Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hat kürzlich den Endbericht zum Technikfolgenabschätzungsprojekt „Digitale Medien in der Bildung“ veröffentlicht. Beauftragt wurde es vom Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages. Ziel des Projektes war es, Konsequenzen aus den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten neuer digitaler Medientypen im Bildungsbereich, für Lehr- und Lernmethoden und die erforderlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz neuer digitaler Medien unter Ausschöpfung ihrer Potenziale für die Bildungsbereiche darzulegen.
Der Bericht macht deutlich, dass die Mediatisierung und Digitalisierung der gesamten Gesellschaft zumindest in den Industriestaaten auch die Art und Weise stark verändert hat, wie Kinder und Jugendliche aufwachsen. Dieser Transformationsprozess dauert an und verändert die Sozialisation und Bildung der Heranwachsenden nachhaltig. Die erfolgreiche Nutzung digitaler Medien ist auf den Erwerb korrespondierender Kompetenzen angewiesen, die oftmals als Medienkompetenz, Informationskompetenz oder umfassend als Schlüsselkompetenzen unserer Zeit bezeichnet werden. Der Bericht macht dabei aber deutlich, dass Bildung und damit auch Medienbildung mehr als der Erwerb vordefinierter Kompetenzen ist, sondern auf die Veränderung von Welt- und Selbstbezügen zielt, die von entscheidender Relevanz dafür sind, inwieweit solche Kompetenzen verinnerlicht und zu einem integralen Bestandteil der Handlungspraxis werden.
Vor diesem Hintergrund analysiert der Bericht zunächst die Potenziale der verschiedenen digitalen Medien für Lern- und Bildungsprozesse. Daran schließt sich die Betrachtung der Aneignung und Nutzung der verschiedenen Medien in den unterschiedlichen Bildungsabschnitten an. Angefangen bei der Kindheit, werden außerdem Relevanz und Nutzung der digitalen Medien in der Schule, der Hochschule sowie in Ausbildung, Beruf und Weiterbildung behandelt. An die ausführliche Diskussion der Herausforderungen und Rahmenbedingungen der Digitalisierung für die verschiedenen Bildungsbereiche schließt sich ein Resümee an und den Bericht ab. Neben der Zusammenfassung der zentralen Handlungslinien im Zusammenspiel von Bildung und Digitalisierung werden dort Optionen aufzeigt, wie man die vielfältigen An- und Herausforderungen in den betrachteten Bildungsbereichen angehen kann, um möglichst vielen Menschen zumindest die Chance einzuräumen, die adressierten (Bildungs-)Potenziale der digitalen Medien gewinnbringend für die Gestaltung ihrer eigenen Biografie einzusetzen.
Der Bericht wurde von Steffen Albrecht und Christoph Revermann vom TAB erstellt, basiert aber u. a. auf einem umfänglichen Gutachten von uns zum Thema „Zugangs-und Nutzungsbedingungen als substanzielle Voraussetzung zur Wahrnehmung von Bildungschancen“. Das Gutachten wird im Laufe des Sommers ebenfalls auf unserer Website zur Verfügung gestellt. Weitere Gutachten wurden vom Medienzentrum der TU Dresden sowie von Prof. Dr. Jeffrey Wimmer von der TU Illmenau erstellt.