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F.IT goes Haus der Wissenschaft

Unsere Kollegin Lena Wollenberg war am 01.06.2024 mit Valerie Ambrosi (ITB, Universität Bremen) zu Gast im Haus der Wissenschaft, Bremen, um über zentrale Ergebnisse des Projektes F.IT Frauen in IT zu berichten. In ihrer Präsentation für das Format Wissen um 11 haben die beiden ausgewählte Projektstationen und Ergebnisse aus dem Projekt F.IT Frauen in IT vorgestellt und rekapituliert: Welche Maßnahmen brauchen Projekte zur Förderung von Frauen in IT- und IT-nahen Berufen? Im folgenden Blogbeitrag berichtet unsere Kollegin Lena Wollenberg über die zentralen Learnings des Projekts.

Das Projekt F.IT Frauen in IT fand im Februar 2024 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung unter dem Namen F.IT-Finale sein Ende. In knapp 2,5 Jahren hat das ifib gemeinsam mit dem Institut Technik und Bildung (ITB) und dem Verein bremen digitalmedia e.V. IT-Unternehmen und IT-interessierte Frauen beforscht und vernetzt. In ihrem dreißigminütigen Vortrag sprachen Valerie und Lena über ausgewählte Projektstationen, die von der Sondierung der Forschungslandschaft, über Einblicke in die Befragung von und Workshops mit IT-Unternehmen bis hin zur Errichtung einer Beratungsstelle für IT-interessierte Frauen reichten. Anhand dieser Reise konnten die Vortragenden die empfohlenen Maßnahmen aus Praxis und Forschung in Bezug zu den Projekterfahrungen setzen. Am Ende rekapitulierten sie die Hindernisse und Erfolge von F.IT.  

„Zu Beginn von F.IT konnten wir uns bereits an Good-Practices aus Forschung und Praxis orientieren. Wir haben aber feststellen müssen, dass bestimmte Aktivitäten für das Feld der Bremer IT-Branche leider nur bedingt funktionierten.“, stellt Lena im Rahmen des Vortrags fest. Im Rahmen einer Zusammenstellung an kurzfristigen und mittelfristigen Maßnahmen zur Förderung von IT-interessierten Frauen rekapituliert sie: „Die Schaffung eines weiteren zielgruppenspezifischeren Qualifizierungsangebotes macht für das Land Bremen wenig Sinn. Es gibt ein ausreichendes Angebot an Umschulungen oder Schnupperangeboten für IT-Berufe. Aber: Die Qualifizierungsangebote könnten sich noch mehr an den Bedarfen und Erfordernissen sowie der gelebten Praxis der IT- und Technologie-Branche ausrichten. Die Erhebung und Formulierung von allübergreifenden Bedarfen der IT-Unternehmen hat sich im Projektverlauf zwar als schwierig erwiesen, da die Unternehmen ihren Schwerpunkten sehr individuell sind. Allerdings ist davon auszugehen, dass das Zusammenbringen von IT-Unternehmen, Weiterbildungsinstitutionen und IT-interessieren Frauen eine kleinteilige Vernetzungsaufgabe bleiben wird, um dieses Ziel nachhaltig erfüllen zu können.“

Aus Sicht des Projektteams ist die Weiterführung einer Beratungsstelle, an diese sich Frauen und Unternehmen mit ihren Anliegen wenden können, sinnvoll. „Das Bremer Projekt war der Startschuss, um bei den IT-Unternehmen des Landes Bremen noch zu verdeutlichen, dass die Perspektiven von Frauen für ihre Branche wertvoll sind. Verschiedene Ergebnisse aus dem Projekt heraus zeigen auch, dass es da weiterhin Luft nach oben bei der Teilhabe von Frauen gibt. Für die Förderung von Frauen in IT- und IT-nahen Berufen ist es nicht möglich eine Schablone zu nutzen, die auf jede Frau oder jedes Unternehmen anwendbar ist. Es bedarf weiterhin einer kleinteiligeren Vernetzung zwischen allen relevanten Akteuren, die allein aus struktureller Sicht an die Zielerreichung zur Förderung von Frauen in IT-Berufen gebunden sind“.

Allerdings sprachen Valerie und Lena im Vortrag nicht nur von Hindernissen, sondern auch Erfolgen des Projekts: „Durch die Vernetzungsarbeit von F.IT konnten wir feststellen, dass es in Bremen viele IT- und IT-nahe Unternehmen gibt, die großes Engagement zeigen und sich an den Aktivitäten des Projektes beteiligt haben. So konnten wir z.B. Unternehmen für Online-Veranstaltungen für Frauen gewinnen, bei denen sie über ihrer Arbeit in der Branche erzählt haben. Wir durften Praktikantinnen und ihre Begleitpersonen im Rahmen ihrer Umschulung oder ihres Praktikums begleiten und befragen. Außerdem gab es IT-Unternehmen, die über F.IT neues Personal finden konnten“. Ähnliche Ergebnisse zeigen sich auch bei der Implementierung von Maßnahmen, die die Frauen betrafen: „Die Kontaktstelle des Projektes war ein voller Erfolg. Die Frauen haben sich mit Anliegen gehört und ernstgenommen gefühlt. Größter Erfolg ist aus meiner Sicht, dass Frauen mit der Hilfe von F.IT den Sprung in die Branche geschafft haben“.

Mit ihrer soziologischen Brille merkt Lena an, dass es langfristig einer weiteren Beschäftigung mit der Problemstellung bedarf. „Der Fachkräftemangel wird sich auch zukünftig für die IT-Unternehmen verschärfen. Durch technologische Neuerungen und Trends, wie unteranderem der Durchdringung von KI, wird es immer wichtiger werden, dass Frauen maßgeblich an der Entwicklung beteiligt und nicht abgehängt werden.“ Allerdings bedarf es dabei auch aus ihrer Sicht ein gesellschaftliches Umdenken in den Stereotypen und Rollenzuschreibungen und -erwartungen von Frauen: „Wenn einerseits IT-Kernberufe nicht mehr nur primär männlich gelesenen Personen zugeschrieben werden und andererseits Frauen und Mädchen bereits frühzeitig damit empowert und sozialisiert werden, dass sie mit ihren Fähigkeiten und Voraussetzungen in IT-Berufen können, wird der soziale Wandel langfristig dazu führen, dass die Arbeit von Frauen in der IT-Branche normal und nicht atypisch ist. Projekte wie F.IT sind aber aktuell weiterhin wichtig, um das Bewusstsein dahingehend zu schärfen.“

Weitere Forschungsergebnisse von Lena Wollenberg und ihrem Projektteam zu F.IT Frauen in IT gibt es auf der Website des ifib:

 



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