Am vergangenen Dienstag, den 19.03., war ich in Vechta unterwegs, um gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften des Ev. Kinderdorfes Johannesstift e.V. sowie diversen externen Gästen über die zunehmende Digitalisierung der Kinder- und Jugendhilfe sowie die damit verbundenen Herausforderungen für die stationären Einrichtungen vor Ort zu sprechen. Eingeleitet wurde der Tag mit einem Vortrag über die Dimensionen der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe, in welchem ich einen Überblick über die grundlegenden Begriffe wie Medienkompetenz, Medienbildung, aber auch Mediatisierung und Datafizierung gegeben habe. Zentral war der Begriff der digitalen Ungleichheit und vor allen Dingen auch die Rolle der Fachkräfte, welche aus pädagogischen Kontexten kommend nach wie vor häufig nicht ausreichend auf die Arbeit mit digitalisierten Lebenswelten vorbereitet sind.
Spannende Facetten der Digitalisierung: Der Segensroboter
Im Anschluss haben sich die knapp 65 Teilnehmer*innen auf drei Workshops aufgeteilt. Thematisch haben sich die drei wie folgt unterteilt: Einer zur Prävention möglicher Gefahren und entsprechender Handlungsempfehlungen, ein weiterer zum Datenschutz sowie den Veränderungen innerhalb des Johannesstifts sowie ein dritter zur Frage "Was passiert mit meinen Daten?" unter dem Stichwort Datafizierung, welcher von mir geleitet wurde. Dabei haben wir insbesondere einen Blick darauf geworfen, an welcher Stelle in der pädagogischen Praxis Daten erhoben und verarbeitet werden und welche Konsequenzen sich wiederum für das fachliche Handeln ergeben.
Im Laufe des Tages wurde vor allen Dingen deutlich, dass die Haltung der Fachkräfte zu Fragestellungen der Digitalisierung eine hochrelevante ist. Auf Seiten der Fachkräfte herrschte insgesamt ein hohes Interesse, wenngleich noch zahlreiche Fragestellungen und Unsicherheiten vorhanden sind, nicht zuletzt aufgrund rechtlicher Veränderungen wie durch die Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, im Jahr 2018. Nichtsdestotrotz wird und will sich das Kinderdorf Johannesstift weitergehend mit einschlägigen Fragestellungen auseinandersetzen, um für die Digitalisierung besser aufgestellt zu sein.