Die Landschaft der Schulverwaltungssysteme in Deutschland ist in Bewegung. Erst im Juli berichteten wir an dieser Stelle von der Kooperation zwischen Hamburg und Brandenburg. Nun folgt schon die nächste Meldung: Berlin übernimmt die „LUSD“ aus Hessen.
Im Rahmen des Projektes „egovernment@school“ hatte Berlin sich eigentlich für die Einführung der Software „Magellan“ unter Einsatz von dezentralen Servern in den einzelnen Schulen entschieden. Wie die Berliner Zeitung berichtete erfolgte im Herbst 2013 auf Grund von technischen und organisatorischen Schwierigkeiten jedoch eine Neuorientierung des Projektes. Die ifib consult führte in diesem Zusammenhang einen Projektreview durch. Nach Bericht des Berliner tagesspiegel vom vergangenen Dienstag ist nun die Entscheidung gefallen die "LUSD" zu kaufen und diese mit einer zentralen Architektur an den Berliner Schulen auszurollen. Zielsetzung sei eine Einführung bis Ende 2018. Man habe sich u.a. deshalb gegen die ebenfalls in Erwägung gezogene Brandenburger Eigenentwicklung „ZENSOS weBBschule“ entschieden, da sich das Berufsschulmodul noch in der Entwicklung befände und die Absentismusverfolgung nicht den Anforderungen entspräche. Auf den Seiten des Projektes und der zuständigen Senatsverwaltung erfolgte bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Erklärung oder Meldung.
Wir sind gespannt wie sich die Situation in Deutschland insgesamt weiterentwickelt – einige weitere Bundesländer befinden sich aktuell in Analyse- und Entscheidungsphasen zur Einführung einer landesweit einheitlichen Schulverwaltungssoftware. Wir werden an dieser Stelle darüber berichten.
Mit Interesse verfolgen wir auch die Entwicklungen hinsichtlich der Schnittstellen zwischen verschiedenen Schulverwaltungslösungen und der Stundenplansoftware Untis. Im oben erwähnten Artikel des tagesspiegel wird berichtet, dass dies für die "LUSD" noch optimierungsbedürftig sei. Der Workshop zu Schulverwaltungssoftware im letzten Sommer hat deutlich gezeigt, dass dies nicht nur für die hessische Lösung ein dringendes und noch weitestgehend ungelöstes Thema ist.
Wir wünschen dem Berliner Projektteam auf jeden Fall viel Erfolg!