Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen neuen sozialwissenschaftlichen Sonderforschungsbereich (SFB) an der Universität Bremen bewilligt, der sich mit der weltweiten Entwicklung und Veränderung staatlicher Sozialpolitik beschäftigt. Der SFB 1342 „Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik“ startet am 1. Januar 2018 und erhält in den ersten vier Jahren rund 11 Millionen Euro. Zu den Zielen des neuen SFB gehören die Erweiterung des tradierten Verständnisses von Sozialpolitik und die Ergänzung der bisherigen Ausrichtung der Sozialpolitikforschung auf Nationalstaaten um internationale Einflussfaktoren, sodass internationale Verbindungen und Vernetzungen in den Vordergrund rücken.
Der Forschungsverbund hat 15 Teilprojekte und gliedert sich in zwei Projektbereiche. Das ifib und Arbeitsgemeinschaft Informationsmanagement (AGIM) sind Kooperationspartner im Projektbereich A, der die Entwicklungsdynamiken in den einzelnen Feldern der Sozialpolitik weltweit untersucht und eine umfassende Datenbank "Global Welfare State Information System" (WeSIS) aufbaut, in der die Forschungsergebnisse aller 15 Teilprojekte gesammelt und präsentiert werden. Damit ensteht das erste Informationssystem, das ein ganzheitliches Bild des globalen Wohlfahrtsstaates vermittelt, vergleichbar mit einem Atlas, in den modernste Visualisierungs- und Analysewerkzeuge integriert sind. Gemeinsam mit Carina Schmitt vom Socium der Universität Bremen und Ivo Mossig vom Institut für Geographie ist das ifib unter der Leitung von Andreas Breiter am Teilprojekt "Vermessung sozialpolitischer Entwicklungsdynamiken und zwischenstaatlicher Verflechtungen weltweit – Co-creation des Global Welfare State Information Systems (WeSIS)" beteiligt, das von der DFG in den nächsten vier Jahren mit rund 940.000 Euro gefördert wird. Als Mensch-Computer-Interaktionsforscher konzentriert sich unsere Forschungsfrage auf die Co-Creation und das Empowerment von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den anderen Fachbereichen im Umgang mit komplexen Datenanalysen durch die Gestaltung geeigneter Mensch-Maschine-Interaktionen.