Zum Projekt F.IT
„Mehr Frauen in die IT – aber wie?“, das ist die zentrale Frage, mit der sich das Projekt "F.IT Frauen in IT" auseinandersetzt. Denn laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für das Land Bremen aus dem Jahr 2022 beläuft sich der Anteil weiblicher Beschäftigung in den Informatik- und anderen informations- und telekommunikationstechnischen Berufen nur auf einen Anteil von 15%. Im Vergleich mit weiteren Untersuchungen, die diesen Gendergap in der IT-Beschäftigung ebenfalls bekräftigen, stellt sich somit die Frage nach Barrieren, die den Eintritt in die Branche für Frauen erschweren. Außerdem bleibt offen, welche Maßnahmen und Bemühungen zur Förderung von Frauen in IT- bzw. IT-nahen Tätigkeitsfeldern erfolgreich sind. Um diese Fragen zu beantworten, hat das ifib im Projekt in einem ersten Schritt den Stand der Forschung systematisch aufgearbeitet. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist nun als Bericht "Mehr Frauen in IT-Berufe bringen – Status Quo und Perspektiven" auf unserer Website abrufbar. Eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse steht ebenfalls zur Verfügung.
Zentrale Ergebnisse des Berichtes
Mit Blick auf die Beschäftigtenzahlen in der Bremer IT-Branche wird anhand verschiedener Studien deutlich, dass der geringe Anteil von weiblichen Beschäftigten bei verschiedenen geschlechteruntypischen Ausbildungen im IT-nahen Berufsfeld und nicht nur in IT-Kernberufen vorhanden ist. Einschränkend ist allerdings darauf hinzuweisen, dass der Begriff der IT- oder IT-nahe Tätigkeiten oder Berufe nicht abschließend definiert ist, sodass an in jedem Kontext nicht zwingend über das Gleiche gesprochen wird, wenn von entsprechenden IT- und IT-nahen Tätigkeiten oder IT- und IT-nahen Berufen die Rede ist.
Mit Blick auf die thematische Auseinandersetzung wurde deutlich, dass zur Gewinnung von Frauen für IT- bzw. IT-nahe Berufe vor allem folgende Aspekte einen Einfluss haben, die innerhalb des Berichts ausführlicher im Zusammenhang mit verschiedenen Projekten und anderen Bemühungen rezipiert werden:
- Der Grad an Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -bedingungen, auch im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf;
- der Zugang und die Rolle von Initiativen und Beratungen in der Berufsorientierung von (jungen) Frauen in MINT und IT-(nahen)-Bereich;
- der Einsatz, die Rolle und die Wirksamkeit von Rollenvorbildern, Mentoring und Begleitung;
- zielgruppenspezifische Qualifikationen (z.B. Schnupperkurse, Weiterbildungsangebote) und die Relevanz von Praxiserfahrungen für Frauen im IT-nahen Bereich (z.B. in Form von Praktika, Schnuppertagen) sowie
- das Bewusstsein für und das Vorhandensein von Genderkompetenzen in der Branche sowie die Vernetzung der IT-Unternehmen untereinander.
Um die Wirkung von Maßnahmen und Projekten evaluieren zu können, wurde deutlich, dass die Unterstützung durch entsprechende Begleitforschung für die Bewertung von Maßnahmen zur Gewinnung von Frauen für IT- und IT-nahe Berufe aufgrund der Schwierigkeit des Gegenstandes notwendig ist, aber jedoch in vielen Praxisbeispielen leider zu kurz zu kommen scheint.
Wir bedanken uns für den regen Austausch mit allen Gesprächspartner*innen, die uns in ihren Projektalltag und den damit verbundenen Erfahrungen haben blicken lassen und so eine Aufarbeitung ermöglicht haben. Mehr Informationen, Neuigkeiten und Beteiligungsmöglichkeiten zum Projekt "F.IT – Frauen in IT" gibt es auch auf der Website bremerinnen-in-it.de.