Am Donnerstag dem 5. März war ich auf Einladung des niedersächsischen Städtetages bei dessen Arbeitskreis der EDV-Leiterinnen und –Leiter kreisangehöriger Städte, Gemeinden und Samtgemeinden in Leer zu Gast und durfte dort über die mögliche Rolle der IT-Bereiche bei der kommunalen Medienentwicklungsplanung sprechen (Folien zum Vortrag). Aus unserer Sicht liegen die Vorteile auf der Hand. So ist die zunehmende Komplexität der in Lern- und Lehrkontexten erforderlichen IT-Infrastrukturen durch Schulen und die schulischen Fachdienste der Kommunen allein eigentlich nicht mehr zu bewältigen. Die IT-Bereiche der Kommunen sollten dagegen über die notwendigen Kompetenzen verfügen. Die Übernahme dieser Aufgabe kann dann dazu beitragen die eigene Position als „IT-Dienstleister“ der Kommune zu stärken. Darüber hinaus lassen sich Synergien zu verschiedenen Bereichen der Kernverwaltung schaffen (z. B. bezogen auf Rahmenverträge für Hard- und Software, einheitliche Breitbandstrategien oder eine gemeinsame IT-Organisation und Supportprozesse). Eine solche Aufgabenerweiterung kann außerdem auch Erprobungsräume für Innovationsthemen wie Cloud Computing oder der Nutzung privater Endgeräte (BYOD) öffnen.
Die anschließende Diskussion zeigte deutlich, dass das Thema für viele kommunale IT-Bereiche bereits zum Alltagsgeschäft gehört und dass z. B. mehr als die Hälfte der angereisten IT-Leiterinnen und –Leiter „ihre“ Schulen nicht nur bei der Beschaffung, sondern auch bei Administration und technischem Support unterstützen. Nur geringe Zahl der Teilnehmer gab an, dass sie Schulen gar nicht unterstützen. In der Diskussion wurde dabei aber auch deutlich, dass die Zusammenarbeit der IT-Bereiche mit den Schulen offenbar nicht immer ganz einfach ist und es durchaus Fälle gibt, in denen sich die IT-Bereiche aufgrund schlechter Erfahrungen aus diesem „Geschäft“ zurückgezogen haben. Viele Schulen sind offenbar auch immer noch skeptisch, dass sie – wenn sie sich auf die Zusammenarbeit mit der kommunalen IT-Abteilung einlassen – ihre Unabhängig bei der Arbeit mit digitalen Medien verlieren, indem sie sich z. B. rigorosen Standardisierungsprozessen unterwerfen müssen. Gleichzeitig hätten aber auch viele Schulen gemerkt, dass sie die erhöhten Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit ihrer IT-Infrastruktur alleine nicht erfüllen können und sich dafür entschieden, eng mit den kommunalen IT-Bereichen zusammenzuarbeiten.
Der ungebrochene Handlungsbedarf für die Zukunft ist offensichtlich und eine solide Medienentwicklungsplanung kann dabei helfen, die verschiedenen Akteure mit ihren teilweise doch recht unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen hinsichtlich einer lernförderlichen IT-Infrastruktur zusammenzubringen.