Entwicklung eines Zertifizierungverfahrens (DIN-Siegel) für barrierefreie Internetangebote

Gemeinsam mit den Partnern des AbI werden die Voraussetzungen für ein DIN-Siegel geprüft, das auf der Barrierefreien Informationstechnik Verordnung (BITV) basiert und in das die Erfahrungen aus vielen Nutzertests, Expertenreviews und aus öffentlichen Diskussionen eingehen.

Die barrierefreie Gestaltung von Internetauftritten ist eine große Herausforderung, die schon in der im Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen verankerten Definition zur Barrierefreiheit deutlich wird: Ein Internauftritt ist barrierefrei, wenn er von Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe nutzbar ist. Die Richtlinien, die diese Definition konkretisieren, spiegeln die Heterogenität der Gruppe der Menschen mit Behinderungen wider. Die aus den sehr unterschiedlichen Behinderungen resultierenden Anforderungen sind zudem teilweise kaum operationalisiert.

Die Unsicherheit und die Komplexität führen zu dem Ruf nach einem Zertifikat, das den Anbieter von Internet-Auftritten die Sicherheit gibt, die gesetzlichen Anforderungen erfüllt zu haben und auch, keine Gruppen von der Nutzung ihres Angebots ausgeschlossen zu haben.

Ziel des Projektes ist es, die Voraussetzungen für ein DIN-Siegel zu schaffen, das auf der Barrierefreien Informationstechnik Verordnung (BITV) basiert und in das die Erfahrungen aus vielen Nutzertests, Expertenreviews und aus öffentlichen Diskussionen eingehen. Damit würde es sich insbesondere von Siegeln abheben, die sich weitgehend auf technisch abprüfbare Anforderungen der WCAG 1.0 beschränken.

Initiator des Zertifizierungsprojektes ist das Aktionsbündnis für barrierefreie Informationstechnik (AbI). Es arbeitet in enger Kooperation mit DIN CERTCO zusammen. Das ifib als Partner des Abi wirkt intensiv an der Entwicklung mit, wobei das besondere Interesse im Umgang mit den weichen Faktoren liegt: Dies sind insbesondere Anforderungen aus den Bereichen der Verständlichkeit („Das allgemeine Verständnis der angebotenen Inhalte ist durch angemessene Maßnahmen zu fördern.“) und Orientierung („Navigationsmechanismen sind übersichtlich und schlüssig zu halten.“).

Das Ergebnisse des Projektes werden im Sommer 2006 der Öffentlichkeit präsentiert.