungsforschung werden im Buch „Die datafizierte Schule“ in einem Werkstattbericht sichtbar gemacht und offengelegt.
In Zusammenarbeit mit DATAFIED-Projektpartner*innen waren an der Produktion des Buches einige der aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden des ifib als Herausgeber*innen und Autor*innen beteiligt: Prof. Dr. Andreas Breiter, Prof. Dr. Juliane Jarke, Angelina Lange, Tjark Raabe, Dr. Irina Zakharova.
Wir freuen uns über die Neuerscheinung und laden alle herzlich dazu ein, die Welten der datafizierten Schule für sich mit unserem frei digital verfügbaren Buch zu entdecken!