Von März bis Dezember 2014 hat das ifib zusammen mit der Open Knowledge Foundation (OKF) und mit finanzieller Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung daran gearbeitet, einen möglichst vollständigen Überblick über die Open Data Angebote deutscher Kommunen und Bundesländer zu schaffen. Mit vier verschiedenen Methoden wurden diese Angebote identifiziert, nach Themengebiet, Lizenz und Format gekennzeichnet, auf einer Deutschlandkarte optisch dargestellt und in einer Datenbank durchsuchbar gemacht. Mitte Dezember 2014 wurden so für die Open Data Map 9.348 Datensätze von 179 Gebietskörperschaften zusammengetragen.
Die Beschreibung und Beurteilung der Methoden und die Ergebnisse für die kommunale und die Landesebene sind in einem knapp 60-seitigen Bericht zusammengefasst. Wir hatten gehofft, diese Daten den betreffenden Landesportalen und dem gemeinsamen Portal von Bund, Ländern und Gemeinden govdata.de übergeben zu können, damit diese die weitgehend fehlende kommunale Ebene ergänzen können. Doch niemand will diese Daten haben. Ich habe dies in den vergangenen Wochen in einem Beitrag im Behördenspiegel und einem zweiteiligen Beitrag in Kommune 21 im April und Mai beklagt. Der Hauptgrund für diese Ablehnung ist der Pflegeaufwand. Teilweise werden auch rechtliche Bedenken geltend gemacht, dass ein übergeordnetes Portal Datensätze von Kommunen nicht ohne deren Einverständnis registrieren und auffindbar machen darf. Ich habe das auf dem Kongress Effizienter Staat näher ausgeführt und kommentiert.
Um es kurz zusammenzufassen: Ich bin dafür, dass in einem Container das drin ist, was drauf steht. Wenn auf govdata.de draufsteht "Das gemeinsame Portal von Bund, Ländern und Kommunen" und dort nur Datensätze von 30 von 11.000 Kommunen zu finden sind, ist das nicht in Ordnung. Angeblich ist noch nicht einmal Geld vorhanden, um auch auf govdata.de eine Kartendarstellung der kommunalen Angebote zu realisieren. Wenn man aber noch nicht einmal herausfinden kann, welche Kommunen Daten anbieten, darf man sich nicht wundern, dass nicht mehr Kommunen ihre Open Data Angebote auch dort registrieren.
Die Open Knowledge Foundation hat den Datenbestand inzwischen in den CKAN Katalog beta.offenedaten.de überführt und aktualisiert ihn in begrenztem Umfang. Dort wird das Gesamtangebot nach Themen, Organisationen (Anbietern), Lizenzen und Formaten transparent gemacht. Interessierte Kommunen ohne eigenes Portal können dort einen mandantenfähigen CKAN Datenkatalog anlegen.
Weitere Informationen unter www.ifib.de/Projekte.