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Digitale Bildung in NRW - Diskussion im Landtag

Heute fand die Anhörung im Landtag NRW statt zum Antrag der Fraktion der FDP "Digitale Bildung und Medienkompetenz in den Schulen stärken - durch bundesweite Bildungsstandards, ein Bund-Länder-Sofortprogramm zur Ausstattung der Schulen und eine Qualifizierungsoffensive der Lehrerschaft". Neben zahlreichen anderen Kollegen (es war keine Frau darunter!) war ich als ein Sachverständiger geladen (hier meine Stellungnahme).

In der Fragerunde ging es noch einmal grundsätzlich um die Frage, was Bildung in einer digitalisierten Gesellschaft sei und ob dabei die Nutzung und Aneignung von technischen Geräten eine Rolle spielen müsse. Im Detail wurde darüber gestritten, ab welcher Altersgruppe dies angemessen sei - dies alles vor dem Hintergrund eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels, den wir gerne mit Mediatisierung umschreiben und der die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen schon lange mitbestimmt. Dazu noch die ernüchternden Ergebnisse aus der ICIL-Studie, die vom Kollegen Bos aus Dortmund vorgetragen wurden: 30-40% der Jugendlichen (8. Klasse) bezeichnet er als digitale Analphabeten, die gerade einmal einen Link anklicken könnten). Dennoch waren die Skeptiker deutlich im Vorteil, weil die Befürworter die Mediatisierung für selbstverständlich hielten und damit eine Aufgabe der Schule als notwendig ableiteten, wohl wissend, dass es keinen Nachweis einer höheren Lernleistungen in den Fächern gäbe. In meinem Statement habe ich versucht, die Perspektive der Medienintegration zu erläutern und den Abstimmungsbedarf zwischen Bund, Land, Kommunen und Schulen in den unterschiedlichen Handlungsfelder zu verdeutlichen. Ob es mir gelungen ist, kann ich nicht sagen, aber eine komplexe IT-Governance wie im Schulsystem ist schwer zugänglich und das will eigentlich auch niemand hören. Aber am Ende werden die großen Initiativen wieder daran scheitern. 

 



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