Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Campus City 2022 rückte das Zentrum für Lehrerinnen-/Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZfLB) am 17.10.2022 in der Bremer Baumwollbörse das Thema Schulsozialarbeit in den Fokus. Die Digitalisierung verändert nicht nur den Unterricht, sondern nimmt Einfluss auf den Bildungsort Schule als Ganzes. Adrian Roeske vom ifib gab im Rahmen seiner Promotion sowie des Projektes "All is data" einen Einblick in die Entwicklung der Schulsozialarbeit in Deutschland und welche Veränderungen sich unter den Bedingungen der Digitalisierung im Bereich der Schulsozialarbeit aktuell vollziehen. Neben zahlreichen gestiegenen Herausforderungen z.B. beim Thema Datenschutz wurden auch Chancen im Digitalen angesprochen. Gerade in Bremen kann die Schulsozialarbeit über die landesweite Lehr-Lern-Plattform „itslearning“ Schüler:innen niedrigschwellig ansprechen und erreichen. Die Hürde an die „digitale“ Tür einer Schulsozialarbeiter:in zu klopfen, sei manchmal einfacher zu überwinden als vor der Bürotür in der Schule auf Einlass warten, so die Schulsozialarbeiterin und Vorsitzende der LAG Schulsozialarbeit in Bremen, Tanja Sündermann, die als Expertin in die Veranstaltung eingeladen war.
Frau Sündermann nahm in dem an den Vortrag anschließenden Gespräch auch Bezug auf die unterschiedliche organisatorische Verankerung der Schulsozialarbeit in den Bundesländern. In Bremen hat diese im Vergleich zu anderen Ländern einen festen Stellenwert im Bildungssystem. Dies begünstigt die Zusammenarbeit von Schule und Unterstützungsstrukturen. Dabei betonte Frau Sündermann, dass Schulsozialarbeit nicht auf die Unterstützungen im Problemfall reduziert werden darf, ebenso wichtig wie die individuelle Hilfe seien präventive Workshops und Aktionen, beispielsweise um Mobbing vorzubeugen. Der soziale Raum ist heute immer auch ein digitaler und so beziehen sich auch die präventiven Formate auf den Umgang miteinander in sozialen Medien und thematisieren Phänomene wie Cybergrooming und FakeNews. Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Faktor für die Schule der Zukunft. Damit die Schule auch ein Ort umfassender Medienbildung werden kann, ist die Schulsozialarbeit unerlässlich und muss ebenso prioritär wie der Unterricht weiterentwickelt werden. Wir danken dem ZfLB für die Einladung, weitere Informationen zur Arbeit gibt es auf der Homepage