Was können wir tun, um den Einstieg für Frauen in die IT-Branche niedrigschwelliger zu gestalten? Warum sind Bewerbungsverfahren immer noch so veraltet? – Diese und weitere Fragen wurden am 06.11.2024 bei einem Netzwerktreffen der Bremer Initiative Avanja und dem beendeten Projekt F.IT Frauen in IT diskutiert. Am Projekt F.IT war das Institut für Informationsmanagement gemeinsam mit dem Verein bremen digitalmedia und dem Institut Technik und Bildung der Universität Bremen vom September 2021 bis Februar 2024 maßgeblich beteiligt. Unsere Kollegin Lena Wollenberg, die Teil des Projektteams war, berichtet über die Ereignisse des gemeinsamen Netzwerktreffens.
Der Verein bremen digitalmedia hat zum gemeinsamen Austausch eingeladen. Gastgebendes Unternehmen für das gemeinsame Treffen der Projekte war das IT-Unternehmen ams.Solution, das Mitgliedsunternehmen des Vereins ist und auch das Projekt F.IT in der Vergangenheit mit verschiedenen Aktivitäten unterstützt hat. Eva Koball (bremen digitalmedia) und Isabell Tondorf (ams.Solution) haben den Abend gemeinsam eröffnet. „Während dem F.IT-Finale habe ich einen ganz besonderen Spirit gespürt, den ich gerne mit euch aufrechterhalten möchte, um das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Bremer IT-Branche weiterhin voranzubringen“, so Eva Koball. Das F.IT-Finale habe sogleich die Weichen für ein Ende von F.IT, aber auch den Beginn für weitere Netzwerkaktivitäten in der IT-Branche gestellt. Als Gästin für einen Input war Julia Heidinger vertreten: Sie selbst ist während ihres Studiums in die IT-Branche quereingestiegen, ist mittlerweile Webentwicklerin und Mitgründerin des Netzwerkes Social Developers Club. Als Input für den gemeinsamen Austausch berichtete sie aus ihren eigenen Erfahrungen heraus, was es für die Gründung eines Netzwerkes in der Techbranche braucht.
In anschließenden Barcamps wurden von den Teilnehmer*innen verschiedene Fragen diskutiert, die sie aus ihrer Sicht aktuell um das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der IT-Branche hoch relevant sind. Als ehemaliges F.IT-Team haben wir gemeinsam mit Personaler*innen und Teilnehmerinnen der Avanja-Recruiting-Challenge u.a. Fragen zur Entgeldtransparenz, zum Wiedereinstieg nach der Elternzeit und zu Bewerbungsverfahren in der IT-Branche diskutiert. Bemerkenswert war, dass aufgrund der sehr durchmischten Gruppen unterschiedliche Perspektiven in die Diskussion einbezogen werden konnten. So fand hier ein reger Austausch zwischen Forschungsperspektiven von F.IT und Erfahrungen von IT-Unternehmen und Bewerber*innen aus der Praxis statt.
Zusammenfassend ist klar: Die Mehrheit der Teilnehmer*innen möchten sich stets für Geschlechtergerechtigkeit in der IT-Branche engagieren. So wurden am Ende des Abends weitere Anregungen für die Weiterführung eines Netzwerkes von F.IT und Avanja festgehalten.
Hintergrundinformationen
F.IT Frauen in IT wurde durch die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert. An der Umsetzung waren das ifib gemeinsam mit dem Institut Technik und Bildung der Universität Bremen und dem Branchenverband bremen digitalmedia beteiligt. Ziel des Projektes war die Beteiligung von Frauen unter Studienabschluss in der IT- und IT-nahen Branche der Freien Hansestadt Bremen durch Aus- und Weiterbildung zu erhöhen. Weitere Forschungsergebnisse von Lena Wollenberg und ihrem Projektteam zu F.IT Frauen in IT gibt es hier.