Im Rahmen des SERU-Symposiums hatten wir eine spannende Paneldiskussion über die ersten Ergebnisse der SERU-Studentenbefragung zum Thema KI - einschließlich einiger Einblicke in den Einsatz von KI zum Schummeln. SERU (Student Experience in the Research University) ist ein Verbund US-amerlkikanischer und kanadischer Universitäten, die sich seit vielen Jahren mit der Situation von Studierenden auf dem Campus (und virtuell) beschäftigen. Seit letztem Jahr gibt es einen Abschnitt zu KI-Nutzung, den ich gemeinsam mit Kollegen vom Cener for Studies in Higher Education der UC Berkeley entwickelt habe. In seinem Vortrag erläuterte Igor Chirikov den Ansatz zur Messung der Nutzung von KI durch Studierende. Auf der Grundlage dieser Untersuchung wird geschätzt, dass 10 % der Studierenden KI für Prüfungen nutzen, obwohl sie wissen, dass dies nicht erlaubt ist. Ist das hoch oder niedrig? Darüber wurde intensiv diskutiert.
Mein Vortrag basierte auf unserer Forschung in der DFG Forschungsgruppe ComAI. Dank toller Zusammenarbeit mit Dr. Marc Hüsch und Dr. Nina Horstmann vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung konnte ich die ersten Ergebnisse einer Umfrage unter deutschen Studierenden und ihrer Nutzung von KI präsentieren. Hierzu haben wir auch ethische Fragen und Strategien zur Governance eingebaut. Die Umfrage wurde vom CHE mitgestaltet und verwaltet und entspricht teilweise dem SERU-Umfrageinstrument.
Die Daten zeigen keine großen Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen Studierenden. Insbesondere in der Informatik (für Programmieraufgaben) und in den Sozialwissenschaften (für Aufsätze) wird generative KI von der Mehrheit der Studierenden regelmäßig verwendet. Wir werden tiefer in die Daten eindringen und auch Fragen der Ungleichheit adressiert. Die SERU-Daten zeigen bspw. eine hohe positive Korrelation zwischen KI-Nutzung und sozioökonomischem Status der Studierenden. Dies steht im Zusammenhang mit zentralen Fragen zur Bereitstellung von KI-Tools durch die Universitäten und der bestehenden Governance. Dies ist Teil unserer zukünftigen Forschung in der Forschungsgruppe ComAI.