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Projektdaten
Team:
- Andreas Breiter
- Hendrik Hoch
- Adrian Roeske
Partner:
Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung Universität Bremen
Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut
Auftraggeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit:
01.10.2017 - 30.09.2020
Ansprechperson
Tinder die Stadt
Software-bezogene Szenarien zur Überwindung der Krise mediatisierter Öffentlichkeit in Stadt und Umland
Das Institut für Informationsmanagement Bremen und das Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung an der Universität Bremen sowie das Hamburger Hans-Bredow-Institut kooperieren bei der Erforschung und Entwicklung software-bezogener Lösungsansätze zur Überwindung der Krise lokaler Öffentlichkeit in Stadt und Umland. In „Co-Creation“, d.h. gemeinsam mit zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern sowie Vertretern der lokalen Öffentlichkeit soll eine Nachrichten- und Informations-App mit „Tinder-Logik“ für Bremen und Umgebung entwickelt werden.
Das Projekt „Tinder die Stadt“ befasst sich mit dem zunehmenden Relevanzverlust regionaler Zeitungsangebote und dem Mangel an kompensierenden digitalen Angeboten, etwa durch Apps lokaler Nachrichtendienste, welche den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht werden. Besonders jüngere Menschen nehmen bestehende Angebote in ihrer Region nicht hinreichend wahr. Daraus ergibt sich die Herausforderung, neue Konzepte zu entwickeln, die diesem Umstand entgegenwirken.
In den kommenden zwei Jahren soll eine experimentelle App mit einem Redaktionssystem entwickelt werden, die sich an der Dating-App „Tinder“ orientieren soll. Analog zum Tinder-Prinzip sollen in der App Inhalte durch Wischen auf dem Display nach ihrem Wert für die Nutzenden eingeordnet werden. Das sich aus dem Nutzungsverhalten ergebende Präferenzprofil bildet die Grundlage für individuell präsentierten Inhalte. Um einer möglichen Filterblase entgegenzuwirken, werden besonders wichtige Inhalte unabhängig vom Profil angezeigt.
Dem Themenkomplex soll sich interdisziplinär durch eine qualitative und quantitative Methodentriangulation aus den Bereichen der Sozial-, Medien-, Kommunikations- und Journalismusforschung genähert werden. Da Medienunternehmen es bislang nicht schaffen dem Relevanzverlust von Lokalzeitungen mit digitalen Lösungen entgegenzuwirken, soll die App im Sinne eines Co-Creation Ansatzes gemeinsam mit Konsument*innen entwickelt werden. Zusätzlich sollen auch weitere Interessensgruppen, wie Medienunternehmen, Sport- und Kulturvereine, Kollektive, religiöse Gemeinden oder Parteien, mit in den Entstehungsprozess einbezogen werden.
Die experimentelle App wird zunächst für das Land Bremen, sowie die anliegenden Landkreise Osterholz und Verden entwickelt. Für die Zukunft ist auch eine Ausweitung des Anwendungsbereichs denkbar.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in unserem Blog und auf der Projektwebseite.
Publikationen zum Projekt
Hoch, Hendrik; Roeske, Adrian (2021) Co-Creation von Apps für den Lokaljournalismus. Eine Blaupause für die nutzer*innen-zentrierte Entwicklung zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Virtuell:
Konferenz: Herbsttagung der Sektion und Fachgruppe Medienpädagogik (DGfE und DGPuK), 16. / 17. September 2021
Roeske, Adrian; Heitmann, Katharina (2019) Nutzer*innenwünsche an eine alternative Nachrichtenplattform. Co-Creation als Methode partizipativer Sozialforschung. in: Brüggemann, Marion; Eder, Sabine; Tillmann, Angela, Medienbildung für alle. Digitalisierung. Teilhabe. Vielfalt., München: kopaed, 161-173.
Heitmann, Katharina; Roeske, Adrian (2019) Tinder die Stadt: Retten wir die lokale Öffentlichkeit gemeinsam re:publica, 8. Mai 2019, Berlin: