Sie sind hier:  
  1. ifib-research
  2. Blog
  3. Detail

Zentrale Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Berufsausbildung in der öffentlichen Verwaltung

Am 16.02. hatte ich das Vergnügen, im Rahmen der 3. Bremer Rathausgespräche zur digitalen Staatskunst über die zentrale Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Berufsausbildung in der öffentlichen Verwaltung zu sprechen. Hintergrundfolie meines Vortrags bildete das Projekt Qualifica Digitalis, in dessen Rahmen wir der Frage nachgegangen sind, welche Kompetenzen die Mitarbeitenden der öffentlichen Verwaltung im Zuge der digitalen Transformation selbiger benötigen und wie man diese in geeigneter Weise fördern kann. Den Aspekt der Berufsausbildung haben wir am Beispiel der Ausbildung der Verwaltungsfachangestellten (VFAs) und dem Vorbereitungsdienst der Finanzwirt*innen untersucht. Während es sich bei den VFAs um eine so genannte Generalist*innenausbildung handelt - d. h., dass diese anschließend in verschiedensten Verwaltungsbereichen zum Einsatz kommen - führt der Vorbereitungsdienst der Finanzwirt*innen in aller Regel in das Finanzamt.

In meinem Vortrag habe ich zunächst deutlich gemacht, dass die Digitalisierung die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung grundlegend verändert und die, den verschiedenen Ausbildungsberufen zugrundeliegenden Vorgaben, je älter sie sind, diesen Veränderungen immer weniger gerecht werden. In der Finanzverwaltung hat man bereits darauf reagiert und schon im letzten Jahr die Steuerbeamtenausbildungs- und Prüfungsordnung entsprechend angepasst. Ob und wann es bei der Ausbildung der VFA zu einer entsprechenden Neuordnung kommt, ist offen, obgleich sie beispielsweise von vielen Verwaltungsschulen schon seit längerem eingefordert wird. Neben den rechtlichen Vorgaben der Ausbildung muss man auch die Prüfungen am Ende selbiger anpassen, denn grob gesprochen wird ausgebildet was in den Prüfungen steht. Darüber hinaus wird aber auch die Lücke zwischen den Prüfungsinhalten und der sich verändernden Arbeitspraxis immer größer, so lange keine Anpassung stattfindet.

Bis es soweit ist, kann man natürlich schon die im Zuge der Ausbildung zum Einsatz kommenden Lern- und Lehr-Methoden weiterentwickeln. Dafür muss an den verschiedenen Lernorten aber u.a. ausreichendes mediendidaktisches und -pädagogisches Know-how zur Verfügung stehen. Da dieses an Personen gebunden ist, muss man also auch die Ausbilder*innen und die im Zuge der Ausbildung tätigen Lehrkräfte und Dozent*innen entsprechend qualifizieren. Diese ohnehin schon anspruchsvolle Aufgabe wird noch voraussetzungsreicher, da die meisten im Rahmen der Ausbildung tätigen Dozent*innen diese Aufgabe nebenamtlich ausfüllen.

Diese und weitere wichtige Anforderungen an eine zukunftsfähige Ausbildung unter den Vorzeichen der digitalen Transformation haben wir im Rahmen des Projektes ausführlich untersucht und mit passenden Handlungsempfehlungen versehen. Es liegt jetzt nur noch an dem beauftragten Verlag, die Projektergebnisse zu veröffentlichen, was hoffentlich in Bälde erfolgt. Ich werde darüber berichten.

Bild des Referenten

Foto von Angelo Kumar




Institutsleitung  Wissenschaftlerinnen am ifib  Digitale Verwaltung  Medienbildung, Medien- und IT-Kompetenz  Öffentliche Verwaltung  Qualifica Digitalis  Berufliche Bildung  Digitalisierung  Mediatisierung  Medienkompetenz