Ab dem 1. Oktober erforschen das Institut für Informationsmanagement Bremen und das Institut für musikpädagogische Forschung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover gemeinsam Lernwege und –strategien von Menschen, die sich abseits der Schulen und Universitäten musikalische Fähigkeiten und Fertigkeiten aneignen wollen.
Im Projekt „Musicalytics“ soll das Lernverhalten bei der Aneignung musikbezogener Inhalte in nicht linear organisierten digitalen Lernumgebungen untersucht werden. Zu diesem Zweck werden datengenerierende Lernangebote bereitgestellt, die eine Auseinandersetzung mit Inhalten und Problemstellungen möglich machen. Um Lernwege bzw. digitale Spuren sichtbar zu machen, werden Methoden aus der Informatik eingesetzt und kombiniert, sodass Lernprozesse und –pfade protokolliert und automatisiert ausgewertet werden können.
Im Rahmen eines innerhalb des Projektes vorbereiteten und angebotenen Kurses an zwei Musikschulen sind von den Teilnehmenden verschiedene musiktheoretische und –praktische Themen zu bearbeiten. Wie sich diesen Themen genähert wird und welche Lernmaterialien dazu verwendet werden, wird durch qualitative und quantitative Erhebungsmethoden aufgezeichnet und sowohl mit Hilfe von „learning analytics“ als auch unter fachdidaktischer Perspektive qualitativ ausgewertet. Ergänzend werden Daten zu metakognitiven Prozessen in einem geschützten Bereich der Projekt-Webseite erhoben und in die Auswertung einbezogen.
Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Musikdidaktiker_innen und Informatiker_innen entsteht dabei die Möglichkeit, auf jeweils avanciertem Niveau neue Wege für die Erforschung von non-formalem musikalischem Lernen zu finden und so methodische und inhaltliche Schnittstellen zwischen beiden Disziplinen weiter auszubauen.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von 3,5 Jahren.