Mit einem Auftakt-Workshop begann das Bremer Team des EU-Projekts MobileAge vom ifib in der vergangenen Woche seine Feldarbeit in einem der vielfältigsten Stadtteile Bremens, Osterholz. 12 Seniorinnen und Senioren waren mit Unterstützung eines lokalen Projektteams durch unterschiedliche Aktivitäten vor Ort für die Teilnahme am Projekt gewonnen worden. Das Ziel unserer Zusammenarbeit mit den Osterholzer Seniorinnen und Senioren ist es, gemeinsam eine mobile auf offenen Verwaltungsdaten basierende Service-Anwendung zu gestalten und zu entwickeln, um so den Zugang älterer Menschen in Europa zu öffentlichen Online-Diensten zu unterstützen. In einer Vorstellungsrunde zu Beginn des Workshops betonten die Teilnehmenden ihre enge Verbindung zum Stadtteil. Sie bringen eine Vielfalt an unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen in Bezug auf den Stadtteil, die Nutzung von Medien- und Mobiltechnologien und ehrenamtliches Engagement mit, die eine wichtige und sich ergänzende Ressourcen für unser Vorhaben darstellen. Sie alle teilen das Interesse daran, gemeinsam etwas zu schaffen, das hilfreich und interessant für sie selbst, andere Seniorinnen und Senioren und ihren Stadtteil ist. Im Hauptteil des Workshops wurde ein selbstgestaltetes Quartett über Osterholz gespielt. Während einer Informationsveranstaltung zwei Wochen zuvor hatte hat das ifib Projektteam die Teilnehmenden gebeten, Fragen zu interessanten Orten, ihrem Informationsbedarf und anderen Themen in Bezug auf den Stadtteil zu beantworten. Diese Inhalte wurden in dem Workshop bei Kaffee und Kuchen diskutiert und ergänzt.
Durch diese Wertschätzung des Wissens und der Erfahrungen der Teilnehmenden konnte gemeinsam ein erstes Verständnis der vielfältigen Bedürfnisse in Bezug auf den Stadtteil entwickelt werden. Am Ende des Workshops wurden Cultural Probes an die Teilnehmer verteilt. Cultural Probes sind handgefertigte Forschungsmaterialien, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Beobachtung und Dokumentation ihrer täglichen Aktivitäten in Bezug auf bestimmte Themen helfen sollen. Im Falle des MobileAge Projekts sind wir besonders interessiert an der Beziehung der Seniorinnen und Senioren zu ihrem Stadtteil, ihrem sozialen Netzwerk, ihren Informationsbedürfnissen sowie ihren Nutzungserfahrungen mit Technologie und Medien. Wir einigten uns auf ein Wiedersehen in zehn Tagen um die Cultural Probes wieder einzusammeln. Nach der Analyse der Materialien, werden Einzelinterviews mit den Teilnehmern geführt, um die Probes zu diskutieren und ein tieferes Verständnis ihrer Inhalte zu erlangen. Dank der Unterstützung vor Ort, konnten wir unsere Feldarbeit mit so vielen interessierten und motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern beginnen. Darüber und auf die künftige Zusammenarbeit freuen wir uns sehr.