Aus dem 2022 abgeschlossenen Projekt DATAFIED haben wir eine neue Publikation veröffentlicht, in der wir Datenpraktiken in Schulorganisation untersuchen. Im Fokus stand dabei, wie sich die Datenpraktiken – also der Umgang mit digitalen Daten verschiedener schulischen Akteure – topologisch und in verlauf der Zeit gestaltet. Um dieses Zusammenspiel zwischen topologischen (räumlichen) und zeitlichen Aspekten im Umgang mit den digitalen Daten in Schule handelt es sich in der Publikation von Prof. Dr. Juliane Jarke (ehem. Ifib-Mitarbeiterin, Professorin für digitale Gesellschaft an der Universität Graz), Dr. Irina Zakharova und Prof. Dr. Andreas Breiter unter dem Titel: „Organisationale Datenarbeit und ihre Sinnhorizonte: Über die Bedeutung von Zeitlichkeit und Topologien von Datenflüssen für die Erforschung digitaler Transformationsprozesse“.
Zur alltäglichen Arbeit an Schulen gehört der Umgang mit digitalen Daten, insbesondere Schulleitungen und Schulleitungsteams tragen Verantwortung für die Daten, die ihre Schule beschreiben und gegenüber Schulbehörden oder Eltern heutiger und künftiger Schüler*innen repräsentieren. Zu solchen Daten gehören unter anderem Daten über Qualitätsmerkmale der Schulbildung wie beispielsweise Unterrichtsausfall. Solche Daten unterliegen den von den jeweiligen Bundesländern bestimmten Kriterien, die definieren, was als eine ausgefallene Unterrichtsstunde gilt. Wir zeigen jedoch, dass sich die Interpretationsmöglichkeiten für solche Daten je nach Häufigkeit der Übermittlung und je nach Übermittlungswegen etwas ändern.
Neben den empirischen Ergebnissen unserer Forschung stellen wir in dieser Publikation auch eine neue, von uns überarbeitete Forschungsmethode der sogenannten Datenreisen (Engl. Data Journeys) vor, die es erlaubt, den Umgang mit digitalen Daten in Organisationen zu untersuchen. Ein detaillierter Bericht über unsere empirischen Forschungsergebnisse erscheint bald in einer Abschlusspublikation aus dem Projekt DATAFIED.