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Projektdaten
Team:
- Herbert Kubicek
- Rebecca Romppel
Partner:
Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA)
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Strohgasse 45, A-1030 Wien (Österreich)
Departamento de Contabilidad y Finanzas de la Universidad de Zaragoza
Gran Vía, 2 50005 Zaragoza (Espana)
Auftraggeber:
Laufzeit:
01.06.2009 - 31.05.2012
Ansprechperson
e2democracy - Vergleichende Bewertung von elektronischer Bürgerbeteiligung im Bereich nachhaltiger Entwicklung und Klimawandel
Im von der European Science Foundation (ESF), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie weiteren nationalen Forschungsförderungsinstitutionen in Österreich und Spanien unterstütztem Projekt wird der Einfluss der elektronischen Bürgerbeteiligung im Vergleich zur traditionellen Offline-Beteiligung beispielhaft am Bereich Bürgerbeteiligung im Klimaschutz untersucht. Ziel ist es, damit einerseits herauszufinden, welchen Mehrwert elektronische Bürgerbeteiligung gegenüber traditioneller Beteiligung hat und andererseits, wie nachhaltig Beteiligung an sich ist.
Das Institut für Informationsmanagement Bremen führt zusammen mit Forschungsinstituten in Österreich und Spanien eine international vergleichende Studie zur systematischen und umfassenden Evaluation der Qualität und Wirkungen elektronischer Bürgerbeteiligung durch. Um die Vergleichbarkeit vom Thema und den Zielgruppen her zu gewährleisten, werden in jedem Land drei Städte begleitet, die sich aktiv für den Klimaschutz einsetzen, indem sie insb. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in ihre Anstrengungen einbeziehen. Innerhalb dieses Projekts werden speziell Beteiligungsprozesse untersucht, die die Vermeidung unnötigen Energieverbrauchs und eine verbesserte Mobilität mit weniger Verkehr zum Ziel haben.
CO2-Reduktion durch Energieeinsparung, verändertes Ernährungs- und Konsumverhalten und durch umweltbewusstes Mobilitätsverhalten ist nur durch die aktive Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Unternehmen leistbar. Will man das Thema ‚Klimaschutz’ ernsthaft angehen, sind lokale partizipatorische Prozesse mit diesen Akteuren unverzichtbar.
Bürgerbeteiligung ist allerdings noch keine Selbstverständlichkeit in lokalen Klimaschutzprogrammen. Sie muss aktiviert und gepflegt werden. Die so erzielbaren Effekte sind jedoch umstritten und wissenschaftlich noch nicht systematisch untersucht worden.
Genau hier setzt das Forschungsprojekt an. In Fragen der elektronischen Beteiligung vereinigen erfahrene Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen ihr Know-how von der Evaluation der Benutzbarkeit elektronischer Angebote über die inhaltliche Beurteilung der Qualität von Beiträgen in Foren bis zur repräsentativen demoskopischen Umfrage zu Einstellungen und Verhaltensweisen, um über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren die Qualität und Effekte elektronischer Beteiligungsangebote im Vergleich zu traditionellen, parallel verlaufenden ‚Offline’-Angeboten zu ermitteln.
Neben verschiedenen denkbaren Formen bürgerschaftlichen Engagements wird eine bestimmte Art der Beteiligung jedoch in allen beteiligten Städten verglichen: Ein Panel mit Bürgern und Wirtschaft, das auf einer Vereinbarung mit der Verwaltung über Energieeinsparungsmaßnahmen und der Reduzierung von CO2-Emissionen beruht und dessen Erfüllung regelmäßig durch eine Datenerhebung überprüft wird.
Der Grundgedanke besteht darin, dass erfolgreiche Klimaschutzpolitik neben verschiedenen baulichen und anderen technischen Maßnahmen letztlich nicht ohne Verhaltensänderungen möglich ist. Statt die Verantwortung zwischen Bürgern/Konsumenten, Wirtschaft und Verwaltung/Politik hin und her zu schieben, erscheint eine Art lokaler Kontrakt zielführend, in dem sich die drei Gruppen verpflichten, mit den jeweils in ihrer Macht stehenden Maßnahmen den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen auf überprüfbare Art und Weise und für alle Beteiligten transparent zu reduzieren.
Die Überprüfung wird online und offline über die regelmäßige Dateneingabe in einen CO2-Rechner erfolgen und exemplarisch für den Energiebereich mit den Verbrauchsdaten abgeglichen. Angestrebt ist hier der Einbezug von ‚smart metering’ (elektronischer Verbrauchsmessung), deren Einsatz derzeit von Energieversorgungsunternehmen deutschlandweit erprobt wird. Neben diesem transparenten Monitoring werden die Panels mit Informationen zu Einsparungsmöglichkeiten, Online-Foren sowie von öffentlichen Versammlungen zum Erfahrungsaustausch begleitet.
Publikationen zum Projekt
Kubicek, Herbert; Cimander, Ralf; Rasmussen, Cornelis; Grocholl, Martin; Nottelmann, Enno (2010) Bremerinnen und Bremer sind bereit beim Klimaschutz mitzuhelfen Pressekonferenz, 3. Februar 2010, Bremen:
Kubicek, Herbert; Cimander, Ralf (2010) Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zum Klimaschutzverhalten von Bremerinnen und Bremern Bremen:
Cimander, Ralf; Kubicek, Herbert (2010) Bürgerinnen und Bürger aus Bremerhaven wollen sich für Klimaschutz engagieren und ihre individuellen CO2-Bilanzen kontrollieren lassen Bremen:
Kubicek, Herbert; Aichholzer, Georg; Allhutter, Doris; Cimander, Ralf; Pina, Vicente; Strauß, Stefan; Torres, Lourdes (2010) Comparative Evaluation of the Impact of E-Participation in Local Climate Change Policy Programs in: Wimmer et. al. (2010): Electronic Government and Electronic Participation. Joint Proceedings of Ongoing Research and Projects of IFIP EGOV and ePart 2010
in: Wimmer et. al.,
Lausanne:
Trauner,
377-382.
Konferenz: ePart 2010
Aichholzer, Georg; Kubicek, Herbert; Cimander, Ralf; ... (2011) E-participation in local government sustainability policy
in: Marijn Janssen,Ann Macintosh, Hans J. Scholl, Efthimios Tambouris, Maria A. Wimmer, Yao-Hua Tan,
Delft, The Netherlands:
Trauner,
417-421.
Konferenz: IFIP EGOV and ePart 2011
Cimander, Ralf (2011) Comparative assessment of e-participation in the context of sustainable development and climate change
in: AECA,
Granada/SPAIN :
ISBN: 978-84-96648-53-1,
Konferenz: XVI. AECA Congress “New business model: companies, markets and cultures”, 22.09.2011
Cimander, Ralf; Rust, Ina (2011) Will citizen participation contribute to climate protection?
- Quality and effects of (e-) participation in the area of climate change
Hamburg:
Konferenz: Sustainable Consumption - Towards Action and Impact
Cimander, Ralf (2012) Bremen kann mehr Klimaschutz! - (vorläufige) Abschlussergebnisse des Bürgerpanels zum Klimaschutz in Bremen Abschlussfest für Panelisten, 26. April 2012, Bremen:
Kubicek, Herbert (2012) Bürgerbeteiligung im Format 2 x 2: Einmal online bringt es nicht, sondern erst zwei Stufen auf zwei Wegen
Erster Bericht über zwei gelungene Beteiigungsprojekte im Rahmen des DFG-/ESF Projekts e2democracy.
Zeitschrift: Innovative Verwaltung
Kubicek, Herbert; Cimander, Ralf (2013) Wie kann man den Impact von Bürgerbeteiligung valide bestimmen? Erfahrungen aus einem international vergleichenden Projekt im Bereich des Klimaschutzes.
Zeitschrift: Planung-neu-denken
Aichholzer, Georg; Kubicek, Herbert; Torres, Lourdes (2016) Evaluating e-Participation. Frameworks, Practice, Evidence
ISBN: 978-3-319-25401-2
Heidelberg:
Springer,