Bereits in der letzten Woche durfte ich auf der Jahrestagung des Bundesverbandes der Studieninstitute und Verwaltungsschulen (BVSI) einen umfangreichen Impulsvortrag halten. Die im BVSI organisierten Einrichtungen sind u. a. zuständig für die so genannte Dienstbegleitende Unterweisung, die ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten ist. Um eben diese und welche Kompetenzen sie für die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung unter den Vorzeichen der digitalen Transformation zukünftig erwerben sollten, ging es in meinem Vortrag. Ebenfalls auseinandergesetzt habe ich mich mit der Frage, wie sich diese Kompetenzen in geeigneter Weise fördern lassen. Die Hintergrundfolie für meine Ausführungen bildet das im letzten Monat abgeschlossene Projekt Qualifica Digitalis, das wir zusammen mit Fraunhofer FOKUS und dem Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung durchgeführt haben. Hinweise auf alle bisher im Projekt veröffentlichten Dokumente finden sich auf der dazugehörigen Projekt-Website.
Die Ausbildung der Verwaltungsfachangestellten steht – neben dem Vorbereitungsdienst angehender Finanzwirt:innen – im Zentrum unseres letzten Untersuchungsberichtes, der in Kürze veröffentlicht werden soll. Dort haben wir auch Handlungsempfehlungen auf Basis unserer Forschungsergebnisse formuliert, die dazu beitragen sollen, die Ausbildung des Verwaltungsnachwuchs mit den Anforderungen der digitalen Transformation der öffentlichen Verwaltung zu synchronisieren. Ohne allzu viel vorwegzunehmen, sei an dieser Stelle quasi als Appetitmacher verraten, dass wir neben Anforderungen, die auch für andere Bildungsbereiche wichtig sind (z. B. die Bereitstellung einer lernförderlichen IT-Infrastruktur) auch auf überraschende Aspekte gestoßen sind, die wir so nicht erwartet hätten. Das betrifft u. a. die Kompetenzen, die die Berufsanfänger:innen mit in die Ausbildung bzw. den Vorbereitungsdienst bringen. So scheint es z. B. um die immer wieder gepriesene ‚digitale Nativität‘ der Azubis häufig deutlich schlechter bestellt zu sein, als der Begriff suggeriert. Und auch im Bereich eher allgemeiner Kompetenzen wie z. B. dem sinnentnehmenden Lesen oder dem schriftlichen Ausdrucksvermögen, könnte vielfach deutlich ‚Luft nach oben‘ bestehen. Sobald unser Forschungsbericht dazu erschienen ist, werde ich an dieser Stelle mehr berichten.