Vernetzung und Austausch in der Förderlinie „Digitalisierung III“
Das Projekt MuDiKo – Digitalkompetenzen im Musikunterricht erwerben war Mitte September beim EdTech Research Forum in Essen vertreten. Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Hannah-Lynn Breul nahm an der Jahrestagung des Metavorhabens Digitalisierung im Bildungsbereich teil, die Raum für Austausch und Vernetzung zwischen den Projekten des BMBFFSJ-Forschungsschwerpunkts der Förderlinie „Digitalisierung III – Forschung zur Entwicklung von Kompetenzen für eine digital geprägte Welt“ bietet.
Ziel des Forums war es, die 14 Projekte der Förderlinie gezielt miteinander in Kontakt zu bringen, Einblicke in die jeweiligen Forschungsarbeiten zu geben und gemeinsame Schwerpunkte zu diskutieren.
Vortrag und Poster: Digitalkompetenzen im Musikunterricht fördern
Im Rahmen eines Vortrags stellte Hannah-Lynn Breul das Projekt MuDiKo vor, das darauf abzielt, digitale Kompetenzen über kreative Lehr-Lern-Arrangements im Musikunterricht zu fördern. Zusätzlich wurde ein Poster im Gallery Walk ausgehängt, das interessierten Teilnehmenden weitere Einblicke in das Projekt bot. Besonders bereichernd war der Einblick in die unterschiedlichen Forschungsansätze der anderen Projekte – von Schulentwicklung und Lehrkräftebildung bis hin zu Hochschuldidaktik.
Diskussion um Kompetenzbegriffe und Bildungsrealität
Besonders spannend war die Fishbowl-Diskussion zum Thema „Kompetenzen in der digitalen Welt“. Hier wurde intensiv darüber diskutiert, welche Dimensionen Digitalkompetenzen eigentlich umfassen, in welchem Verhältnis technisches Wissen, Reflexionsfähigkeit und Gestaltungskompetenz stehen – und welche Spannungsfelder sich daraus für Bildungsforschung und Praxis ergeben.
Diese Diskussion spiegelte viele der Fragen wider, die auch im MuDiKo-Projekt eine Rolle spielen: Wie können Lehrkräfte Lernprozesse so gestalten, dass Schüler*innen nicht nur digitale Tools bedienen, sondern kritisch und kreativ mit ihnen umgehen lernen?
Brückenakteur*innen als Schlüsselfiguren zwischen Forschung und Praxis
Ein weiterer Höhepunkt war der Workshop zu Brückenakteur*innen, der sich mit den Personen beschäftigte, die an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Forschung und Bildungspraxis agieren. Diese Akteur*innen nehmen eine zentrale Rolle im Wissens- und Praxistransfer ein: Sie verbinden beide Welten, verfügen über Expertise in beiden Bereichen und tragen dazu bei, Forschungsergebnisse kontextsensibel in Praxisprozesse einzubringen – und umgekehrt Praxiserfahrungen in wissenschaftliche Diskurse zurückzuführen.
In der Diskussion wurde deutlich, dass diese Rolle großes Potenzial birgt, aber auch mit komplexen Herausforderungen verbunden ist. Brückenakteur*innen bewegen sich in einem Spannungsfeld unterschiedlicher Erwartungen und Logiken, müssen Vertrauen in beiden Systemen aufbauen und zugleich fachlich auf hohem Niveau kommunizieren können. Kritisch diskutiert wurde auch, wie sich solche Rollen nachhaltig institutionalisieren lassen und welche strukturellen Voraussetzungen nötig sind, um den Transfer zwischen Forschung und Praxis langfristig zu sichern.
Gerade für MuDiKo ist dieses Thema besonders relevant, da das Projekt auf ko-kreative Zusammenarbeit mit Lehrkräften setzt und somit selbst aktiv Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis schlägt – im Sinne einer gemeinsamen Entwicklung und Reflexion von Lehr-Lern-Arrangements zur Förderung digitaler Kompetenzen im Musikunterricht.
Neue Ideen für das Projekt MuDiKo
Aus den vielen Gesprächen und Impulsen nahm Hannah-Lynn Breul zahlreiche Ideen für mögliche Lehr-Lern-Arrangements zur Förderung digitaler Kompetenzen im Musikunterricht mit zurück nach Bremen. Das EdTech Research Forum bot somit nicht nur Gelegenheit zum Netzwerken, sondern auch wertvolle Anregungen für die inhaltliche und didaktische Weiterarbeit im Projekt.
Ein inspirierender Austausch – und sicher nicht die letzte Tagung für MuDiKo!
