Vom 9. bis 10. Februar 2016 nahmen wir in Lancaster (GB) am Kick-off Meeting von MobileAge teil, einem drei-jährigen Horizon2020-Projekt der Europäischen Kommission. Das Projekt wird innerhalb des Calls zu „ICT-enabled open government“ gefördert und hat ein Gesamtvolumen von 3 Millionen Euro. Das ifib ist Teil des internationalen Konsortiums mit Partnern in Großbritanien, Belgien, Norwegen, Spanien, Griechenland und Deutschland. Im Fokus von MobileAge steht die Verbindung von offenen Daten, Mobiltechnologien und offenen Dienstleistungen für Europas Senioren. Der Anteil der Senioren an Europas Bevölkerung wächst stetig und soll 2020 etwa 28% betragen. Ihr Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien und Infrastrukturen ist jedoch beschränkt, gleichzeitig stellen immer mehr Verwaltungen ihre Dienstleistungen über digitale Plattformen zur Verfügung. Dies birgt Risiken im Hinblick auf die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe von Senioren und für ein möglichst langes selbständiges Leben.
MobileAge will zur Entwicklung von mobil-basierten, offenen Verwaltungsdienstleistungen für Senioren beitragen, um ihre öffentliche Teilhabe zu stärken. Wir verfolgen dabei einen partizipativen Designansatz, der Senioren einen substantiellen Gestaltungsraum gibt. Der Fokus liegt auf der Erstellung von offenen Dienstleistungen durch partizipative Produktion und Nutzung von offenen Daten. Dies wird durch vier Ziele erreicht:
- Erforschung und Durchführung von innovativen Formaten zur Unterstützung von Senioren beim Zugang und der Nutzung von offenen Dienstleistungen durch personalisierte Mobiltechnologien;
- Entwicklung und Durchführung von partizipativen Designformaten und Methoden zur effektiven Einbindung von Senioren in die Produktion und Nutzung von offenen Daten;
- Entwicklung eines situativen, praxisorientierten Verständnisses von Mobilität, Zugang zu und Nutzbarkeit von offenen Verwaltungsdienstleistungen durch Senioren und Seniorinnen;
- Entwicklung eines Impact-Frameworks zur Evaluierung von partizipativen Designansätzen in Bezug auf offene Verwaltungsdienstleistungen .
MobileAge wird in Städten und Regionen durchgeführt, in denen es bereits innovative Projekte zur Partizipation und Teilhabe von Bürger_innen gibt: Bremen, South Lakeland, Zaragoza und die Region Zentralmazedonien. Die verschiedenen Szenarios für die konkrete Entwicklung umfassen Themen wie soziale Inklusion, selbstbestimmtes Leben, Datenbereitstellung und -verarbeitung für eine sichere und zugänglichere Stadt und das Management von persönlichen Gesundheitsdaten. In MobileAge werden sowohl innovative Methoden und Prozesse zur Mitgestaltung von offenen Verwaltungsdienstleistungen entwickelt und evaluiert, als auch technische mobile Anwendungen. Das ifib leitet das Arbeitspaket zur Methodeninnovation.