Als unser Team um die Medienentwicklungsplanung die Verlagerung der Arbeit ins Home Office und die Kita- und Schulschließung ereilte, mischten sich wiederstreitend mehr Sorge, Verantwortungsbewusstsein, Entschlossenheit, Dankbarkeit und auch Unsicherheit in unser Berufsleben als je zuvor. Auch wir haben Kinder, leben in Wohngemeinschaften - mit punktuell oder permanent überlasteter Netzanbindung, gehören selbst zu Risikogruppen oder kümmern uns um andere. Gleichzeitig waren wir uns einig, dass die Medienentwicklungspläne als ein wichtiger Baustein für die dringend notwendige Weiterentwicklung der IT an Schulen unbedingt weitergeschrieben werden müssen. Hier können wir einen wichtigen Beitrag leisten. Aber nur in der gewohnten Qualität. Also, wie kann das funktionieren?
Die typischen Phasen der Erstellung eines Medienentwicklungsplans bei der ifib consult (Initialisierung, Bestandsaufnahme, Bedarfsermittlung, Konzepterstellung und Berichtslegung, Gremienarbeit) haben wir kritisch geprüft und auf die neuen Erfordernisse angepasst. Auf den folgenden (Querschnitts-)Themen lag dabei ein Augenmerk: Befähigung des Teams (Ausstattung), interne Abstimmung und Motivation, externe Abstimmung und Austausch, Befragungen und Workshops mit Schulen und Schulträgern, Qualitätssicherung.
In den meisten der genannten Bereiche werden seit geraumer Zeit digitale Anwendungen verwendet, die auch aus dem Home Office gut vor-/nachbereitet und eingesetzt werden können, beispielsweise unsere Befragung von Schulen. Diese Tatsache hat uns die schnelle Umstellung sehr erleichtert. Und bis auf vereinzelt fehlende Headsets, Monitore oder die notwendig gewordene Abstimmung über Bandbreitennutzung, ist das Team gut ausgestattet. Denn bisher waren wir in der Bundesrepublik unterwegs und haben auch dort per mobilem Endgerät gearbeitet, mit verschlüsselter Verbindung auf unsere Dokumentenablage zugegriffen und intern eine Kommunikationsplattform genutzt. Die interne Abstimmung ist nun leicht anders charakterisiert. Kommunikationsstrukturen wurden angepasst, z.B. Arbeitspläne mit höherem Detailgrad und Zuständigkeit erstellt, um kleinere Abstimmungsgespräche (üblicherweise stattfindend in der Kaffee-/Teeküche....) zu vermeiden. Austausch über (koffeinhaltige) Heißgetränke und andere informelle Themen finden ihre Zeit und ihren Ort in einer dafür vorgesehenen wöchentlichen Videokonferenz.
Schneller Ideenreichtum war u.a. bei dem Workshopkonzept gefragt, denn die nächsten Workshops waren in wenigen Wochen vorgesehen und sollten trotz Schulschließung mit Blick auf die termingerechte Haushaltsplanung durchgeführten werden. Bisher war der direkte Austausch mit den Schulvertretungen über ihren Alltag und die sich daraus ergebenen Bedarfe an die IT-Ausstattung wichtigstes Element der Workshops. Eine einfache Übersetzung in den digitalen Raum kam für uns nicht in Frage. Erfordert eine andere Umgebung doch andere, adäquate Methoden, die durchdacht sein wollen und die Eigenschaften des Mediums bestmöglichst nutzen. Die ersten Workshops waren für die Teilnehmenden und für uns Neuland. Mit einem Methoden-Mix konnten aus den Präsenzworkshops sehr wertvolle Informationen für die Erstellung der Medienentwicklungspläne extrahiert werden. Gleichzeitig wird ein hochgradig transparenter Ansatz verfolgt, der sogar mehr Schulvertretungen und Lehrkräften als bisher die aktive Beteiligung ermöglicht. Wir danken allen Beteiligten für das Vertrauen und den Invest an Zeit in dieser besonderen und zumeist noch arbeitsreicheren Zeit.
Unsere Medienentwicklungsplanerinnen und -planer grüßen an dieser Stelle herzlich mit einer kleiner Momentaufnahme unserer letzten Besprechung im MEP-Team.
Auch wenn wir inzwischen schon wieder vereinzelt im Büro und - unter Einhaltung der lokalen Bestimmung - bei "unseren" Schulträgern vor Ort sind, findet der Hauptteil der Arbeit im heimischen Büro statt. Dabei können wir auf Wunsch alle Phasen der Erstellung eines Medienentwicklungsplans auch virtuell durchführen, in der gewohnten Qualität.